Vor 90 Jahren ergriff Hitler die Macht - von Christen erst "gefeiert" - heute noch möglich?


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(00:00:00) Es ist gerade einmal 90 Jahre her, dass Adolf Hitler in Deutschland die Macht übernommen hat. Das Tragische damals, viele Christen, sogar konservative Christen, auch Christen, die bekannten im Namen des Herrn Jesus zusammenzukommen, sogar solche, die vollzeitig im Werk des Herrn tätig waren, viele davon, waren begeistert von ihm. Man kann das nachlesen in den damaligen christlichen Zeitschriften, in den Monatszeitschriften der Gläubigen. Und man stellt sich die Frage, wie wäre das heute eigentlich? Würde man heute auf eine solche Person immer noch hereinfallen, noch einmal? Nun, der Apostel Paulus, natürlich in einem besonderen Zusammenhang, wo es besonders um Älteste geht, sagt in 1. Timotheus 5 in Vers 22, Die Hände lege niemand schnell auf und habe nicht Teil an fremden Sünden. Da geht es natürlich nicht um Begeisterung für jemanden, aber das zeigt doch, wie wir im Blick auf solche, die zum Beispiel in Frage kommen für einen Ältestendienst, wie wir uns irren können, wie wir blind sein können für die Realität, für ihr wahres Leben, für ihren wahren Charakter. Und die letzten drei Jahre, Corona-Jahre, haben ja gezeigt, wie man auf der einen oder auf der anderen Seite aufs falsche Pferd setzen kann, (00:01:03) wie man begeistert sein kann, wie man sich auch hinreißen lassen kann, sich engagiert zu äußern für oder gegen jemand, für oder gegen eine Sache und im Nachhinein doch sagen muss, war das nüchtern? War das besonnen? War das wirklich in Übereinstimmung mit Gottes Gedanken? Hatte man da einen besonnenen, einen nüchternen Blick für Personen und für Entscheidungen? Offensichtlich sind wir anfällig dafür. Wie war das in Israel während der Wüstenreise? Da war eine Rotte Koras und da war ein Mann, Kora. Er hatte allerdings sehr schnell zwei aus einem anderen Stamm, die er zu sich ins Boot geholt hat und dann finden wir, dass da eine ganze Rotte zusammengekommen war, eine ganze Menge von Leuten, die in die falsche Richtung weitergelaufen sind. Wie ist das möglich? Wenn man im Volk Gottes ist, wenn man in der heutigen Zeit ein bekehrter Mensch ist und dann doch hinter Menschen herläuft, die nicht nach Gottes Gedanken reden, die nicht nach Gottes Gedanken in die Richtung laufen, dem Herrn Jesus im persönlichen und gemeinschaftlichen Leben wirklich konsequent nachzufolgen und zwar auf einer biblischen Basis, nicht auf einer Basis, die ein Hinterherlaufen hinter Menschen bedeutet. (00:02:07) Natürlich, Adolf Hitler war ein Ungläubiger, die Rotte Koras, das waren Ungläubige und doch sehen wir, dass bestimmte Mechanismen wirksam werden, die es auch inmitten von Gläubigen gibt. Wie war das im Volk Israel, wenn wir an die Zeit von David denken? Er war doch ein treuer Mann, ein hingebungsvoller Mann. Ja, er hat auch gesündigt. Aber auf einmal kam da ein Absalom, sein eigener Sohn, jemand, der also aus dem Volk Gottes kam. Und da heißt es in 2. Samuel 15, er schaffte sich Wagen und Pferde an 50 Mann, die vor ihm herliefen. Das heißt, er hat die Mittel, die damals möglich waren, um den Anfang einer Machtdemonstration vorzunehmen. Wagen und Pferde. Das sind vielleicht heute Mittel der Kommunikation, sei es durch Bücher, sei es durch Live-Veranstaltungen, sei es im Internet, sei es auf YouTube oder auf eine andere Art und Weise, wo man demonstrieren kann, wie man erfolgreich ist, wie man vorangehen kann. Und was heißt es dann weiter in 2. Samuel 15, in Vers 2? (00:03:03) Und