Am: Di, 20. Juni 2023
Kirche und Gläubige - das passt zusammmen. Kirchtag und Politiker inzwischen auch. Und wir machen mit und vermischen, was nicht zusammenpasst.
Transkript der Audiodatei
Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00)
Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast über das Thema Glaube und Politik oder Glaube
und Politiker.
In den Medien ist ja der evangelische Kirchentag insgesamt ziemlich ausführlich besprochen
worden.
Das ist ja überhaupt schon eine bemerkenswerte Situation, ein Kirchentag, der voll ist mit
Politikern.
Der Präsident des Kirchentages war ein Politiker und viele Politiker haben sich die Klinke
gegeben bei diesem Kirchentag.
Wie ist das zu verstehen?
Wie soll man das nach der Schrift beurteilen?
Ist doch interessant, was der Apostel Paulus sagt in Erstkurinter 4.
Da lesen wir in Vers 8.
Schon seid ihr gesättigt, muss er den Korinther schreiben, schon seid ihr reich geworden, ihr
habt ohne uns geherrscht und ich wollte wohl, dass ihr herrschtet, damit auch wir mit euch
herrschen möchten.
Das ist ja eine gewisse Ironie, man könnte fast sagen beißende Ironie.
Wir würden auch gerne mit herrschen, denn, sagt Paulus, wenn die Zeit des Herrschens
gekommen ist, dann ist die Zeit des Leidens, dann ist die Zeit des Verworfenseins, dann (00:01:05)
ist die Zeit der Hingabe für Christus vorbei, denn herrschen werden wir im tausendjährigen
Reich.
Dann ist also das tausendjährige Reich schon angebrochen, das sagt die Kirche, die sogenannte
Kirche, in diesem Fall die protestantische Kirche, mit dem Kirchentag, wobei das bei
der katholischen Kirche auch nicht anders wäre.
Da, wo man versucht, Kirche und Politik, Kirche und Politiker miteinander zu verbinden, da
sagt man im Prinzip, wir sind heute dran mit herrschen.
Ist das die Zeit gewesen, die der Herr Jesus uns angekündigt hat?
Wie hat der Herr Jesus gelebt?
Er hat sich der damaligen Regierung sozusagen untergeordnet und er sagt uns auch in Römer
13, dass genau das unsere Aufgabe ist, als Christen, jede Seele sei den oberigkeitlichen
Gewalten untertan, Römer 13 Vers 1, aber nicht jede gläubige Seele, jeder Christ sollte
versuchen, in die Oberigkeit hineinzukommen, sollte versuchen, Regent zu werden, sollte (00:02:02)
versuchen, in die Politik zu gehen.
Damit haben wir als Christen nichts zu tun, wie sagt der Apostel Paulus in Philippa 3,
unser Bürgertum ist in den Himmeln, wir haben nichts mit dem Bürgertum hier auf dieser Erde
zu tun, als dass wir als Christen, als Gläubige uns der Regierung unterordnen.
Wollen wir jetzt schon herrschen?
Paulus führt das weiter fort in 1.
Korinther 4, wo er dann sagt, in Vers 10, wir sind Toren um Christi willen, ihr aber
seid klug in Christi, in Christus, wir schwach, ihr aber stark, ihr herrlich, wir aber verachtet.
Ein Politiker, ja, der mag vielleicht auch verachtet sein in dieser Gesellschaft angesichts
seiner Politik, angesichts seiner Auffassungen, aber Paulus sagt, wir gehen nicht nach vorne,
wir machen nicht die Herrschaft, wir sind nicht solche, die versuchen zu regieren, die
Exekutive zu sein versuchen, bis zur jetzigen Stunde, Vers 11, leiden wir sowohl Hunger
als auch Durst und sind nackt und werden mit Fäusten geschlagen, haben keine bestimmte
Wohnung und mühen uns ab, mit unseren eigenen Händen arbeitend, geschmält segnen wir, verfolgt (00:03:05)
dulden wir, gelästert bitten wir, wiederkehrig der Welt sind wir geworden, ein Abschaum aller
bis jetzt. Nicht regieren, nicht Politik, sondern sich unterordnen. Wenn die Kirche
anfängt in dieser Welt zu regieren, dann hört letztlich der Glaube auf, das Leben
zu bestimmen. Nun, an dem Kirchentag, darum geht es mir jetzt, wurde auch der Bundeskanzler
interviewt. Das gehört eben bei diesen Kirchentagen dazu. Man möchte heute mit der Kirche in
der Politik mitmischen. Die katholische Kirche ist sogar eine Nation, der Vatikan. Und so
versuchen Politiker irgendwie auch alle Seiten zufriedenzustellen. Wie sagt Olaf Scholz,
er sei der Kanzler aller Deutschen, eben sowohl der religiösen als auch der nichtreligiösen,
sowohl der Kirchen als auch der Nichtkirchen und jedem muss er dann eine andere Meinung
präsentieren, damit das auch akzeptiert wird. Er sagt, ich zähle zu den wenigen Menschen, (00:04:03)
die das Alte und das Neue Testament gelesen haben. Das ist natürlich schon beachtlich.
