Am: Di, 16. Mai 2023
Ulrich Parzany, ein bekannter und hingebungsvoller Evangelist, hat dazu aufgerufen, gemeindeübergreifend zusammenzuarbeiten in der Evangeliumsverkündigung. Kann man das? Sollte man das nicht? Dieser Frage muss sich jede Generation neu stellen. Was können wir aus Gottes Wort dazu lernen?
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Gemeinsam von Jesus erzählen. Dafür wirbt der Evangelist Ulrich Barzani, der sich in
mancher Hinsicht von kirchlichen falschen Strömungen, falschen Entwicklungen im moralischen
Bereich getrennt hat, der aber letztlich noch Teil der protestantischen evangelischen Kirche
ist. Er wirbt dafür, dass bei einer evangelistischen Großveranstaltung im Oktober gemeindeübergreifend
zusammengearbeitet wird. Ziel der Veranstaltung sei es, Menschen die frohe Botschaft von Jesus
Christus nahezubringen. Das Ganze findet unter dem Titel Festival of Hope statt. Natürlich
freuen wir uns, wenn Menschen zum Glauben kommen. Und das sollte unser aller Wunsch
sein, dass möglichst viele Menschen den Herrn Jesus annehmen. Und unser Zeugnis sollte dahingehend
auch wirklich immer wieder tätig werden. Wir sollten von dem Herrn Jesus weitersagen.
Wir sollten durch unser Leben darauf hinweisen. Aber eine Evangeliumsveranstaltung, Festival,
das Ganze wird von der Billy Graham Evangelistic Association begleitet oder gemacht. Auch das zeigt (00:01:06)
schon einen Zusammenschluss von einer Gesellschaft, von einem Verein. Billy Graham, ein begnadeter,
ein hingebungsvoller Evangelist, der aber auch nicht Halt gemacht hat davor, gemeinsame Sachen
mit der katholischen Kirche zu machen. Sie sprechen davon, auch Ulrich Barzani, wir haben
noch richtiges Entwicklungspotenzial, auch in der Zusammenarbeit, in der Vernetzung. Und einer,
der maßgeblich dabei beteiligt ist, der Rektor des Bibelseminars in Bonn, Heinrich Derksen,
rief dazu auf, für die Veranstaltung zu beten. Nun, das ist mal der erste Punkt und dem kann
man ja nur zustimmen. Wir sollten für jede evangelistische Bemühung beten. Darin ist uns
der Apostel Paulus ein großes Vorbild. In Philippa 1 Vers 15 sagt er, einige zwar predigen den
Christus auch aus Neid und Streit, einige aber auch aus gutem Willen. Diese aus Liebe, da sie
wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums gesetzt bin. Jene verkündigen den Christus aus (00:02:02)
Streitsucht, nicht lauter, wobei sie meinen Fesseln Trübsal zu erwecken gedenken. Was denn? Wird doch
auf alle Weise, sei es aus Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt und darüber freue ich mich.
Ja, ich werde mich auch freuen. Das heißt, diese Haltung von Paulus, die ist wirklich vorbildlich,
bin ich sicher, ob ich diese Haltung wirklich grundsätzlich habe, aber ich möchte sie gerne
haben, weil sie uns zeigt, dass es ihm nicht um ihn selbst ging und dass er sogar in diesem Punkt
Menschen, Gläubige, die nicht zur Ehre des Herrn tätig waren, weil sie das aus Streitsucht taten,
trotzdem sich freute, dass der Dienst überhaupt geschah, also sich selbst wirklich zurücknahm
und sogar diese Beziehung zum Herrn dieser Personen. Also das ist irgendwie beeindruckend.
Diese Gesinnung müssen wir haben. Wo immer die gute Botschaft verkündigt wird, beten wir dafür.
Lasst uns auch für diese Herbstveranstaltung beten, selbst wenn sie unter einem falschen Dach und in (00:03:02)
einer falschen Zusammenarbeit geschieht. Warum? Und darüber möchte ich jetzt kurz etwas sagen.
Warum ist das nicht richtig, wenn Christen über, wie es da heißt, Gemeindegrenzen oder
gemeindeübergreifend zusammenarbeiten? Nun erstens, Gottes Wort kennt ja nur eine Gemeinde,
eine Versammlung, besteht aus allen Gläubigen. Deshalb kennt Gottes Wort auch nur einen Weg.