Absalom machte sich früh auf und stellte sich an die Seite des Torweges. Und es gaschar jeder Mann, der einen Rechtsstreit hatte, um zum König zu Gericht zu kommen, dem rief Absalom zu und sprach, aus welcher Stadt bist du? Und er sprach, dein Knecht ist aus einem der Stämme Israels. So sprach Absalom zu ihm, siehe, deine Sachen sind gut und recht, aber du hast von Seiten des Königs niemand, der sie anhört. Und Absalom sprach, wer mich doch zum Richter setzte im Land, dass jeder Mann zu mir käme, der einen Rechtsstreit und Rechtshandel hat, und ich würde ihm zu seinem Recht verhelfen. Gibt es heute vielleicht auch solche, die hinter sich selbst herziehen? Die sagen, wenn du ein Problem hast, dann gib es keinem. Diejenigen, die Jugendstunde machen, die einen Hirtendienst machen, die einen Ältestendienst machen, die sich angeblich um die Gläubigen kümmern, die nehmen sich deiner gar nicht an. Das sind doch alles kraftlose Menschen, die haben keine wirkliche Einsicht. Die sagen zwar, dass sie etwas machen, aber in Wirklichkeit lassen sie dich alleine, helfen sie dir gar nicht. Komm zu mir, schau dir das an, was ich zu sagen habe, was ich geschrieben habe, (00:04:04) was ich dir vorstellen kann. Ich werde dir Recht verschaffen. Ja, das sind vielleicht gar nicht böse Menschen wie Absalom, das sind vielleicht gar nicht ungläubige Menschen wie Absalom oder wie Adolf Hitler, aber es sind solche, die bestimmte Mechanismen benutzen, die eben auch heute wirksam sind, um Menschen hinter sich selbst herzuziehen. So kann man blind werden für jemanden wie Absalom, der vorgibt, das Richtige zu tun, der vorgibt vielleicht auch nicht, Leute hinter sich herzuziehen. Wer will das schon sagen heute? Ich ziehe Leute hinter mir her. Nein, ich begeister doch für den Herrn. Ich möchte doch für ein Leben mit dem Herrn einen Weg führen, der aber in Wirklichkeit die Rechtssache selbst entscheiden möchte, für andere in seinem eigenen Interesse. Nicht wirklich in der Versammlung Gottes das Richtige nach Gottes Gedanken vor Augen hat, sondern der sich selbst in den Mittelpunkt stellt. Und wie heißt es weiter in 2. Samuel 15? Und es geschah, wenn jemand an ihn herantrat, um sich vor ihm niederzubeugen, so streckte er seine Hand aus, ergriff ihn und küsste ihn. Er spricht die Emotionen an, Absalom. (00:05:01) Er spricht das Herz an und verbindet sich, macht sich eins mit ihm, der da Probleme hat, jubelt ihm zu und sagt, ich bin auch auf deiner Seite, ich möchte dir auch gerne helfen. Bei mir bist du genau an der richtigen Stelle. So hat Absalom gehandelt. Und das ist ein Mechanismus, den man sehr genau durchschauen muss. Wir müssen uns das Prinzip anschauen, nicht ob es ein Ungläubiger oder ein Gläubiger ist, sondern was ist hinter einer Aktion, was steht dahinter. Und Absalom tat auf diese Weise allen Israeliten, die zum König zu Gericht kamen. Und so heißt es dann hier weiter, stahl Absalom das Herz der Männer von Israel. Sie haben das gar nicht gemerkt, dass sie hinter jemandem hergelaufen sind, der das Herz weggestohlen hat. Nicht nur von David, sondern auch von Gott und hinter sich her. Was für ein furchtbares Erwachen war das später für das Volk, als sie sahen, dass sie auf eine falsche Person gesetzt haben. Ist das nicht auch etwas, was wir vor 30 Jahren erlebt haben? Dass da solche da waren, Gläubige. Denen kann man überhaupt nicht absprechen, dass sie Gläubige waren. Sehr begabte Brüder, sehr begabte Männer, die letztendlich nicht zu dem Herrn Jesus geführt haben, sondern zu sich selbst. (00:06:01) Die letztlich von dem Herrn Jesus weggeführt