Wir wissen, dass er als junger Mensch evangelisch getauft und konfirmiert wurde, dann aber aus
der Kirche austrat und damit der erste konfessionslose Kanzler der Bundesrepublik ist. Nichts als
Urteil darüber, aber interessant ist, dass er als solcher Mann immerhin das Alte und
das Neue Testament gelesen hat. Ich weiß nicht, ob er damit sagen will, dass er das
komplett gelesen hat, aber er hat es gelesen. Und das ist schon etwas beeindruckendes. Ich
frage mich, ob jeder, der diesen Podcast hört, ob der auch das Wort Gottes komplett durchgelesen
hat. Das kann wirklich eine solche Meinung, eine solche Äußerung, kann und sollte auch
eine Motivation sein, sollte ein Ansporn sein für uns, wirklich Gottes Wort von vorne
bis hinten zu lesen. Aber was nützt es mir, das Wort Gottes zu lesen, wenn es keine Konsequenzen
in meinem Leben mit sich bringt? Nicht, dass wir deshalb nicht Gottes Wort lesen sollen,
aber wie ist das mit der Politik zu moralischen Themen, die die jetzige Bundesregierung, rot-grün-gelb, (00:05:06)
die sie formuliert hat, die sie herausgebracht hat. Haben sie irgendeinen Bezug zu Gottes
Wort? Wie ist das mit den Themen zu Ehe? Wie ist das mit den Themen zum Suizid, die gerade
vorbereitet werden? Wie ist das zu anderen Themen von Moral und Glaube? Ist da wirklich
das Wort Gottes irgendwie betroffen? Ist das beteiligt? Offensichtlich nicht. Und das macht
einen Menschen unglaublich verantwortlich. Ich habe das Alte und das Neue Testament gelesen,
ja, das habe ich auch. Aber das macht mich verantwortlich, auch danach zu handeln. Und
wir können nicht sagen, wir lesen Gottes Wort, aber wir machen dann, was wir selbst
wollen. Das gilt gerade für uns Christen, für uns bekehrte Menschen, dass wir nur dann
einen wirklichen Nutzen davon haben, nur dann gesegnet sind, wenn wir das, was wir lesen,
auch in die Tat umsetzen, wenn wir das verwirklichen, danach leben, danach handeln, danach reden (00:06:01)
und danach denken und das unser Leben wirklich bestimmt. Ansonsten ist das eine Anklage,
die Gott gegen uns vorbringen kann. Er fügt weiterhin zu, Olaf Scholz, unser Bundeskanzler,
die christlichen Werte hätten ihn, wie viele andere im Land, sehr geprägt. Man würde gerne
mal wissen, was für ihn christliche Werte sind. Toleranz, das ist gar kein christlicher
Wort. Toleranz ist nichts, was Gottes Wort sagt. Gottes Wort spricht von Demut und von
Sanftmut. Das sind aber nicht mal das sind christliche Werte. Das sind Charakterzüge,
das sind Wertmaßstäbe, die es auch im Judentum vorher schon gegeben hat. Die sind nicht typisch
christlich. Die finden wir im Alten Testament, die finden wir im Neuen Testament. Die sind
Merkmale eines Jüngers, des Herrn Jesus. Und Jüngerschaft ist nicht etwas typisch
christliches, sondern es ist etwas typisch, wenn ich es mal so ausdrücken darf, gläubiges. Was
sind denn christliche Werte? Christliche Werte sind, dass wir mit Christus verbunden sind,
dass wir leben, wie Christus gelebt hat, dass wir verkünden, was Christus getan hat. Christliche (00:07:05)
Werte sind, dass der Heilige Geist in uns wohnt, dass er eine Kraft ist, die unser Leben bestimmt
und die uns Kraft gibt, um dem Herrn Jesus nachzufolgen, um Zeugen zu sein in dieser Welt,
um inmitten der Gläubigen das auszuleben, was wir im Neuen Testament über die christliche Zeit
finden. Der Heilige Geist ist aber nicht nur eine Kraft, er ist eine Person und wir sollen alles
vermeiden, das ihn betrübt, das seine Wirkungen auslöscht. Sind wir solche, die wirklich in
Heiligkeit leben, in Liebe leben, in Hingabe? Christliche Werte sind, dass wir himmlische
Christen sind, dass wir uns nicht auf dieser Erde niederlassen. Ist das zu sehen in meinem Leben?