Er kennt nicht 100 Wege, wie wir sie heute vorfinden, sondern nur einen Weg als Gemeinde,
als Versammlung Gottes. Wenn es also mehrere gibt, dann ist das schon der Grundfehler. Aber wenn
dieser Grundfehler existiert, dann können wir nicht einfach über diesen Grundfehler hinwegsehen und
dann müssen wir uns fragen, warum gibt es verschiedene Wege? Und dann können wir doch
nur sagen, weil es da unterschiedliche Überzeugungen gibt, die offensichtlich
nicht in Übereinstimmung mit Gottes Wort sind. In Übereinstimmung mit Gottes Wort ist der Weg,
der nach der Schrift ist. Und den sollten wir suchen zu gehen, den müssen wir aus der Schrift
erkennen und dann auch gehen. Und wenn du diesen Weg gehen willst, dann kannst du nicht einfach (00:04:04)
übersehen, dass es Geschwister gibt, die einen anderen Weg gehen. Die einen Weg gehen, der nicht
nach der Schrift ist, indem sie eine Gruppe bilden, indem sie sich einen Namen geben und so
weiter. Bis hin, was die großen Kirchen betrifft, wo Götzendienst und böse Lehre, falsche Lehre dabei
ist. Nun, wenn es um Dienst geht, dann müssen wir als erstes verstehen, was der Apostel Paulus in
Philippa 4 sagt, Vers 3.
Wir sind also Jochgenossen, wenn wir einen solchen Dienst zusammen tun. Wollen wir uns anschauen, wie der Apostel (00:05:03)
Paulus damit umgegangen ist. In Apostelgeschichte 15 finden wir, dass er zur zweiten Missionsreise
aufbrechen wollte und dann mit Barnabas, mit dem er auch die erste Reise gemacht hat, unterwegs sein
wollte. Und dann heißt es in Vers 38, Paulus aber hielt es für recht, den nicht mitzunehmen, der sich
in Pamphylien von ihnen getrennt hatte und nicht mit ihnen zu dem Werk gegangen war. Das war ein
Gläubiger, Johannes Markus. Das war, davon können wir fest ausgehen, damit auch jemand, der in
Gemeinschaft mit den Gläubigen war, also auch am Brotbreichen teilgenommen hat. Und trotzdem war
Paulus nicht bereit, mit ihm zusammen diese Dienstreise, diesen Dienst zu tun. Das macht
uns schon mal deutlich, dass Dienstgemeinschaft enger ist, als die Brotgemeinschaft beim Abendmahl,
beim Gedächtnismahl. Also nicht breiter, sondern schmaler. Denn hier war der ausschlaggebende Punkt
die Gesinnung von Johannes Markus, im Unterschied zu der von Barnabas und Paulus und die (00:06:03)
Lebensausrichtung. Ihm war das zu viel. Dinge, die eben nicht zu seiner Lebensverfassung, zu seiner
Lebensausrichtung passten, so wie Demas später den heutigen Zeitlauf liebgewonnen hatte und deshalb
sich eben auch nicht mit Paulus in einem Dienst wiederfinden konnte. Also Paulus war nicht bereit,
weil eine andere Zielrichtung, Gesinnung da war, mit so jemandem zusammenzuarbeiten, obwohl er mit
ihm das Brot gebrochen hat. Das heißt noch einmal, wir sehen aus diesem Beispiel des Neuen Testaments,
dass wir wirklich darauf sehen müssen, dass Dienstgemeinschaft enger ist als Abendmahlsgemeinschaft
und nicht weiter. Denn da sind ja, wenn jemand einen anderen kirchlichen Weg geht, noch ganz
andere Dinge, die uns unterscheiden. Dann finden wir in 2. Korinther 6, dass natürlich, das ist
jetzt ganz grundlegend, Vers 14, ein gemeinsamer Dienst mit Ungläubigen nicht in Frage kommt. (00:07:03)
Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft haben Gerechtigkeit und
Gesetzlosigkeit? Welche Gemeinschaft licht mit Finsternis? Und so weiter. Welches Teil
ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? 2. Korinther 6 Vers 14 macht also deutlich, gemeinsamer Dienst mit
Ungläubigen ist unmöglich. Gehen wir weiter nach Galater 2. In Galater 2 finden wir, dass Paulus
Petrus widerstehen musste, im Angesicht widerstehen musste. Als ich sah, Vers 14, dass sie nicht den
geraden Weg nach der Wahrheit des Evangeliums wandelten, sprach ich zu Kephas vor allem,
vor allem, und dann stellte er ihn los. Das heißt, hier kann er keinen Dienst zusammen, sogar mit einem
Apostel tun. Warum nicht? Weil er im Widerspruch zu der Lehre des Wortes Gottes gesprochen und
gehandelt hat. Jedenfalls gehandelt hat. Und das war so furchtbar, dass Paulus hier aufzeigen muss,
in den weiteren Versen, dass damit letztlich die Person des Herrn Jesus angegriffen wurde. Und wenn (00:08:04)
man das zu Ende dachte, sogar Christus ein Diener der Sünde versippt sein wäre. Natürlich verstehen
wir das. Wenn es grundlegende, lehrmäßige Differenzen gibt, man mit so jemandem keinen
