Ostern im Licht der Wahrheit (Teil 3) - Warnungen und Einordnung (FMN)

Lesezeit: 4 Min.
  • Wie hast du diesen Artikel gelesen und empfunden? Das würde uns als Redaktion übrigens wirklich interessieren! Wenn du uns ein Feed-back geben könntest (unter diesem Artikel im Online-Bereich kannst du das gerne tun!), wären wir dir dafür sehr dankbar. Dabei noch einmal zum Überdenken: Es gibt in Gottes Wort kein christliches Fest. Das Einzige, was uns der Herr in diesem Sinn hinterlassen hat, ist der Tag des Herrn, der erste Tag der Woche, wo wir zu seinem Gedächtnis zusammenkommen. Aber auch dieser Tag ist kein christliches „Fest“.
  • Es ist durch KI möglich, mit geistlichen Themen zu „spielen“. Durch KI kann man alles Mögliche ausprobieren. Dadurch besteht zumindest die Gefahr, dass man Gottes Wort für Spielereien benutzt. Das Herz und unser Gewissen bleiben so außen vor. Dadurch können Aussagen zu „leerem Geschwätz“ werden, vor dem wir ausdrücklich gewarnt werden (1. Tim 1,6; 6,20; 2. Tim 2,16). Daher sollten wir damit gar nicht erst anfangen.
  • KI kann etwas wiedergeben, aber in der KI und ihren Texten steckt kein „Herz“, kein vom Heiligen Geist geleiteter oder leitbarer Gläubiger. Deshalb werden solche Texte, selbst wenn sie richtig sind, letztlich „blutleer“ sein. Sie können keine moralische Autorität ausstrahlen, weil sie von einem Computer erstellt werden. Diese sind nicht verantwortlich für das, was sie tun.
  • In der heutigen Zeit Texte werden Texte immer oberflächlicher gelesen; zudem besteht die Gefahr, sich mehr auf Videos (wie YouTube) zu konzentrieren, anstatt über Gottes Wort nachzudenken. Leider auch viel zu wenig unter Gebet. Dadurch kann es sein, dass wir nur auf „Ideensammlung“ oder „Informationssuche“ sind. Dann merken wir womöglich gar nicht, dass kein Mensch hinter einem Text steckt. Bei Fotos usw. schafft es die KI inzwischen, viele zu täuschen! Doppelgänger oder Zusammengepfuschtes, was nicht zusammengehört und nie zusammen aufgetreten ist, scheint eine Wiedergabe eines „Live-Events“ zu sein – ist es aber nicht. Manchmal kann man das nicht unterscheiden; bei Texten über Gottes Wort aber sollten wir lernen, so wachsam wie möglich zu sein.
  • Das heißt, dass wir künftig noch mehr aufpassen müssen, ob ein Text wirklich „original“ ist. Schon zu Paulus‘ Zeiten hat man so getan, als ob der Apostel einen Brief verfasst hätte. Es war eine Lüge und Fälschung, ein so genanntes Pseudepigraf: „Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unseres Versammeltwerdens zu ihm hin, dass ihr euch nicht schnell in der Gesinnung erschüttern noch erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als durch uns, als ob der Tag des Herrn da wäre“ (2. Thes 2,1.2).
  • Unter Texten könnte künftig „John Nelson Darby“ oder „Rudolf Brockhaus“ stehen. Der Inhalt aber kann genauso gut eine Mischung von Aussagen dieser Autoren mit anderen Lehren sein. Gerade, wenn man mehrfach „gute“ Texte „erhalten“ hat, die wirklich zu den gesuchten Schreibern passen, ist die Gefahr groß, dass man einschläft und beim vierten oder fünften Mal nicht mehr prüft und überprüft.
  • Der Herr benutzt Menschen als Gaben und Instrumente seiner Hand (Eph 4,11; 1. Kor 12,11 usw.). Er verheißt uns nicht, Maschinen und Computer zu benutzen. So etwas empfiehlt Er zudem nicht. Das heißt nicht, dass wir nicht für Recherche-Zwecke etc. auch das Internet und moralisch gute bzw. wertneutrale Möglichkeiten nutzen könnten. Aber moralische Autorität ist mit jemand verbunden, der das Wort Gottes in sich verarbeitet, lebt und danach weitergibt (Esra 7,10).
  • Hast du gemerkt, dass in dem zunächst abgedruckten Artikel von Lehren Darbys und Kellys die Rede war? Als Christen sind wir aber keine Jünger von Darby oder Kelly! Wir sind keine Vertreter der Lehren dieser begabten Diener des Herrn. Wichtig ist uns Gottes Wort und die neutestamentliche Wahrheit. Ich habe keinen Zweifel, dass es kaum Gläubige gab, die so sehr die Wahrheit der Schrift weitergegeben und verkündigt haben wie Darby und Kelly. Von ihren Bibelerklärungen können wir sehr profitieren! Aber sie sind kein Haupt der Gläubigen (1. Kor 1,12.13), sie sind nicht für uns gekreuzigt worden! Wir sind auch nicht auf sie und ihren Namen getauft worden. Nicht ihre Lehren sind Maßstab für uns, sondern Gottes Wort. Es ist überaus gefährlich, gerade solche begnadeten und begabten Werkzeuge zu „Anführern“ einer Gruppe zu erheben. Natürlich, dessen ungeachtet waren sie geistliche Führer, wie wir das aus Hebräer 13,7 erkennen können: „Gedenkt eurer Führer, die das Wort Gottes zu euch geredet haben, und, den Ausgang ihres Wandels anschauend, ahmt ihren Glauben nach“ (Heb 13,7).
  • Das heißt übrigens für jeden, der im Reich Gottes schriftliche oder mündliche beiträgt: Es mag eine Zeit lang nicht auffallen, dass man sich der KI bedient und diese einfach weitergibt. So wie man auch beispielsweise gute Literatur lesen und rezitieren kann, ohne sie verinnerlicht und ausgelebt zu haben. Früher oder später merken Zuhörer oder Leser, ob der Heilige Geist es bewirkt hat und mein Leben dahinter steht. Und selbst wenn es niemand empfinden würde, so sieht es doch der Herr (Ps 139). Ihm können wir nichts vormachen. Und von Ihm können wir für solch ein Vorgehen keinen Lohn erwarten.
  • Zum Schluss: Wir dürfen technische Möglichkeiten nutzen! Ohne diese würde kein Heft von „Folge mir nach“ erscheinen. Aber fragen wir uns immer wieder neu: Gehe ich zu weit mit dem, was ich tue? Ist das authentisch? Ist das in Übereinstimmung mit dem, was ich als Leitlinie in Gottes Wort finde?

„Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet“ (Ps 119,162).

Folge mir nach – Heft 4/2024

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Artikelreihe: Ostern (JND, WK) - KI

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