Am: Di, 28. Juni 2022
Man lernt nie aus ... Jetzt gibt es also das "Manifestieren", um die Erfüllung eines Wunsches (noch) sicherer zu machen. Auch unsere Gebete können wir als "Manifestieren" einsetzen. Das würde in die Irre führen. Wichtig, dass wir Gebete als Gebete verstehen, wie Gottes Wort sie uns vorstellt.
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Manifestieren, das scheint eine neue Form der Esoterik zu sein.
Durch Manifestieren sollen wir uns Geld, Liebe, den Traumjob, eine Wohnung herbei wünschen
können, wenn wir nur fest genug daran glauben.
Was ist Manifestieren?
Darunter versteht man Glaubenssätze, sogenannte Affirmationen, die wir uns immer wieder zusprechen
als wären sie eingetroffen und dann Self-fulfilling Prophecy, irgendwann treffen sie auch ein.
Wenn das heute nicht klappt, dann habe ich eben nicht ausreichend Manifestiert, dann
muss ich das eben öfter tun.
Ein Beispiel, was dann angeführt wird, auch in einem Artikel, den ich dazu gelesen habe,
wir bekommen die Stadtwohnung in Zürich im Kreis 3, wir bekommen die Stadtwohnung in
Zürich im Kreis 3, wir bekommen die Stadtwohnung in Zürich im Kreis 3 und nach einer gewissen
Zeit muss man das dann eben sechsmal sagen, wir bekommen die Stadtwohnung in Zürich im
Kreis 3, dann sagt man das sechsmal und nach einer gewissen Zeit sagt man es neunmal, ich
will das gar nicht aufhören.
Das ist eine neue Form der Esoterik, der Glaubenssätze des Gebets, denn da ist jetzt (00:01:02)
die Schnittstelle auch zu unserem Glaubensleben, man muss nur oft genug dafür beten, man muss
nur lang genug dafür beten, man muss nur mit ausreichend vielen dafür beten, dann
wird das schon eintreffen und wir merken gar nicht, dass das eine Art Gesetzlichkeit ist.
Je mehr beten, also wird unser Gebet erhöht.
Was sagt Gottes Wort in Jakobus 5,16?
Das inbrünstige Gebet eines Gerechten vermag viel.
Das inbrünstige Gebet eines Gerechten vermag viel.
Je mehr also beten, Erhöhung, hat damit überhaupt nichts zu tun.
Du kannst nicht dadurch, dass du ein Thema vielleicht bei einer Krankheit sagst, jetzt
möglichst viele, möglichst an viele senden, dass möglichst viele beten, ist ja nichts
dagegen zu sagen, wenn viele für eine bestimmte Sache, für eine bestimmte Person, für eine
bestimmte Not beten, aber wenn wir anfangen zu meinen, je mehr desto effizienter, je mehr
umso wirkungsvoller, dann machen wir das Gebet zu einer Maschine, zu einem Produkt und haben (00:02:08)
letztlich nicht verstanden, dass Gott sowieso nach seinen Gedanken handeln wird.
Das Gebet bewegt den Arm Gottes, sagen wir manchmal.
Ich bin nicht sicher, dass wir das wirklich in Gottes Wort wiederfinden.
Ja, bin ich sicher, dass wir das nicht finden.
Gott freut sich über Gebet und Gott erhört auch Gebet, aber wir wollen doch Gott nichts
abringen, oder?
Wollen wir dadurch, dass wir möglichst viele beten, wollen wir Gott etwas abringen, aber
wenn das gar nicht nach seinem Plan ist, wenn das gar nicht nach seinem guten Willen für
uns ist, wie heißt es in Römer 8 Vers 28, dieser wunderbare Vers, der uns erinnert
daran, was Gott will, wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten
mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind, alle Dinge, auch die, die uns vielleicht
in dem Moment nicht so gut gefallen. (00:03:01)
Vielleicht denkst du, ja, je öfter wir beten, ja, ich bete nicht einmal, ich bete nicht
fünfmal, hundertmal, ja, ich sag mir das nicht dreimal vor, ich sag mir das nicht sechsmal
vor, ich sag es mir neunmal vor oder zwölfmal.
Wie oft hat Paulus in Zweiter Korinther 12 gebetet?
Wir sehen da, für dieses flehte ich dreimal zum Herrn, damit er von mir abstehen möge.
Das war eine besondere Not, in die Paulus selbst hineingekommen war.
Dreimal.
Dann hat Gott gesagt, das reicht.
Natürlich sollen wir alle Zeit beten, natürlich sollen wir auch anhaltend beten, wie das Gebet
der Versammlung in Jerusalem für Petrus war, aber wir sollten nicht meinen, je öfter wir
beten, also werden wir eher erhört, also wird Gott dann hören.
Man muss nur oft genug beten.
Es gibt ja dieses bemerkenswerte Gleichnis, dass der Herr Jesus in Lukas 18, finden wir
das, ausspricht, wo da eine Frau, eine Witwe war, die ständig zu dem Richter kam und der
hatte keine Lust mehr. (00:04:01)
Da war ein gewisser Richter und diese Witwe, sie kam zu ihm, schaffen wir Recht gegen
meinen Widersacher, 18 Vers 3, eine Zeit lang wollte er nicht.
Danach aber sprach er bei sich selbst, wenn ich auch Gott nicht fürchte und mich vor
keinem Menschen scheue, will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht, weil die unaufhörlich
kommt und mich quält, will ich das tun.
Und was sagt dann der Herr Jesus?
Gott aber sollte das Recht seiner Außerwelt nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm
schreien und ist er in Bezug auf sie langsam?