Dienst zusammen tun kann. Und ist die Frage des gemeinsamen Weges, der Kirche Gottes, der Versammlung
Gottes auf der Erde, ist das nicht eine lehrmäßige, eine wichtige, lehrmäßige Frage? Dann dürfen wir
nicht die Zielrichtung eines Dienstes oder der Dienste übersehen. In Epheser 4 Vers 11 bis 16
finden wir, dass der Apostel Paulus davon spricht, wie der Herr Diener gegeben hat. Er hat sie gegeben,
Vers 11, Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten, Lehrer. Vers 12, zur Vollendung der Heiligen, für
das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus, bis wir alle hingelangen zu
der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem Erwachsenen Mann, zu dem
Maß des vollen Wuchses, der Fülle des Christus. Das macht deutlich, dass jeder Diener und jeder (00:09:03)
Dienst ein Dienst ist zur Auferbauung der Versammlung, zur Zielführung derer, denen man
dient, damit sie zu der Einheit des Glaubens hingelangen. Und da ausdrücklich eingeschlossen
ist auch der Dienst des Evangelisten. Man könnte ja sagen, das geht doch gar nicht um die Versammlung,
es geht doch erstmal darum, dass jemand überhaupt zum Glauben kommt. Stimmt. Aber die letztendliche
Zielrichtung auch eines Evangelisten ist eben, dass so jemand dem Leib zugefügt wird, zur
Auferbauung des Leibes und damit eben auch nach dem göttlichen Prinzip, wie wir es in Gottes Wort
finden, in Übereinstimmung mit den Gedanken über seine Versammlung handelt. Wie kann man sonst zur
Auferbauung der Versammlung beitragen, wenn nicht in Übereinstimmung mit den göttlichen Gedanken?
Das heißt, die Zielrichtung eines Evangelisten ist genauso wie in jedem anderen Dienst,
dieser eine Leib und die Verherrlichung des Herrn in seiner Versammlung, damit wir hingelangen eben
zu dem vollen Wuchs und zu der Einheit des Glaubens. Wie ist das möglich, wenn die Gläubigen aber (00:10:04)
selber getrennte Wege gehen, dann manifestieren, dann offenbaren sie ja da schon einen Widerspruch
zu dieser Zielrichtung, die der Apostel Paulus ausdrücklich für den Dienst vorschreibt. Das
ist also auch da nicht möglich. Wir sehen also sowohl Gesinnung, Lebensausrichtung,
als auch die Grundlage, Glaube, Unglaube, als auch die Lehre, als auch die Zielrichtung machen
deutlich, dass man nicht, wie Ulrich Barzani wünscht, gemeindeübergreifend zusammenarbeiten
kann. Gerade im Evangelium ist das der Fall, dass da am ehesten man sagt, ja, aber es geht doch nur
darum, die Seelen zum Glauben zu bringen. Nein, darum geht es eben nicht. Das ist natürlich der
erste Schritt, ein ganz wesentlicher Schritt, aber es ist nur ein Durchgangstor für die weitere
Belehrung. Der Jesus zeigt in dem Gleichnis mit dem barmherzigen Samariter, dass dieser
Samariter denjenigen in die Herberge gebracht hat. Und genau das ist doch auch die Aufgabe,
die wir haben, nicht nur jemanden zum Glauben zu bringen, sondern ihn dann auch in die Herberge, (00:11:03)
das ist die Versammlung Gottes, das sind die örtlichen Zusammenkommen, die örtlichen
Versammlungen, da hineinzubringen. Und zwei, die Gemeindeübergreifend zusammenarbeiten. Ja,
in welche Herberge führen sie denn? Sie können das gar nicht, weil sie sich ja in diesem Punkt
wesentlich unterscheiden. So finden wir auch Beispiele im Alten Testament. Ich denke zum
Beispiel an Amatzia, zweite Chroniker 25, der aus Juda stammend einfach zusammen mit dem Volk
Israel, war doch Volk Gottes oder nicht, einen Kampf machen wollte. Und da sagt Gott eben ganz
klar durch den Propheten, das will ich nicht. So wollen wir, so traurig das ist, und das muss uns
beugen, das muss uns traurig machen, das muss uns auf die Knie bringen, dass wir das eben nicht mit
allen Gläubigen zusammen tun können. Nicht gemeindeübergreifend, ja nicht mal mit allen
Gläubigen, mit denen man einen gemeinsamen Weg geht. Haben wir gesehen bei Johannes Markus. Das
ist irgendwie demütigend, aber wir wollen Gottes Wort, so nehmen wir es uns zeigt und wie er es
uns vorstellt und wollen nach diesem Wort handeln. Dienstgemeinschaft ist etwas Wunderbares, aber (00:12:05)
Dienstgemeinschaft in dem biblischen Rahmen, wie wir das gefunden haben, daran wollen wir uns halten.
So wollen wir den Herrn ehren und daher müssen wir einen solchen Wunsch, ein solches Prinzip,
wie es von Ulrich Parzani, der ein hingebungsvoller Gläubiger ist, auch in seinem Dienst, müssen wir
ablehnen, weil Gottes Wort das tut.