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Kann man in Deutschland noch seine Meinung sagen?
Es gibt einen interessanten Index, Freiheitsindex genannt, der von dem
Institut für Demoskopie Allensbach und vom Schweizer Unternehmen Mediatenor
erhoben wird,
wo offensichtlich ein subjektiv wachsendes Empfinden dafür ist, dass man
nicht mehr frei ist, dass man nicht mehr sagen kann, was man möchte.
Deutschland ist zwar ein freies Land, wie die Schweiz,
und jeder kann seine Meinung sagen, aber jemand hat mal gesagt, man muss eben den
Konsequenzen leben, die es für einen haben kann.
Und das kann sein, dass man eben gecancelt wird, wie man das Neudeutsch
heute sagt.
Interessant ist, dass dieser Freiheitsindex jedes Jahr erhoben wird
und in diesem Jahr das schlechteste Meinungsklima seit Beginn der
Aufzeichnungen
feststellen musste. Während 1990 noch 78 Prozent der Befragten
der Aussage zustimmten,
man könne in Deutschland frei reden,
sind das eben in diesem Jahr,
2023,
veröffentlicht wurde das Mitte Dezember,
nur noch 40 Prozent. 44 Prozent
sind auf der anderen Seite überzeugt, es sei besser, in der Öffentlichkeit nur
vorsichtig seine Meinung weiter zu geben.
Interessant ist auch, dass es einen deutlichen Unterschied gibt
zwischen verschiedenen Altersgruppen. Überwiegend frei fühlen sich die unter
30-Jährigen,
interessanterweise die Akademiker und
zu 75 Prozent die Anhänger der Grünen.
Das vielleicht ist weniger erstaunlich.
2019 haben übrigens noch 50 Prozent der Befragten der Aussage zugestimmt,
ich spreche so wie ich möchte und lasse mir nichts vorschreiben.
2023 sind das nur noch 33 Prozent.
Nun ist das natürlich so eine Haltung, die auch fragwürdig ist, mit dem Kopf
durch die Wand, Eigenwillen und so weiter.
Aber es ist ja doch bemerkenswert, dass in einem sogenannten freien Land das
anscheinend nicht mehr der Fall ist.
Und man überlegt natürlich, was das für Gründe sein könnten.
Wahrscheinlich ist diese sogenannte Corona- oder Pandemiezeit
2020 bis 2022 irgendwie ein
stimmungsverändernder Faktor.
Denn da haben ja gerade solche,
die nicht überzeugt waren von den Maßnahmen, die von Seiten des Staates, der
Regierung
und prominenter,
öffentlich auftretender sogenannter Wissenschaftler,
dass, wer da eben andere Meinungen hatte, nicht nur gecancelt wurde, sondern
regelrecht angegriffen wurde. Nur beispielsweise,
wer nicht überzeugt war, sich davon impfen zu lassen, jetzt mal unabhängig
davon, was man dazu denkt, das spielt überhaupt keine Rolle,
der wurde regelrecht niedergemacht, wurde verantwortlich gemacht dafür, dass
andere nicht frei sein konnten. Im Bundestag, Landtagen
kann man das ja nachsehen, nachhören,
was über solche Menschen gesagt worden ist. Und da ist natürlich dann die Folge,
dass manche sich nicht mehr frei fühlen,
zu reden. Ein wesentlicher Zusammenhang,
jedenfalls eine Koinzidenz, muss wohl in der Haltung der Medien und dem
Freiheitsgefühl der Bevölkerung
existieren. Anscheinend sind noch immer ein Großteil
der Menschen geprägt durch das öffentlich-rechtliche
Fernsehen und öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Und da gibt es einen Zusammenhang, dass sich Menschen bevormundet fühlen.
Nun ist für uns als Christen nicht so bedeutsam, was in dieser Gesellschaft
vor sich geht, obwohl wir feststellen, dass diese Strömungen in der
Gesellschaft auch immer wieder ausstrahlen auf uns.
Und da sieht man ja in der Gesellschaft, dass Minderheiten die Mehrheit
beherrschen. Das ist ja beispielsweise in den Moralthemen ganz auffällig.