Wonach strebe ich? Strebe ich nach Einfluss? Strebe ich nach Macht? Strebe ich sein Politiker
zu sein? Christlichen Werte hätten ihn, wie viele andere im Land, sehr geprägt. Kann man
dann eigentlich Politiker sein? Kann man dann Bundeskanzler sein? Wenn christliche Werte mich
prägen, kann ich dann Macht ausüben wollen und da meine ich jetzt mich mit, meine ich uns mit, (00:08:06)
wenn ich durch christliche Werte geprägt bin. Das Erlösungswerk, das prägt die christliche Zeit.
Ist es das, was man irgendwie von diesem Bundeskanzler hört? Das Gegenteil. Wir lesen
da in den Berichten, auf Fragen zu seiner eigenen Überzeugung wolle er aber eigentlich nicht so
eingehen, denn ich bin Kanzler aller Deutschen, sagt er. Auf Fragen zu eigener Überzeugung wolle
er nicht eingehen. Was ist denn christlich? Römer 10, da lesen wir in Vers 9, wenn du mit deinem Mund
Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt
hat, wirst du errettet werden. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund
aber wird bekannt zum Heil. Denn die Schrift sagt, jeder der an ihn glaubt, wird nicht zustanden
werden. Das ist christlich. Christlich ist zu seinem Glauben zu stehen. Christlich ist seinen
Glauben zu bekennen. Aber klar, wenn ich in die Politik gehe, dann muss ich auch der Kanzler von (00:09:03)
Ungläubigen sein. Dann muss ich der Kanzler von Muslimen sein. Dann muss ich der Kanzler von
Hinduisten sein. Dann muss ich der Kanzler von Buddhisten sein. Da kann ich nicht dazu stehen.
Ist das christlich? Das ist tolerant vielleicht. Das ist die Vermischung von allem mit allem. Aber
das hat mit wahrem Christentum nichts zu tun. Kein Wunder. So kann man in der Politik bestehen,
aber so kann man nicht als Christ in Übereinstimmung mit Gottes Wort leben. Scholz wurde auch zu hohen
Umfragewerten der AfD befragt und seine Strategie dagegen. Das muss man natürlich in der Politik. In
der Politik muss man sich gegenwenden. Und dann sagt er dazu, die Ursache, eine Ursache der
Zustimmung zur AfD seien verbreitete Zukunftssorgen. Das ist ein interessanter Punkt. Der ist aber
interessant, weil er auch viele Christen prägt. Zukunftssorgen. Angst, sterben zu müssen. Ist das
nicht irgendwie grotesk? Wir sollten doch eigentlich solche sein, die sich auf den
Himmel freuen. Natürlich, der Vorgang des Sterbens hier auf der Erde, der ist schwierig. Der ist (00:10:01)
herausfordernd. Das ist nicht das, worauf wir warten. Aber Zukunftssorgen haben wir nicht
Gott an unserer Seite. Und trotzdem sorgen wir für die Zukunft, sorgen wir uns um die Zukunft.
Ja, auch wir als Christen können im Widerspruch zu dem leben, was wir bekennen. Als Christen
bekennen wir, als Erlöste bekennen wir, dass wir auf den Herrn Jesus warten und uns darauf freuen,
bei ihm zu sein. Natürlich, wenn der Jesus wiederkommt, müssen wir nicht durch den Tod
gehen. Das ist einfacher. Das gebe ich zu. Aber sollten wir als Christen, denken wir an die
vergangenen Jahre, wirklich Angst haben vor dem Sterben, Angst haben vor dem Tod. Wir sollten uns
freuen, dass der Jesus wiederkommt, dass der Jesus uns zu sich holt, dass wir es bei ihm viel besser
haben, dass wir da angekommen sind, wozu wir gehören in dem Himmel. Das sind ein paar
Gedankensplitter zu der Frage Glaube und Politik, Glaube und Politiker. Ich denke Gott, dass wir
solche sind, die für ihn leben. Nicht für die Politik, nicht für den Beruf, nicht für diese
Erde, nicht für irdische Ziele, sondern für Christus, der alles für uns gegeben hat, ja sich selbst.