Am: Do, 19. Januar 2023
Es ist schon traurig, wenn eine Abtreibungs-Ärztin als unermüdliche Helferin der Frauen dargestellt wird. Wichtiger aber für uns ist: Wie helfen wir? Was können wir im Guten tun, um betroffenen Frauen eine Hilfestellung zu geben?
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(00:00:00)
Unermüdliche Helferin der Frauen, so wird eine Gynäkologin, eine Ärztin bezeichnet,
die tausende von Abtreibungen durchgeführt hat.
Sie hat kaum Zeit für ein Gespräch, das sie mit einem Zeitungsmedium geführt hat,
weil sie so viele Abtreibungen durchführt.
Sie sagt davon, dass sie dem Sternzeichen der Waage angehöre und deshalb womöglich
Ungerechtigkeiten nicht ausstehen könne.
Ungerechtigkeiten?
Das heißt, das Verbot von Abtreibung sei ungerecht, dass man nicht abtreiben kann,
ist also in ihren Augen Ungerechtigkeit.
Gerechtigkeit im biblischen Sinn ist, dass man Gott beziehungsweise Menschen das gibt,
was ihnen zusteht, das was gerecht ist, das was angemessen ist, was jemandem zusteht.
Ist es Recht, einen Menschen zu töten?
Ist es Recht, das, was Frauen in ihrem Bauch tragen, was eben nicht irgendeine Sache ist, (00:01:03)
sondern eine Person, das zu töten?
Sie ist der Meinung, dass nahezu alle Patientinnen, beziehungsweise das war für sie auch der
Anlass, in diesen Bereich hineinzugehen, aus ärmeren Schichten stammten und deshalb eben
nicht auf andere Weise in der Lage waren, Abtreibungen durchzuführen, sich eben ins
Ausland abzusetzen.
Anscheinend geht man davon aus, dass in Italien, denn diese Ärztin Silvana Agatone ist in
Italien tätig, in Rom, dass in Italien jährlich zwischen 10.000 und 13.000 heimliche Abtreibungen
vollzogen werden.
Wie sollen wir mit solchen Dingen umgehen?
Nun, wir als Christen, wir haben sicherlich nicht den Auftrag, Demonstrationen gegen Abtreibung
zu organisieren.
Das lesen wir in der Schrift nicht.
Paulus hat gegen manches Böse geschrieben, hat er gesprochen, aber er hat nicht an irgendwelchen (00:02:01)
Aufläufen, Personenaufläufen, die es damals ja schon gab, man muss ja nur nach Ephesus
schauen, was da geschehen ist, als Paulus das Evangelium verkündigt hat und Menschen
von Dämonen befreit hat, da gab es auch solche Demonstrationen, das ist also nichts Neues.
Aber wir lesen nicht an einer Stelle davon, dass Paulus oder die anderen Apostel irgendwie
solche Demonstrationen angezettelt hätten.
Wir haben auch nicht den Auftrag, den Weg für Abtreibungswillige zu versperren, irgendwie
physisch Menschen anzugehen, die auf dem Weg zur Abtreibung sind, ihnen auf die Nerven
zu gehen, ihnen Angst zu machen, indem wir uns vor Kliniken aufhalten.
Die sagen ja nicht, dass man nicht vor Kliniken gehen kann und Flyer verteilen kann, wenn
man das eben nicht in einer aufdringlichen, sondern in einer liebevollen, in einer christlichen
Weise, in einer Weise macht, wo man wirklich auf die Menschen so zugeht, dass sie nicht
Angst bekommen, sondern dass sie sich wertgeschätzt fühlen.
Ich bin sogar der festen Überzeugung, dass die Evangeliumsverkündigung heute in vielen (00:03:02)
Fällen vielleicht gar nicht so sehr eine Predigt mehr ist, obwohl es gut ist, das zu
predigen.
Wir wollen das unbedingt unterstützen wollen für solche, die das Evangelium predigen,
unbedingt beten.
Aber dass es in vielen Fällen mehr eine persönliche Evangelisation ist, die mit der Seelsorge
sehr eng verbunden ist, weil wir an Menschen dadurch herankommen, dass wir ihre Bedürfnisse,
ihre Probleme erkennen und darauf eingehen, ihnen eine Hilfe sind und sie dadurch etwas
von der Liebe Gottes empfinden, die wir ihnen entgegenbringen.
Nun, wir wissen, dass in dieser Gesellschaft Leben nichts mehr gilt, außer dem eigenen
Leben.