Bei der sogenannten LGBTQIA-Plus-Gruppe,
eine absolute Minderheit, stellt man fest, dass sie es geschafft haben,
genauso wie beim Gendern, eine absolute Minderheit, der Mehrheit das Thema
aufzudrücken, auch die Meinung aufzudrücken. Und obwohl es nur wenige
sind, traut sich keiner mehr dagegen aufzustehen, weil er dann
beschimpft wird als rechts, rechtsnational, rechtsextrem,
Nazi-Mensch. Und das will natürlich keiner sein.
Und so kann man mit bestimmten Etiketten Menschen ins Abseits stellen.
Und das ist natürlich auch unter Christen der Fall,
dass man Etiketten verteilt. Der ist ja ultra-rechts, der ist ja ultra-links.
Und damit verhindert, dass noch die Meinung gesagt wird.
Ja, unter Gläubigen, das müssen wir sagen, gibt es auch solche
Situationen, dass die Minderheit die Mehrheit bestimmt. Das war in
früheren Generationen vielleicht eine übermäßige Autorität von
Brüdern, von Lehrbrüdern, von Brüdern, die
örtliche Zusammenkommen bereist haben, besucht haben.
Und wer nicht ihrer Meinung war oder der Meinung der alten
Brüder in einem Ort, der hatte verloren. Also wenn er seine Meinung sagte,
wobei es uns ja nicht um Meinungen geht, aber wer eine Auffassung hatte, die er auch
mit Gottes Wort begründete,
dann stand er im Abseits. Das war früher so. Heute hat man den Eindruck, wie in der
Gesellschaft gibt es Lobbygruppen, ist die Familie ein ganz großes Thema, sind
Freunde. Und wenn dann so Gruppen entstehen, das müssen nicht Mehrheiten
sein, aber solche, die sich Gehör verschaffen. Die Medialen vielleicht in
der Lage sind, das zu tun. Und wer nicht nach ihrer Pfeife tanzt, wer nicht diese
Meinung hat, der ist Außenseiter, der wird außen vorgehalten, der ist dann
jemand, der nicht dem Frieden nachjagt und deshalb keine Gehör findet.
Ja, auch unter Gläubigen kann Angst geschürt werden, dass man die Meinung auf
der Basis des Wortes Gottes nicht mehr verkündigt. Da wird solchen vielleicht
unterstellt oder vorgeworfen, sie würden Trennungen schüren, weil sie ja nicht in
Liebe reden würden. Ich weiß auch nicht, wie man den ersten
Korintherbrief oder den Galaterbrief bezeichnen würde. Das ist jedenfalls
nicht der Inbegriff dessen, was wir unter Liebe verstehen, obwohl Paulus beide
Briefe aus einem Herzen tiefer Liebe sowohl zu den Korinthern als auch den
Galatern geschrieben hat. Aber das ist natürlich, weil wir ihn kennen und weil
er das auch sagt. Aber was unterstellen wir solchen, die in Klarheit Gottes Wort
zu uns reden, auf unser Gewissen legen? Reden sie nicht in Liebe? Sind das solche,
die dann Trennungen befördern oder sind das nur Trennungen, die wir eingehen,
bereit sind einzugehen, weil wir sowieso eine andere Auffassung haben?
Junge Leute reagieren emotional, wenn ihre Vorbilder nicht geehrt werden. Und das
möchte man verhindern. Man möchte die jungen Leute nicht verlieren. Das
wollen wir auch nicht. Aber sollen wir deshalb, um Menschen nicht zu verlieren,
die Wahrheit herunterschrauben? Sollen wir nicht mehr klar Gottes Wort predigen?
Es wird vielleicht auch solchen, die das Wort Gottes in Klarheit predigen,
vorgehalten, ihr seid doch selber schuldig an der Situation. Sind wir alle.
Wer könnte sich freisprechen davon, dass er eine Mitschuld an der Situation trägt?
Bekennt doch erst mal eure Fehler oder die Fehler früherer Generationen.
