Lula: Auf allen Hochzeiten tanzen wollen ...


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(00:00:00) auf allen Hochzeiten tanzen wollen, es allen recht machen wollen, sich mit allen gut stehen wollen. Das ist eine Strategie, die heute viele fahren, in der sie hoffen, irgendwo niemanden zum Feind zu haben und mit allen gut weiterarbeiten zu können. Dieses Thema kam jetzt vor mich, als ich einen Artikel las über den brasilianischen Präsidenten Lula, Luiz Inácio Lula da Silva, der in Deutschland war oder überhaupt in Europa, und von dem es heißt, er tanzt auf allen Hochzeiten und nimmt alle in die Arme. Er versucht, es jedem recht zu machen und ist doch mit niemandem letztendlich auf einem guten Weg, weil natürlich alle sehen, dass er in bestimmten Teilen anders denkt, anders handelt. Und das brachte mich zu dem Thema, ist das nicht auch eine Gefahr für uns, dass wir versuchen wollen, es allen recht zu machen, auf allen Hochzeiten zu tanzen? Das ist gerade im kirchlichen Bereich eine große Gefahr. Man möchte es mit den Konservativen nicht verscherzen, aber auch mit denen, die ein paar Neuerungen einführen. (00:01:05) Man möchte mit denen, die die Dinge zu eng sehen, vielleicht kann man ihnen ja noch helfen, vielleicht kann man ihnen irgendwie eine Hilfe sein. Vor allen Dingen, man möchte bei ihnen auch gut angesehen sein, aber man möchte auch mit denen, die jetzt einen weiteren Weg, einen breiteren Weg wollen, die alle Gläubigen aufnehmen wollen oder sogar noch mehr als das. Also man will es mit niemandem verscherzen, um überall noch irgendwie Kontakte wahren zu können. Und man umbrämt das dann, verbrämt das dann mit dem Gedanken, der ja auch richtig ist, Kolosse 1 Vers 4. Paulus hatte gehört von den Gläubigen in Kolosse von der Liebe, die sie zu allen Heiligen haben oder aus unserer Sicht heute hatten. Und das ist ja richtig, wir sollen Liebe zu allen Heiligen haben, aber das heißt eben nicht, dass wir es allen recht machen können, dass wir es mit allen weitermachen können. Wir müssen uns früher oder später entscheiden. Nicht, dass wir uns irgendeiner Gruppe, irgendeiner Partei anschließen sollen. (00:02:04) Gottes Wort ist gerade dagegen. Gottes Wort sagt, dass wir diesen Parteigeist ablegen sollen, dass wir uns nicht auf solche sektiererischen Gedanken einlassen dürfen. Aber wir müssen Partei ergreifen für die Wahrheit. Wir müssen zu der Wahrheit stehen. Wir müssen zu der Person des Herrn Jesus stehen. Und gerade in den heutigen Strömungen heißt das, dass man oftmals mit weder einer einen noch der anderen Partei irgendwie dann sich gut steht. Oder dass man am Ende eben doch dadurch, dass man die Wahrheit wählt, dass man das, was Gottes Wort vorstellt, dass man das als Grundlage für seine Entscheidung nimmt, dass man eben mit der einen Seite keine Gemeinschaft mehr haben kann, aber mit der anderen Seite, die eben nach dem Wort leben möchte, doch. Ich verbinde das mit dem Gedanken, wie wir den in 1. Könige 18 Vers 21 finden, wo Elia dort auf dem Kamel steht und dem Volk zurufen muss. (00:03:06) Da trat Elia zum ganzen Volk hin und sprach, wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Wenn der Herr Gott ist, so wandelt ihm nach. Wenn aber der Baal, so wandelt ihm nach. Nun wird man natürlich heute einwenden, es geht doch gar nicht um diese Extreme. Es geht doch gar nicht um Schwarz-Weiß. Es geht doch gar nicht um Gott oder Baal. Ja, das mag sein. Aber hier sehen wir, wie auch im Neuen Testament, dass es Grundsätze gibt, dass es Grundsätze gibt, die nicht miteinander kompatibel sind. Und da kann man nicht auf der einen Hochzeit und auf der anderen tanzen. Da kann man nicht nach links und nach rechts mitmachen. Da hinken wir auf beiden Seiten. Da haben wir die Notwendigkeit, uns früher oder später zu entscheiden. Da gibt es solche, die eine Strömung haben, die eben nicht nach Gottes Wort ist. Und ich will das gar nicht hier an dieser Stelle irgendwie spezifizieren, weil wir das dann irgendwie einseitig auf einen bestimmten Bereich unseres Lebens und des kirchlichen Lebens beschränken. Nein, die Gefahr besteht, dass wir versuchen, es allen recht zu machen (00:04:03) und damit es in erster Linie dem Herrn nicht recht machen. Er erwartet von uns Entscheidungen. Nicht immer und zu jeder Zeit. Aber es gibt Zeiten und Zeitpunkte, wo man eine Entscheidung treffen muss, wo man feststellt, dass es solche gibt, die zum Beispiel dann sagen, ja, man darf doch eine Trennung, die an einem Ort ist, die darf man nicht zu einer weltweiten