Daran halten die Menschen fest, wie auch wir selber als Christen leider sehr an dem Leben
hier auf dieser Erde hängen.
Das hat man ja in der Corona-Zeit gesehen, mit was für einer Angst wir reagiert haben,
dass wir selbst betroffen sein könnten und wir selbst sterben müssten.
Natürlich hat Gott das irgendwie in den Menschen gelegt, dass er an dem Leben festhält.
Aber man hat gesehen, wie das geradezu eine Sucht ist.
Im Himmel ist er schöner, das wissen wir alle, theoretisch. (00:04:03)
Und doch hängen wir derart an dem Leben.
Aber die Menschen tun das bis auf das eigene Leben, ist aber das andere Leben nicht mehr
wichtig.
Man muss nur in den Propheten Amos hineinschauen, das ist sehr bemerkenswert in dem ersten Kapitel,
wie erst die beiden Seiten eigentlich vorgestellt werden.
Das Leben, das ungeboren ist, das hat keinen Wert in dieser Gesellschaft, damals schon
nicht, heute nicht und das Leben, das alt ist, das hat keinen Wert, damals nicht und
heute auch nicht.
Und das wurde angegriffen.
Römer 1 macht deutlich, was unter den Nationen, unter den Heiden, zu denen wir gehören, wir
waren mal ein christliches Land, aber letztlich gehören wir zu den Nationen, gehören wir
auch in gleicher, ähnlicher Weise zu den Heiden.
Und da sehen wir, dass Gott, weil man sich von Gott abgewendet hat, sie hingegeben hat,
Römer 1 Vers 28, in einen verworfenen Sinn zu tun, was sich nicht geziemt, erfüllt mit
aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit und so weiter. (00:05:03)
Und dann ist von Neid, Mord, Streit, List, Tücke die Rede.
Gewalttäter, das ist das, Gynäkologie, die eigentlich die Hilfe ist, dass Menschen geboren
werden können, dass Kinder das Licht der Welt erblicken, ist zu dem Gegenteil manchmal
geworden, dass sie es nicht mehr tun können.
Und im christlichen Bereich kann man das verbinden mit dem, was der Apostel Paulus in 2.
Timotheus 3 sagt, ohne natürliche Liebe.
Natürlich kann ich das, was in mir heranwächst, eine Frau, kann das natürlich irgendwie abtun
als irgendetwas.
Das gehört ja nicht zu mir, das ist irgendwie in mich reingekommen und natürlich wollen
wir nicht verkennen, dass es manchmal Notsituationen gibt, eine Vergewaltigung, wer wollte da mitreden
wollen.
Aber ist das nicht, was Gott in das Herz einer Frau gelegt hat, wenn ein Kind in ihr (00:06:03)
Gestalt gewinnt, dass sie eine natürliche Liebe dazu hat und im christlichen Bereich
ist man inzwischen ohne natürliche Liebe.
Das ist dann nur noch eine Form der Gottseligkeit, aber da ist keine Kraft, da ist überhaupt
kein Inhalt mehr vorhanden.
Man nennt sich Christ, wie hier unermüdliche Helferin der Frauen, Helferin, was ist das
für eine Hilfe, wenn ich dazu gebracht werde, ein Kind abzutreiben, in Gottes Augen
ein Kind zu töten.
Wie ist David ein leuchtendes Beispiel dagegen?
Wir lesen in Psalm 139, Abvers 13, denn du besaßest meine Nieren, du wobst mich im Leib
meiner Mutter, mich, mich als Person, da ist nicht irgendeine Sache, das ist nicht irgendetwas,
das war er als Person, der in dem Mutterleib vorhanden war.
Ich preise dich dafür, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht
bin.
Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele weiß es sehr wohl.
Mein Gebein war nicht vor dir verborgen, als ich gemacht wurde im Geheimen, gewirkt wie (00:07:03)
ein Stickwerk in den untersten Örtern der Erde.
Das zeigt, dass das, was in dem Mutterleib sich bildet, ein wunderbares Schöpfungswerk,
ein Wunderwerk Gottes ist, nicht erst, wenn es geboren wird, nicht erst die paar Tage
davor, sondern dass es von Anfang an ein Wunderwerk der Schöpfung Gottes, eine Person, ein Kind
ist.
Meinen Keim sahen deine Augen, und in dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage,
die entworfen wurden, als nicht einer von ihnen war.
Da sehen wir, das ist eben nicht erst mit der Geburt ist man ein Mensch, ein Kind.