Jetzt wurde mir mal gesagt, was waren denn die Gründe damals für die
Trennungen? Das ist erstaunlich, dass man heute genau weiß, was damals Gründe für
Trennungen waren, obwohl die wenigsten dabei gewesen sind. Und da müsst ihr euch
erst mal beugen. Das müsst ihr erst mal bekennen und mit anderen Worten. Und dann,
weil so viel zu bekennen ist, darf man nicht mehr klar nach Gottes Wort die
Meinung sagen. Man hat den Eindruck, dass manche dadurch auch wirklich mundtot
gemacht werden. Gehen wir mal zu Gottes Wort. Was sagt Gottes Wort über dieses
Thema? Mal als Ausgangspunkt. Prediger 3 Vers 7. Da heißt es, reden, schweigen hat
seine Zeit und reden hat seine Zeit. Wir müssen also als solche, die Gottes Wort
predigen wollen, als solche, die auch zu bestimmten Themen Stellung beziehen
wollen, müssen wir immer überlegen, ist Reden nach Gottes Gedanken angesagt oder
Schweigen? Aber wir dürfen dabei nicht wie der Prediger unter der Sonne stehen
bleiben, sondern wir müssen nach Gottes Gedanken fragen. Wir müssen überlegen,
was Gottes Wort zu diesen Fragestellungen sagt. Wenn es um die
gute Botschaft geht, dann ist es überhaupt keine Frage, dass wir die
Pflicht haben, dass wir eine moralische Pflicht haben, dieses Wort Gottes, auch
diese gute Botschaft, das Evangelium, wirklich weiter zu predigen. Als Beispiel
denke ich an die Begebenheit dieser Aussätzigen, die Teil waren der
Belagerung der Syrer in Israel und dann hatte Gott eingegriffen in einer
einzigartigen Weise. Und dann lesen wir in 2. Könige 7 Vers 9. Da sprachen sie
einer zum anderen, diese Aussätzigen, die gesehen haben, dass die Lager leer waren,
der Syrer und da ganz viel zu essen war. Es war ja eine Hungersnot in Israel.
Dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft. Schweigen wir aber und warten, bis der
Morgen hell wird, so wird uns Schuld treffen. Also wir dürfen uns nie
abhalten lassen davon, das Wort Gottes, das Evangelium an Ungläubige weiter zu
geben. Nicht jeder ist Evangelist, nicht jeder ist Missionar, nicht jeder hat einen
Missionsauftrag, ganz bestimmt nicht. Das ist ganz klar aus Gottes Wort. Aber wir
sind alle Zeugen Jesu. Wir sollen alle durch unser Leben und wo das möglich ist,
auch durch unsere Worte die gute Botschaft weitertragen.
Andererseits gibt es Verantwortlichkeiten, die wir haben, wo wir eben auch nicht
schweigen dürfen. In 4. Mose 30 finden wir, dass dort eine Frau oder eine
Tochter ein Gelübde ausspricht und dann wird der Ehemann beziehungsweise der
Vater dafür verantwortlich gemacht. 4. Mose 30, da heißt es Vers 4, wenn eine
Frau dem Herrn ein Gelübde tut oder eine Verpflichtung auf sich nimmt im Haus
ihres Vaters, in ihrer Jugend und ihr Vater hört ihr Gelübde oder ihre
Verpflichtung, die sie auf ihre Seele genommen hat und ihr Vater schweigt ihr
gegenüber, so bestehen eben diese Gelübde. Das heißt, der Ehemann und der
Vater, der hatte Verantwortung und er musste entweder sagen, das ist nicht in
Ordnung oder wenn er schwieg, dann bestand eben dieser Schwur, dieses Gelübde.
Das wollen wir uns sagen. Wir haben Verantwortung. Wir haben nicht nur
Verantwortung als Männer für uns selbst, sondern als Ehemänner auch für unsere
Frauen, als Väter oder Eltern für unsere Kinder, als Brüder am Ort für die
örtliche Versammlung, für das örtliche Zusammenkommen, als Diener des Herrn für
die Herde. Und wenn wir schweigen, wenn Dinge sich in eine falsche Richtung
entwickeln, dann werden wir dafür von Gott verantwortlich gemacht. Wir werden
vor dem Richterstuhl des Christus nicht sagen können,
naja, dieser Bruder hat mich aber gewarnt davor, dazu Stellung zu beziehen. Das
würde doch nur Unruhe auslösen. Ja, aber wenn es das Wort des Herrn ist,
wenn es das Wort Gottes ist, dürfen wir uns dann davon abhalten lassen.
