Es ist interessant, die unterschiedliche Anordnung der Jünger in den drei synoptischen Evangelien Matthäus, Markus und Lukas miteinander zu vergleichen. Während im Markusevangelium jeder einzelne Jünger als Berufener betont wird - daher das wiederholte und, und ... - finden wir bei Matthäus immer Paare. Die Apostel werden später, wie uns Markus in Markus 6,7 ausdrücklich mitteilt, zu je zwei und zwei ausgesandt. Um ein ausreichendes Zeugnis ablegen zu können, müssen mindestens eine zwei Person eine Sache bestätige. Genau das konnten die Jünger jeweils tun. Das war gerade im Volk Israel von Bedeutung, wo Gott schon im Alten Testament diese Bestätigung in wichtigen Fragen angeordnet hatte. Hier nun handelt es sich um eine Aussendung, die mit einer Art letzter Appell an das Gewissen des irdischen Volkes Gottes, des Volkes der Juden, verbunden war. Hinzu kommt, dass bei Matthäus immer wieder zwei Menschen auftauchen, wo in anderen Evangelien nur ein einzelner Zeuge erwähnt wird.
Bei Markus geht es in der „Einzelaufstellung" vielleicht besonders darum, dass der Herr jeden einzelnen seiner Diener ganz persönlich beruft und in seiner Aufgabe wertschätzt. Lukas, der auch die Einzelnen als Einzelpersönlichkeiten nennt, zeigt wohl mehr, dass der Herr für jeden Einzelnen in der Nacht zuvor intensiv gebetet hatte. Er trug jeden ganz persönlich auf seinem Herzen; auch Petrus und Judas Iskariot.
Quelle: bibelpraxis.de/a2369.html