Das ist das, was der Teufel den Menschen einredet und was sie diesen Menschen glauben, die sich
unermüdliche Helfer der Frauen nennen.
Sie sind Feinde, letztlich Feinde des Lebens, Feinde des Menschen, der in dem Mutterleib
heranwächst.
Wie schließt David diesen Teil ab?
Wie kostbar sind mir deine Gedanken, oh Gott, wie gewaltig sind ihre Summen?
So wollen wir Respekt haben, wollen wir Freude haben an dem, was Gott schon in dem Mutterleib (00:08:06)
heranbildet, wollen dafür danken, wollen dafür beten, dass Menschen das auch sehen.
Interessant dazu ein anderer Artikel, den ich gesehen habe über Schwangerschaftskonflikte.
Da hat jemand eine Dissertation, eine Promotion, seine Doktorarbeit also geschrieben und hat
ausgewertet rund 1200 Gesprächsprotokolle der freien 24-Stunden-Telefonberatung aus
den Jahren 2012 bis 2018.
Und rund 1200 dieser Gespräche fanden mit betroffenen Frauen selbst statt, knapp 230
mit den Kindsvätern, die restlichen mit weiteren Angehörigen.
Und was stellt man da fest?
Dass der Hauptgrund ist gar nicht interessanterweise die Selbstbestimmung der Frau, wie das immer
so gezeigt wird, der Bauch gehört mir, sondern 40 Prozent der Betroffenen geben als Hauptgrund (00:09:03)
für den Konflikt, in den sie kommen, um eben an einer Abtreibung teilzunehmen, Probleme
in der Partnerschaft an.
Ja, das ist das, dass man in der Partnerschaft, in der Ehe, da sind ja viele gar keine Ehen
mehr, dass man sich eben nicht mehr so versteht und dann steht man vor einem Scherbenhaufen.
Statt sich aufeinander einzulassen, statt aufeinander zuzugehen, dann muss man wirklich
Christsein auch ernst nehmen.
Biografische Gründe sind nur bei 19 Prozent der Menschen, die da Gespräche geführt haben,
der Grund.
Überforderung 15 Prozent, materielle Sorgen sogar nur 5 Prozent.
Das, was also oft als Hauptgründe angegeben wird, das stimmt letztlich gar nicht.
Wie es da heißt, das Narrativ einer selbstbestimmten Entscheidung der Frau erweist sich häufig
bei näherem Hinsehen als eine wenig realistische Vorstellung.
Aber was auch deutlich wird, ist der Einfluss, die Bedeutung des Einflusses Dritte auf die (00:10:01)
Schwangere und zwar insbesondere, wenn der Vater das Kind ablehnt, dann ist eine Frau
eher bereit abzutreiben.
Es gibt andere Fälle, habe ich auch gelesen, wo eine Frau das tatsächlich selbstbestimmt
entscheidet, sie will einfach kein Kind.
Aber wir unterschätzen die Beratung und die Hilfestellung von Dritten, von Eltern, Schwiegereltern,
von Freunden, von dem Ehepartner oder Partner meinetwegen, in dieser Sache und deshalb greife
ich nochmal das Stichwort auf unermüdliche Helferin der Frauen.
Eine solche Gynäkologin, ein solcher Arzt, der die Abtreibung durchführt, ist sicher
in den wesentlichen Fällen kein Helfer, aber sind wir da als Christen, sind wir da für
Menschen, wissen sie, dass sie bei uns Hilfe bekommen, dass wir auch einspringen, dass
wir uns Zeit nehmen, dass wir Energie einsetzen für sie auch, wenn sie dann die Kinder bekommen
Sind wir solche, die ihnen zur Seite stehen oder sind wir dann solche, die sich genauso
wegducken wie alle anderen und sie alleine stehen lassen in ihrer Not, in ihren Problemen?
Sind wir wirklich Christen, die Christus seine Zeit für die anderen eingesetzt hat oder (00:11:04)
sind wir solche, die zwar stark reden können, ja das ist alles böse, das ist alles Morde
oder Totschlag in Gottes Augen, aber die nicht in Wirklichkeit eine Hilfestellung geben und
ihnen zur Seite springen, auch mit Tat, auch mit finanziellem Einsatz eine Hilfestellung
geben. Man kann leicht über diese Dinge reden. Es ist etwas anderes, wirklich zu helfen,
sich wirklich einzusetzen und ihnen eine Hilfe zu sein. Schenke Gott, dass wir mehr auch
in dieser Hinsicht als echte Christen bekannt sind, die zur Hilfe kommen.