Wir können natürlich in unserer Situation das nicht so sagen wie der Herr
Jesus, der zu Petrus sagte, geh hinter mich, Satan. Wo Petrus das Werk des Teufels
verfolgte. Da ging es um das Kreuz. Aber tatsächlich können auch wir heute das
Werk des Feindes letztendlich praktischerweise ausführen, indem wir
solche davon abbringen, die das Wort Gottes predigen sollen und wollen, das
dann auch zu tun. Dass eine Mehrheit immer wieder bestimmt, was läuft und
dass diese Mehrheit sogar im absoluten Sinn eine Minderheit sein kann, aber die
sich eben Gehör verschafft. Ja, das finden wir auch in Richte 18. Da ist ein
ganz böser Zusammenhang. Micha hat ein Götzenbild eingerichtet, ein Enkel,
jedenfalls ein Nachkomme von Mose. Und dann kamen aber die Danitter vorbei und
haben das mitnehmen wollen und mitgenommen auch diese ganzen Götzendinger,
e-Fort, geschnitztes Bild und Therafim und so weiter. Und dann will der Priester
von Micha, den er extra eingestellt hat, der möchte jetzt dagegen reden. Und dann
lesen wir in Richte 18 Vers 19, sie sprachen zu ihm schweige, leg deine Hand
auf deinen Mund und geh mit uns und sei uns Vater und Priester. Also sie sagen, halt
dein Mund, sag jetzt nicht die Wahrheit, dass das still nämlich ist, sondern geh
mit, dann hast du es besser. Ja, das ist ja so auch die Motivation heute, dass man
sagt, schweig lieber still, sag besser nicht die Dinge, wie sie sind, dann haben
wir Frieden und dann geht es uns allen besser. Eine andere Situation, wo es nicht
um Böses geht, jedenfalls nicht von Seiten des handelnden Propheten, finden
wir in Jeremiah 4. Das ist schon zu Herzen gehend, diese Situation, wo wir
lesen, dass Böses da inmitten des Volkes Gottes ist und Jeremiah von sich aus sagt,
Vers 19, meine Eingeweide, meine Eingeweide, mir ist Angst, die Wände
meines Herzens, es tobt in mir mein Herz, ich kann nicht schweigen, denn du meine
Seele hörst den Schall der Posaune, Kriegsgeschrei. Er sieht, dass die Gefahr
kommt aufgrund der Bosheit und er sagt, ich kann nicht schweigen, ich muss warnen,
ich muss zu Recht weisen, ich muss sagen, dass das Gericht kommt. Da ist einer, der
sich nicht abhalten lässt davon, wir werden gleich noch sehen an späterer
Stelle, dass man ihn auch da mundtot machen wollte, aber er weiter geredet hat.
Es kann sogar so schlimm kommen, wie das in der Zeit von Amos war und das ist
wirklich ein trauriger Zustand, wenn man das vor Augen hat, wo der Prophet sagt in
Amos 5 Vers 13, darum schweigt der Einsichtige in dieser Zeit, denn es ist
eine böse Zeit. Da war die Bosheit so groß, dass der Einsichtige, der gesehen hat,
was da anverkehrt war, nicht mehr gesprochen hat, das nicht mehr ausgesprochen
hat, aber er sagt, ich kann gegen diese Wand nicht anreden. Ein solcher Zustand kann
kommen. Schlimm, ist nicht empfohlen worden zu schweigen, aber schlimm, wenn der
Zustand nicht nur in dieser Welt, nicht nur in der Christenheit, sondern unter
denen, mit denen ich, du, wir geistlicher Weise zu tun haben, so böse ist, dass der
Einsichtige nicht mehr auf die Bosheit hinweist.