Trennung machen. Also müssen wir mit allen Seiten weiter Kontakt pflegen, selbst wenn solche schon längst nicht mehr in Gemeinschaft sind am Tisch des Herrn. Und auf der anderen Seite kann man auch, weil man Angst hat vor solchen, die die Dinge enger sehen, strenger sehen als Gottes Wort, kann man versuchen, auch mit ihnen lieb Kind zu machen und auf der anderen Seite aber die anderen eben auch nicht verlieren. Lasst uns Gottes Wort ernst nehmen und lasst uns hier diesen Vorwurf, den Elia mit Recht dem Volk machen musste, dass sie auf beiden Seiten hinkten, dass sie auf der einen Seite ihre Götter hatten, aber auf der anderen Seite auch Gott noch seinen Gottesdienst geben wollten. (00:05:02) Und das funktioniert nicht. Wir können nicht Gott mit geteiltem Herzen folgen. Dass wir sagen, ja, wir wollen dir dienen, wollen es schon recht machen nach deinen Gedanken, wollen da sein, wo man auch nach den Grundsätzen der Schrift zusammenkommt. Aber das andere, das sind doch auch Liebegeschwister und sie haben auch Hingabe. Und können wir uns überhaupt ein Urteil über sie erlauben? Das dürfen wir doch gar nicht. Damit stellen wir uns doch über sie. Und außerdem sagt uns Gottes Wort doch, dass wir alle Heiligen lieben sollen. Also müssen wir sie auch aufnehmen. Und da sehen wir, nein, das ist eben gerade nicht der Weg der Schrift. Der Weg der Schrift ist, dass wir dem Wort Gottes ganz gehorsam sind. Und die Liebe zu allen Heiligen heißt eben nicht, dass wir uns mit allen gut stehen können müssen. Das können wir nicht. Liebe ist immer gehorsam. Liebe ist dem Wort Gottes gehorsam. Und in dem, wo sie tätig wird zum Wohl des Anderen, wird sie einen solchen darauf hinweisen, wenn er auf einen falschen Weg geht, wenn er in eine falsche Richtung läuft, dass das eben nicht nach Gottes Gedanken ist. Früher oder später müssen wir uns entscheiden. (00:06:03) Und da können wir sagen, nein, wenn man dem Herrn folgt, dann entscheidet man sich nicht. Doch, ohne Entscheidung geht es nicht. Und wenn der Weg in eine Gemeinschaft führt, die nicht nach Gottes Wort ist, dann müssen wir, so bitter es ist, wenn man sich von Gläubigen trennen muss, und ich spreche jetzt gar nicht von einer örtlichen Trennung, sondern in dem persönlichen Leben, das beginnt ja schon in dem Dienst, den wir tun, dem Dienst, wo wir dem Herrn Jesus nachfolgen wollen, dass wir Entscheidungen treffen müssen, mit wem wir einen solchen Dienst machen können und mit wem nicht. Wir sehen das ja bei dem Apostel Paulus, wie er eine solche Entscheidung getroffen hat, treffen musste im Blick auf Johannes Markus, und das sogar zu einem Zerwürfnis mit seinem guten Freund, der ihm zugetan war, Barnabas führte, der aber in dieser Weise leider nicht nach Gottes Gedanken, nach Gottes Wort handeln wollte. So führt eine entschiedene Nachfolge hinter dem Herrn Jesus her, nicht notwendigerweise zu diesem Extrem, von dem der Apostel Paulus in 2. Timotheus 1 spricht, (00:07:01) dass alle, die in Asien waren, ihn verlassen hatten. Aber es wird einsamer, es wird immer einsamer um diejenigen, die Gott wirklich mit ungeteiltem Herzen folgen wollen. Sie haben ein offenes Herz, sie müssen ein offenes Herz bewahren für alle Heiligen. Sie werden für alle Heiligen beten, sie werden in dem einen Brot an jedem Sonntagmorgen alle Heiligen sehen, und sie werden, wo es eben möglich ist, auch die Gemeinschaft in Anführungsstrichen mit allen Heiligen, wir wissen, dass das gar nicht möglich ist heute, nicht nur dadurch, dass wir sie nicht alle kennen, sondern dass viele eben auch in falschen Verbindungen leben, falsche Entscheidungen getroffen haben, sich verbunden haben mit solchen, die das freie Sehen als Gottes Wort das zeigt. So ist das nicht möglich. Aber wo eben möglich wird jemand, der ein solches Herz hat, wie der Apostel Paulus uns das vorstellt, wird er einen Blick haben für alle und möglichst mit ihnen Gemeinschaft haben. Aber wir sehen ja an Paulus, es war de facto nicht möglich, weil er eben nicht hinkte auf beiden Seiten, weil er eben nicht Kompromisse geschlossen hat, sondern weil er entschieden war, entschieden für seinen Herrn (00:08:03) und die Konsequenzen bereit war, auch in seinem persönlichen, in seinem dienstlichen und auch in seinem kirchlichen Leben auf sich zu nehmen. Wollen wir uns das zu Herzen nehmen? Auf allen Hochzeiten kann man tanzen, aber da wird man manchen verlieren, vor allen Dingen die Zustimmung des Herrn. Und das wollen wir doch nicht.
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