haben. Aber mit den Prinzipien, Kommunikationsprinzipien, Charisma-Prinzipien, die wir auch hier finden. Was sind das für Mechanismen? Man versucht auf emotionale Weise, die Menschen abzuholen. Andere Menschen letztlich hinter sich selbst herzuziehen. Und sie gehen dann in eine falsche Richtung. Womöglich sogar in eine Richtung, die ins Verderben führt, wie das jedenfalls hier bei Absalom der Fall gewesen ist. Das Verderben muss ja nicht immer so sein, wie das hier bei Absalom war. Oder dann bei dem furchtbaren Krieg, wo viele Tote zu beklagen sind. Oder wie das in der Zeit von Adolf Hitler war. Nein, das wissen wir. Das ist auch einfach nur auf einen menschlichen Weg, auf ein menschliches Prinzip hinführen kann. Aber wo Menschen letztendlich das Sagen haben, wo Menschen im Mittelpunkt stehen. Sehr ähnlich war das übrigens später dann auch. Nicht nur bei Absalom, sondern auch bei Adonijah, einem anderen Sohn von David. Sehr interessant, dass das in dieser Familie gleich zweimal vorgekommen ist. Wir lesen von Adonijah in 1. Könige 1 Vers 5. (00:07:03) Er sprach, ich will König werden. Und er schaffte sich Wagen und Reiter an und 50 Mann, die vor ihm herliefen. Interessant. Die selbe Methodik, das selbe Prinzip, die selbe Strategie letztlich wie bei Absalom. Und wieder sind es manche, die darauf reinfallen, diesmal andere. Und nicht nur das sogenannte einfache Volk, sondern hier finden wir Joab, den Sohn der Zeruja. Und sogar Abiathar, diesen treuen Priester, der so lange Zeit auf der Seite von David stand, der jetzt hinter ihm herläuft. Also wir finden auch da, wie versucht wird, mit einer gewissen Demonstration von Stärke, von Einfluss, mit 50 Mann, Wagen und Reiter, andere zu beeindrucken und hinter sich herzuführen. Wie auch immer die Methoden heute sind, ob in Veranstaltungen, ob im Internet, ob in YouTube, ob durch Bücher oder was es auch immer sein mag, man versucht Menschen für etwas zu begeistern und versucht letztlich sie für sich selbst zu begeistern, hinter sich selbst herzuziehen. Man zieht seinen Wert daraus, dass man Nachfolger hat, (00:08:02) dass man solche hat, die auf der eigenen Seite stehen. Man wird groß und größer und manche merken das nicht, haben kein Unterscheidungsvermögen, obwohl sie wie Abiathar, der ein Priester war, der treu war, eigentlich ein solches Unterscheidungsvermögen haben sollten. Es müssen nicht eben immer falsche Messias sein, direkt böse Menschen, aber solche, die irgendwie charismatisch sind, jetzt nicht im kirchlichen Sinn, sondern die ein Charisma haben, die einfach anziehend sind durch ihr Auftreten, durch ihre Emotionalität und dadurch andere auf eine falsche Spur bringen. Oft fehlt eben die Besonnenheit und die Nüchternheit, um das zu unterscheiden. Denken wir an Sprüche 3 Vers 21, wo Salomo sagt, Mein Sohn, lass die Worte, die Weisheit nicht von deinen Augen weichen, bewahre klugen Rat und Besonnenheit. Überdenk doch mal, wenn du Menschen nachfolgst, egal wem, ob sie dich aufrufen zur Besonnenheit, ob sie dich aufrufen, anhand von Gottes Wort zu prüfen, was sie sagen, ob das Wort Gottes wirklich so redet, wie das, was dir vorgestellt wird. (00:09:01) Oder sind es Menschen, die auf eine Spur führen, die letztlich weg von dem Herrn Jesus führt? In Titus 1 und 2 spricht der Apostel Paulus zu allen Klassen von Gläubigen, die da genannt werden. Das sind Ältere, das sind Jüngere, das sind Männer, das sind Frauen und immer ist von Nüchternheit und von Besonnenheit die Rede, die den Gläubigen auferlegt wird, die ihnen empfohlen wird. So ist das bei uns auch. Und in 2. Timotheus 