Wir finden drei Beispiele, die ich nennen möchte, wo tatsächlich man versucht hat,
Diener des Herrn mundtot zu machen und zum Teil ist das dann auch gelungen, weil
man sie einfach umgebracht hat. Ich denke an die Zeit von Joas, diesem König, der
als Kind auf den Thron kam, am Anfang außerordentlich treu war, aber dann, als
der hohe Priester starb, durch den er eigentlich angeleitet worden war, dann
wandte er sich seinen Freunden, seinen Zeitgenossen zu und dann kam Böses in
sein Reich, in seine Regierung, die Regierung von Joas hinein. Und dann gab
es einen treuen Mann, den Sohn des hohen Priesters, ob er selber hoher Priester
geworden war oder der Bruder des dann regierenden oder amtierenden hohen
Priesters war, wissen wir nicht, Sekaja. Und der Geist Gottes kam über ihn und er
ließ durch Gott aussagen, warum übertretet ihr die Gebote des Herrn? Es
wird euch ja nicht gelingen. Und er hat in das Gewissen des Königs und auch der
Juden gesprochen und dann hat der König ihn kurzerhand umbringen lassen. Er hat
ihn mundtot gemacht und damit natürlich anderen deutlich gemacht, wenn ihr jetzt
noch das Wort Gottes redet, wenn ihr uns in das Gewissen redet, dann ist es mit
euch ganz genauso vorbei. Dann denke man an den treuen Propheten
Micha in der Zeit von Ahab. Dieser Mann, der war bereit, die Wahrheit zu sagen und
als Josaphat dann einmal sich in schlimmer Weise verbannt, Vermischung also
da eingetreten ist, dann wollte er wenigstens einen Propheten mal hören,
der das Wort Gottes redet und nicht einfach dem König nach dem Mund redete.
Und dann wird der Micha geholt und dann heißt es 1. Könige 22 Vers 13 und der
Bote, der hingegangen war, Micha zu rufen, redete zu ihm und sprach, siehe doch die
Worte der Propheten verkünden einstimmig dem König Gutes. Lass doch dein Wort sein
wie das Wort eines von ihnen und rede Gutes. Ihm wird gesagt, rede so, dass
kein Unfrieden kommt. Rede so, dass alle zufrieden sind. Rede nicht mit anderen
Worten das Wort Gottes. Das könnte Entzweihung bewirken. Das könnte Unfrieden
bewirken. Aber Micha war ein treuer Mann. Er hat sich davon nicht abhalten lassen,
sondern hat weiter genau das gesagt, was Gott ihm aufgetragen hat. Und in Jeremia
38 finden wir den furchtbaren Zustand des Volkes Israel. Jeremia hat den
Auftrag von dem Herrn bekommen, zu dem Volk zu reden, die zu ihm kamen. Wer in
dieser Stadt bleibt, wird durch Schwert, durch Hunger und durch
Pest sterben. Wer aber zu den Kaldean hinausgeht, wird leben und seine Seele
wird ihm zur Beute sein und er wird leben. So spricht der Herr, diese Stadt
wird gewiss in die Hand des Heeres des Königs von Babel gegeben werden und er
wird sie einnehmen. Das war das, was Gott durch den Propheten hat sagen lassen.
Und dann sehen wir und die Fürsten sprachen zum König. Möge doch dieser Mann
getötet werden, da er ja nur die Hände der Kriegsleute schlaff macht. Denn dieser
Mann, heißt es später, sucht nicht den Frieden, sondern das Unglück dieses
Volkes. Was für eine Anklage. Man wollte ihn mundtot machen. Man wollte ihn töten
und damit er nicht mehr reden konnte, weil er nicht nach dem Frieden des
Menschen geredet hat. Und das ist das, was wir heute erleben, dass auch Gläubige
uns empfehlen, redet besser nicht Klartext. Da ist zwar ein Buch, das ist
nicht gut, aber redet nicht Klartext, denn das könnte ja Unfrieden bewirken.
