Auch Judas Iskariot, den Feind Gottes und den Feind Jesu, sendet der Herr als einen der Zwölfe aus in die Ernte. Mit was für Gedanken mag der Herr diesen Mann angesprochen haben, um ihm Autorität über Krankheiten und böse Geister zu geben? Wie furchtbar, dass der Herr von Anfang an das Ende dieses bösen Mannes wusste - dennoch hat Er ihn als einen der Apostel ausgesandt.
An Christus lag es nicht, dass Judas zum Verräter wurde. Wir erinnern uns an Jesaja 1,2: „Hört, ihr Himmel, und horche auf, du Erde! Denn der Herr hat geredet: Ich habe Kinder großgezogen und auferzogen, und sie sind von mir abgefallen." In dieser Weise hat sich der Herr dreieinhalb Jahre intensiv um Judas Iskariot gekümmert. Er hat diesem Mann jedes Vertrauen entgegengebracht, dass man einem Menschen schenken kann. Sogar zum Schatzmeister hat Er Judas bestimmt. Aber Judas wollte seinen Meister nicht anerkennen. Auch die Wundertaten, die er vollbringen durfte, haben ihn nicht von dem falschen Weg abgebracht. Das zeigt uns übrigens, dass Wunder in sich selbst keine Bekehrung bewirken. Wenn sich das Herz eines Menschen nicht ansprechen lassen will, ist alles andere vergeblich.
Die Aussendung des ungläubigen Judas Iskariot zeigt uns auch, dass es von Anfang an falsche Jünger gab. Die Schrift macht klar, dass es dies auch bis zum Ende geben wird. Kein wahrer Jünger, kein Gläubiger sollte hier Illusionen erliegen.
Quelle: bibelpraxis.de/a2368.html