Muss man bei Gott Tag und Nacht ständig zu ihm kommen?
Nein, Gottes Liebe ist so gewaltig, wenn wir einmal beten.
Nochmal, wir sollen alle Zeit im Gebet sein, aber uns wird eben gerade nicht gesagt, dass
wir für eine Sache immer wieder ständig beten sollen.
Haben wir mal überlegt, wo das in Gottes Wort in dieser Weise vorkommt?
Paulus hat in jedem seiner Gebete die Gläubigen erwähnt, das hat er, aber da wird uns nicht
gesagt, dass er für irgendeine konkrete Sache da im Blick auf sie jetzt im äußeren (00:05:03)
Leben gebetet hat, sondern ihm ging es um das geistliche Wohl, ihm ging es darum, dass
sie ein Leben mit dem Herrn führten.
Also auch sehr interessant in Apostelgeschichte 16, da war ja nun wirklich eine Notsituation,
dass Paulus das Evangelium weiter verkündigen wollte und dann heißt es ja, dass er das
Wort in Asien reden wollte und das dann der Heilige Geist das verhindert hatte.
Und dann wollten sie nach Bethynien reisen und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht.
Da würde man sagen, jetzt ist aber eine Gebetsnacht, ist jetzt anstehend, jetzt muss man wirklich
die ganzen Mitarbeiter, sie müssen jetzt mal eine ganze Nacht zusammen beten, damit
der Herr Klarheit verschafft.
Und was ist da?
Es erschien Paulus in der Nacht ein Gesicht, als er aber das Gesicht gesehen hatte, versuchten
wir sogleich nach Mazedonien abzureisen, da wir schlossen, dass Gott uns gerufen hatte,
ihnen das Evangelium zu verkündigen.
Komisch, da steht ja gar nichts vom Gebet, haben die nicht gebetet?
Mit Sicherheit haben die gebetet, aber Gott erwähnt das hier nicht, dass er eben nicht (00:06:04)
hier den Eindruck erwähnt, durch Gebete haben sie jetzt irgendwas klar bekommen.
Nein, Gott hat ihnen das offenbart, wir dürfen das Gebet niemals unterschätzen, aber wir
dürfen das Gebet auch nicht in der falschen Weise anwenden, wie so ein esoterisches Mittel,
bete nur und dann wird die Sache klar.
Das ist bei manchen in gleicher Ebene mit dem Fasten.
Ich muss nur fasten und dann wird der Herr schon eine Antwort geben.
Das gerade ist das Fasten nicht, das wäre ein gesetzliches Einsetzen, ein gesetzliches
Nutzen des Fastens, genauso wie das Gebet ist.
Nein, nicht je länger wir beten, Gebetsnichte veranstalten, dann wird der Herr antworten.
Das ist ganz interessant.
Auch bei Petrus in Apostelgeschichte 12 lesen wir das, als er im Gefängnis war, der wird
ja die ganze Nacht gebetet haben, damit der Herr ihn rausholt.
Was hat er gemacht?
Er hat geschlafen.
Die Versammlung hat anhaltend, heißt es da ausdrücklich in Apostelgeschichte 12, für
ihn gebetet.
Die ganze Nacht, der war längst befreit, da waren sie noch im Gebet.
Da sehen wir, dass wir nicht ein falsches Denken im Blick auf das Gebet haben sollen, (00:07:06)
dass das irgendwie ein Instrumentenkasten ist.
Wir haben so Instrumente und da ist jetzt das Gebet ein ganz besonderes Instrument,
was wir benutzen können und dann wird der Herr uns erhören.
Nein, das Gebet ist kein Talisman.
Das Gebet ist kein Glücksbringer.
Das Gebet ist keine Maschine, die wir nur anschmeißen müssen und dann kommt da ein
gutes Resultat hervor.
Nochmal, Gebet ist ein ganz wichtiger Meilenstein im Leben eines Gläubigen, ist ein ganz wichtiges
Kennzeichen, ist eine ganz wichtige Gesinnung im Leben eines Menschen.
Ohne Gebet und Fasten, sagte Herr Jesus einmal, konnten sie damals diese Wunder nicht tun.
Sie haben nicht gebetet, das heißt sie waren nicht bewusst abhängig.
Aber siehst du, das Gebet kann ich als Instrument einsetzen oder ich kann mir das Gebet in dem
Bewusstsein aussprechen, dass ich von Gott abhängig bin, dass ich mich ganz einfach auf
ihn werfe, dass er derjenige ist, der bestimmen soll. (00:08:02)
Lasst uns also nicht aus dem Gebet ein Manifestieren machen.
Das ist alles sehr modern und das alles kommt auch gut an.
Da kann man auch viele Leute mit beeindrucken, die Gefühle und die Emotionen ansprechen.
Aber das ist es nicht, was Gott möchte.
Gott möchte nüchtern das Gebet.
Gott möchte, dass wir auch nüchtern sind im Gebet.
Gott möchte, dass wir das Gebet nicht in einer falschen Weise als ein Mittel benutzen
und womöglich Gott etwas abbringen, was er so nicht möchte.
So lasst uns das Gebet in dem Sinn nutzen, wie Gottes Wort uns das zeigt.
Lasst uns durch Gebet geprägt sein, aber in dem Sinn, wie Gottes Wort uns das zeigt,
wie der Jesus das benutzt hat, die Apostel und wie wir das in vorbildlicher Weise immer
wieder vorgestellt bekommen.
Manifestieren ist das nicht.
Ich muss nur oft genug gebetet haben, dann wird das schon kommen.
Das wäre eine falsche Vorstellung und damit würden wir letztlich das Gebet missbrauchen.