Was ist das denn für ein Frieden, den wir dann haben? War Jeremia dafür
verantwortlich, dass da jetzt kein Friede war? Oder hat er durch das Wort Gottes
erst bewirkt, dass ein auf Gottes Basis stattfindender Friede überhaupt möglich
war? Da sehen wir, wie die Dinge, die Merkmale des Wortes Gottes, des Volkes
Gottes, die Heiligkeit Gottes einfach ins Gegenteil verkehrt wird und man auf
diese Weise versucht, Diener des Herrn eben mundtot zu machen.
Gehen wir kurz darauf ein, was wir für Aufforderungen in Gottes Wort finden für
uns. 2. Timotheus 4 ist da sehr hilfreich. Da finden wir in Vers 2, predige das Wort,
halte darauf zu gelegener und ungelegener Zeit, überführe Weise ernstlich
zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre. Der Apostel Paulus hat Timotheus
gewissermaßen unter den Schwur Gottes gestellt. Er bezeugt ernstlich vor Gott
und Christus Jesus, der Lebende und Tote richten wird. Und sagt ihm, du musst das
Wort predigen. Lass dich nicht aufhalten. Da mögen viele sein, die wollen das
nicht. Die wollen das Wort Gottes nicht hören. Sie werfen dir vor, durch das Wort
Unruhe zu stiften. Aber rede das Wort. Wende das Wort auf alle Situationen ein.
Nimm Stellung zu dem, was auf dich zukommt, was auf das Volk Gottes zukommt
und predige dazu, was Gott zu sagen hat. Und da halte darauf zu gelegener und
ungelegener Zeit. Lass dich nicht abhalten davon, bei diesem Wort zu
bleiben. Auch wenn Leute sagen, das ist doch keine passende Zeit. Nein, bleib bei
diesem Wort und sei jemand, der bereit ist, auch zu überführen, zurechtzuweisen.
Ja, das sollte Timotheus tun und er sollte sich da nicht abhalten lassen.
Natürlich sollte er das mit aller Langmut tun. Und das ist die Frage der
Gesinnung, komme ich gleich noch drauf, ist natürlich für uns auch wichtig. Aber
sind wir noch bereit, diesen Auftrag Gottes auszuführen? Und sind wir bereit,
diesen Auftrag Gottes auch noch anzunehmen? Oder versuchen wir mit allen
Mitteln gerade das zu verhindern, dass Gottes Wort noch in Klarheit gepredigt
wird, damit irgendwie so ein Burgfriede bestehen bleibt und Leute nicht
weglaufen? Wir wollen doch wohl nicht, dass Leute weglaufen. Aber wollen wir nur
dadurch, dass wir Gottes Wort verwässern, dass junge Leute und ältere
Geschwister noch dabei bleiben? Also wir haben den Auftrag zu predigen, wir haben
den Auftrag, bei Gottes Wort zu bleiben, wir haben den Auftrag, zurechtzuweisen, zu
überführen, wo zum Beispiel Vermischung gelehrt wird, wo man sich auf die Seite
von solchen stellt, die eben nicht nach Gottes Gedanken handeln, die den Weg der
Schrift, auch den gemeinschaftlichen Weg verlassen haben oder wo man solche auch
fördert und befördert. Was ist der Charakter der Zeit, in der wir leben? Das
ist Verse drei und vier. Es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht
ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehre
aufholfen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt. Und sie werden die Ohren
von der Wahrheit abkehren, sich aber zu den Fabeln hinwenden. Da sehen wir, wo das
hinführt. Da will man nur noch solche hören, die einem was Gutes sagen, was
Schönes sagen. Und wenn wir dahin kommen, das auch zu empfehlen, ja bloß keine
Unruhe stiften, sondern redet das, wo die Geschwister dann irgendwie auch
einen Frieden dann damit haben und wo jeder irgendwie damit umgehen kann, dann
sind wir genau in dem Charakter der Christenheit, die Gott ein Gräuel ist, in
diesem Charakter, in dieser Vorgehensweise angekommen.