3 lesen wir, dass es da Christen gibt, dass eben solche da vorhanden sind, die sich in die Häuser schleichen und Weiblein gefangen nehmen, die mit Sünden beladen und mancherlei Begierden angetrieben werden, die alle Zeit lernen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können. Das sind Leute, die alle Zeit lernen, die alle Zeit vorgeben, sie seien Lernende, aber die irgendwie nie die Wahrheit erkennen, die die Wahrheit des Gottes erfassen beziehungsweise als Grundlage für ihre Beurteilung nehmen. Früher gingen sie in die Häuser rein. Heute braucht man ja nicht in die Häuser hereinzugehen. Heute kann man über die modernen Kommunikationsmethoden (00:10:01) in die Häuser hineingehen und findet dann solche, die eben nicht unterwiesen sind, die irgendwie angesprochen werden und nochmal, das sind ja nicht Menschen, die irgendwie von sich aus sagen, wir wollen in die falsche Richtung führen. Das sind solche, die anziehend sind, die auch eine liebenswürdige Art und Weise haben in ihrem Auftreten. Sehen wir solche, bleiben wir solche, die mit dem Wort Gottes alles prüfen? Sehen wir solche, die das Wort Gottes betrachten, um auch dann auf solche Bewegungen zu sehen? Ja, bei Adolf Hitler war das eine böse Bewegung. Da war das, was er angefangen hat, etwas, was direkt atheistisch war, was direkt gegen Gott und auch gegen die Christen gerichtet war. Das muss heute natürlich nicht so sein. Aber es ist doch interessant, und das hat mich beeindruckt, als ich das mal gelesen habe, dass damals Arno Gäbelein, der in Amerika war, obwohl er ein Deutscher war, nach Deutschland kam, weil er so erschrocken darüber war, was die Christen diesem Mann, dass sie ihm so auf den Leim gegangen sind, dass sie ihm so nachgefolgt sind. (00:11:01) Und dann hat er sich das in Deutschland vor Ort angeschaut, um zu erkennen, was hier in Deutschland eigentlich los ist. Und er musste feststellen, was für eine Unnüchternheit, ja Unbesonnenheit hier Platz gegriffen hatte. Wir wollen aus 1. Petrus 4 versieben lernen. Nahegekommen ist das Ende aller Dinge. Und das kann manchmal zu einer Begeisterung, zu einer Emotionalität führen. Aber was ist unser Antrieb? Was ist unser Beurteilungsmaßstab? Ist es wirklich, dass wir, wie Petrus sagt, besonnen sind und nüchtern zum Gebet? Wir sollen also bei allen Bewegungen, mit denen wir zu tun haben, in Nüchternheit und Besonnenheit wachsam sein und die Dinge nach Gottes Gedanken beurteilen. Und dann können wir auch zu dem rechten Urteil kommen. Lasst uns nicht träge werden, sondern solche sein, die, wenn jemand kommt, erst mal im Vertrauen auch zuhören. Die nicht einfach alles ablehnen, was vielleicht anders ist, als was wir sonst gesehen oder gehört haben. Die aber mit einem nüchternen Blick das anschauen und das beurteilen, was angeblich zum Guten ist. (00:12:01) Was angeblich in eine gute Richtung geht. Wo vielleicht solche, denen Gott auch eine Begabung gegeben hat, vorangehen, um uns in eine Richtung zu führen. Ist es die richtige? Nur weil jemand vielleicht einmal, zweimal, zehnmal oder hundertmal richtig lag, heißt das auch immer noch nicht, dass er beim 101. Mal in die richtige Richtung führt. Natürlich, wie gesagt, wir sollen Vertrauen haben in solche, die sich bewährt haben nach dem Wort Gottes. Aber wir sollen immer wieder in Besonnenheit und nicht Nüchternheit anschauen. Sollen wir ein geistliches Urteil haben und zwar auf der Grundlage des Wortes Gottes. Das ist das, was zählt und nicht das, was unser Herzen, was unsere Emotionen beeindruckt.
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