Matthäus, der Evangelist, der dieses Evangelium geschrieben hat, wird hier inmitten der Reihe der Zwölfe, erneut „Zöllner" genannt. Nicht nur auf Petrus traf zu, dass dieser seine Vergangenheit nicht übersehen sollte. Auch Matthäus war sich bewusst, woher er kam. Er wollte das als Schreiber dieses Evangeliums nicht verleugnen, sondern als eine persönliche Lehre mit in sein Glaubensleben hinein nehmen. Nach den weiteren Jüngern, von denen wir nur wenige durch bestimmte Taten kennen, wie Philippus, Bartholomäus (Nathanael) und Thomas wird als letztes noch Judas, der Iskariot, genannt. Zum ersten Mal lesen wir hier das, was uns immer wieder begegnen wird: „Judas, der Iskariot, der ihn auch überlieferte."
Wen hat der Herr als Jünger ausgewählt? Einen Petrus, der Ihn verleugnen sollte. Einen Judas Iskariot, der Ihn überliefern würde. Einen Thomas, der zweifeln würde. Einen Philippus, der nicht erkannte, dass der Herr seinen Vater auf vollkommene Weise offenbarte. Wir staunen über diese Demut unseres Meisters, des Sohnes Gottes. Er hat nicht Glaubenshelden ausgewählt, sondern (bis auf Judas) Gläubige, die immer wieder versagten. Der Herr ertrug all ihr Versagen, wie Er auch uns trägt und ans Ziel bringen wird.Quelle: bibelpraxis.de/a2367.html