Natürlich sollen wir drittens die richtige Sinnung verwirklichen. Die
richtige Sinnung ist, wie wir das bei Esra, bei Nehemiah, bei Daniel, bei Paulus, bei
Timotheus finden. Eine Gesinnung der Demut, eine Gesinnung des Bekenntnisses, eine
Gesinnung, sich unter die Schuld zu stellen. Das müssen wir, wenn wir sehen,
was in dem Volk Gottes los ist, dann müssen wir sagen, das ist unsere Schuld,
das ist das, was wir selbst bewirkt haben. Dafür sind wir verantwortlich, dafür
haben wir die Verantwortung. Aber lasst uns dabei nicht vergessen, gerade Esra und
Nehemiah, was haben sie denn nachher gemacht? Nach Esra 9, nach Nehemiah 9, da
haben sie aber in aller Schärfe, haben sie das Wort Gottes geredet. War jetzt
nicht mehr Liebe da? Natürlich, sie hatten die rechte Gesinnung, aber sie
haben sich dadurch nicht aufhalten lassen, das Wort Gottes in Klarheit zu
predigen und auch anzuwenden. Apostelgeschichte 20 zeigt uns dann, wo
wir das tun sollen. Paulus spricht davon, dass er in der Öffentlichkeit und in den
Häusern dasselbe geredet hat. Wo man den Eindruck gewinnt, dass Leute anders reden,
wenn sie öffentlich reden und anders, wenn sie mit einem persönlich einzeln
reden, dann ist Gefahr im Vorzug. Nein, wir sollen das in beiden Fällen in
gleicher Weise tun. Wir sollen transparenter sein. Und fünftens, wie
sollen wir das tun? 2. Timotheus 1 Vers 7. Gott hat uns nicht einen Geist der
Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
Lass dich nicht abhalten davon, wenn andere dir sagen, na tu das besser nicht,
sei da nicht so klar, so scharf in dem Urteil ist gemeint und eben klar nach
dem Wort Gottes. Doch tu das, hab nicht Angst, auch wenn Minderheiten zu
Mehrheiten werden oder Mehrheiten dir den Mund verbieten wollen.
Nein, sei nicht furchtsam, sondern du darfst in Kraft treten. Ja, das soll in
Liebe sein. Aber Liebe ist eben nicht, das Böse gut zu heißen oder das Böse
einfach zu dulden. Ja, und um was für Themen geht es?
Natürlich geht es zunächst mal um unser persönliches Glaubensleben.
Dazu hat Gottes Wort viel zu sagen und da wollen wir bereit sein, darüber zu
sprechen, was Gottes Wort dazu sagt, über unser Moralisches, unser Lehrmäßiges,
über unsere tägliche Arbeit, dass wir arbeiten sollen, dass wir nicht faul sein
sollen, dass wir nicht meinen sollen, weil eine Tätigkeit sinnlos ist, ist sie
nicht von dem Herrn. Was sollten denn die Sklaven damals sagen? Also wir haben in
Gottes Wort zu jedem Bereich des persönlichen Lebens hat Gottes Wort
etwas zu sagen, da sollen wir Gottes Wort predigen, sollen wir dabei bleiben.
Aber wir haben es jetzt ganz besonders mit dem gemeinschaftlichen Glaubensleben
zu tun, wo so viele Strömungen auf junge und ältere Gläubige einströmen, wo so
viel Falsches gelehrt wird, wo so viel Vermischung stattfindet, wo man sagt, ach
du kannst schon eine gemeinsame Sache auch im Evangelium und im Dienst machen
mit solchen, die gehen zwar nicht mehr den gleichen Weg, kirchlichen Weg, mit
denen kannst du nicht das Brot brechen im Moment, aber das kann sich ja wieder
ändern und macht doch gemeinsame Sache. Man vertritt solche Brüder, die sich
bewusst für einen anderen kirchlichen Weg entschieden haben, die den Weg der
Schrift, was das gemeinschaftliche Glaubensleben betrifft, verlassen haben
und man empfiehlt sie und ihre Bücher und da sollen wir schweigen zu, da sollen
wir sagen, ja ist alles nicht so schlimm, Hauptsache wir bleiben irgendwie
zusammen und da wird kein Unfriede gesät. Wollen wir noch bereit sein, nach Gottes
Wort auch ein Urteil über solche Fragen zu geben? Ja, wir müssen aufpassen, man
kann von dem Pferd links und rechts runterfallen.
Wir wollen ein gewachsames Auge auch haben, dass man die Schrift enger
auslegen kann, als Gottes Wort das tut. Aber ist nicht die Hauptgefahr bis heute,
dass man verweltlicht, dass man Unabhängigkeit lehrt, dass man sagt, ach
das ist doch ein Kind Gottes, da kann ich doch Brot und Kälte nicht dran
vorbeigehen lassen. Das ist doch ein liebes Kind Gottes, kannst du das ausschließen?
Das tut doch der Herr auch nicht. Ja, ist das der Auftrag? Ja, wir sollen uns
trennen von Bösem. Das ist absolut richtig, aber Gottes Wort sagt auch, dass
wir die Einheit des Geistes bewahren sollen im Band des Friedens. Und das ist
mehr, als sich nur von Bösem zu trennen. Das heißt auch, dass jemand zum Beispiel,
nur ein Beispiel zu nennen, der den Weg verlassen hat nach der Schrift, der kann
doch nicht an einem anderen Ort dann sagen, aber da möchte ich jetzt auch mal
wieder mitmachen. Das wäre doch nicht das Bewahren der Einheit des Geistes, als
ein Beispiel nur, um zu zeigen, wie der Feind mächtig ist, jetzt auch in diesem
Bereich einzugreifen und wo wir wachsam sein müssen und wo wir auch das Wort
Gottes weiter predigen sollen und wo wir auch, wo wir sehen, dass da falsche
Entwicklungen kommen, uns nicht mundtot machen lassen dürfen, wie das in dieser
Gesellschaft und leider auch inmitten der Gläubigen propagiert wird.
Nein, wir wollen bei der Wahrheit bleiben, wollen die Wahrheit predigen und
wollen sagen, was wahr ist und was nicht wahr ist, wo wir dem Wort Gottes folgen
und wo wir es nicht tun und wo solche aufkommen, die eben das Falsche lehren.
Wenn wir sehen, da was an Literatur gelesen wird und auch empfohlen wird, wenn
wir sehen, dass da eben eine solche Vermischung geradezu propagiert wird, dann
müssen wir auch sagen, machen wir uns noch eins, sagen wir das noch, dass man
sich nicht eins machen kann mit solchen und dass wer solche Dinge auch weiter
gibt, wer solche Dinge in die Öffentlichkeit bringt, wer sich vor
solche Gläubigen stellt, die einen falschen Weg gehen und er mit ihnen
zusammenarbeitet, enger oder weiter, der identifiziert sich mit ihnen und ist
damit auf dem gleichen Weg. Er tut das Gleiche. Gott macht ihn dafür
verantwortlich. Sind wir noch bereit, auch in dieser Hinsicht Klartext zu
reden? Ja, in Liebe, weil wir sehen, dass wir selber kein Stück besser sind, dass
das Fleisch in uns nicht besser ist und das Fleisch in uns genauso wirksam ist.
Wir wollen das in Liebe tun, weil wir das aus Liebe zu dem Herrn Jesus und aus
Liebe zu denjenigen tun wollen. Wir wollen das in dem Bewusstsein tun, wie
verantwortlich wir sind, wie schuldig wir selbst sind für manche
Fehlentwicklungen, aber wollen wir uns dadurch davon abbringen lassen, noch
wirklich die Dinge zu nennen, wie sie sind? In dieser Gesellschaft haben die
Leute Angst und unter Gläubigen inzwischen auch, weil man denen, die treu
sind, manchmal vorwirft, dass sie für den Zustand und für Trennungen
verantwortlich sind und man kehrt damit die Wahrheit um.
Deshalb habe Mut, sag weiter die Wahrheit. Tu das in Weisheit, tu das in
Abhängigkeit von dem Herrn, tu das in der rechten Gesinnung, aber tu es. Wir
brauchen das, sonst machen wir uns schuldig vor dem Herrn und vor den
Geschwistern.
Quelle: bibelpraxis.de/a7658.html
Do, 28. Dezember 2023
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