Im 5-Minutentakt beten


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(00:00:00) Im Fünf-Minuten-Takt beten. Da schlägt ein US-Theologe vor. Christen könnten ihr geistliches Leben vertiefen, indem sie sich täglich eine Stunde Zeit für das Gebet nehmen. Das meint oder das ist die Erfahrung auch des US-Theologen Jesse Johnson. Er ist Lehrpastor in einer Kirche dort in den USA. Er unterteilt seine einstündige Gebetszeit in zwölf fünfminütige Blöcke. Anbetung, erstens, zweiten, Sündenbekenntnis, drittens, Dank an Gott, viertens, persönliche Anlegen, fünftens, Fürbitte für andere, sechstens, Gebet für die Mission, siebtens, für die Gemeinde, achtens, für die Evangelisation, neuntens, für die eigene Familie, zehntens, Schriftmeditation, elftens, ein Gebet zu der betrachteten Bibelstelle, die er gelesen hat und abschließend zwölftens, ein geistliches Lied gesungen oder durchgearbeitet als Gebet. Nun ist es Gottes Wort, was uns sagt. Zum Beispiel 1. Thessalonicher 5 Vers 17, betet unablässig, dankt, sagt, in allem, denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. Oder in Kolosser 4, sagt der Apostel Paulus an die Kolosser 4 Vers 2, verharrt (00:01:06) im Gebet und wacht darin mit Dankssagung und betet zugleich auch für uns und so weiter. Also das Gebet ist ein wunderbares Kennzeichen des Gläubigen. Es ist ein wunderbares Mittel, das Gott uns in die Hand, das heißt in die Herzen, in den Mund gelegt hat, um Gemeinschaft mit ihm zu pflegen, um Gemeinschaft mit anderen zu pflegen, um für andere zu beten, um für uns zu beten. Und man kann nur unterstützen, man kann nur werben dafür, dass wir wirklich unsere Zeit nutzen mit Gebet. Aber das, was hier wieder geschieht, ist ein typisches Merkmal eines gesetzlichen Glaubens. Wir machen jetzt den Tag unter Teilnehmenden zwölf Stunden, den Tag, wo wir sozusagen aktiv dabei sind, nicht im Schlaf oder beim Essen. Und da nehmen wir eben jeweils einen 5-Minuten-Block und wenn wir den abgehakt haben, wenn wir das gemacht haben, dann ist alles gut. Das ist gesetzliches Christentum. Natürlich brauchen wir eine gewisse Gewohnheit, eine Gewohnheit zum Beispiel, dass wir morgens aufstehen und beten wollen. Aber wenn wir meinen, ich habe gebetet, dann bin ich ein guter Christ, ich (00:02:04) habe jetzt zwölf-fünf-Minuten-Gebetszeiten gemacht, dann daran hangele ich mich fest, dann ist das genau das, was ich meine, über so einen Weg, dann ist Gott zufrieden. Aber wenn ich dann mal eine vergessen habe, dann habe ich was verpasst, dann hängt die Welt schief. Auch die Aspekte, die er bedenkt, dieser US-Pastor, das ist sehr nachvollziehbar. Das sind Aspekte, die auch unserer Gebetsleben Kennzeichen können, Kennzeichen dürfen, Kennzeichen sollen. Interessant, dass er mit der Anbetung nicht mit dem Sündenbekenntnis anfängt. Also ich müsste ja erst mal das in Ordnung gebracht werden, was zwischen mir und Gott, meinem Vater steht, bevor ich dann ihn auch anbeten kann. Aber das ist jetzt mal nicht das Thema weiter. Aber es zeigt eben, dass man so bestimmte Dinge festlegt, wie andere eben den Tagesablauf festlegen und festlegen, ein guter Christ, der fängt eben an mit Gebet, dann Bibelstudium und dann gutes Essen und dann gesunden Sport und was weiß ich und dann ist das Leben in Ordnung. Dann hat man den Schlüssel zu einem glücklichen (00:03:01) Glaubensleben. Nein, hat man eben nicht. Wir müssen einfach lernen, dass natürlich eine gewisse Ordnung, ein gewisser Ordnungsrahmen für unser Leben, für ein diszipliniertes Leben hilfreich sein kann, dass wir aber aufhören müssen, dann ein Korsett zu bauen. Wenn ich das tue, dann ist mein geistliches Leben vertieft. Das geistliche Leben ist eben nicht das Abhaken von bestimmten Bausteinen. Das geistliche Leben eines Christen ist nicht das Abhaken von bestimmten Bestandteilen. Das ist nämlich genau Gesetz. Das Gesetz sagt 1.2.3.4. 5. und noch ein bisschen mehr und dann ist alles in Ordnung. Und das ist beim Christenleben nicht. Das Christenleben ist ein Leben in lebendiger Gemeinschaft mit dem Herrn. Da kann man sich natürlich Dinge aufschreiben, dass man immer mal wieder daran denkt auch, aber Gott möchte gerade nicht, dass wir uns irgendwie eigene Gesetze machen, denn daran werden wir immer scheitern. Entweder, wenn wir sie dann gesetzlich einhalten, dann werden wir uns auf die Schulter klopfen und sagen, jetzt bin ich ein guter, jetzt bin ich ein (00:04:03) hingebungsvoller Christ oder wenn wir es eben verpassen, wenn wir es nicht schaffen, wenn wir merken, wir kommen da nicht mit klar, dann resignieren wir und dann schauen wir in uns hinein und dann ist die Folge, dass man eben kein glücklicher Christ ist. Gerade so wollen wir als Christen nicht unser Leben führen. Wir wollen sehen, dass ein elementarer Bestandteil des Glaubenslebens natürlich ist die Gemeinschaft mit Gott. Das Hören auf Gott und das Sprechen zu Gott. Das Lesen des Wortes Gottes und das Beten zu Gott. Aber wir wollen uns da nicht irgendwie gesetzliche Zeiten machen, wir wollen uns nicht gesetzliche Einheiten machen und dann kann ich mein Glaubensleben vertiefen. Ja, Gebet vertieft das Glaubensleben und ein Christ, der nicht betet, das ist ja wie ein Leben ohne Atmen, wie man gesagt hat. Das wird ein Christ nicht tun. Aber wenn wir wieder anfangen, uns eigene Gesetze zu machen, dann werden wir früher oder später scheitern in unserem Glaubensleben. Davon kann man nur deutlich abraten. Lasst uns mit dem Herrn leben. Lasst uns den Herrn immer (00:05:03) wieder neu fragen, was sein Wunsch ist für uns und dann werden wir heute für dies beten und morgen für jenes beten. Dann machen wir uns keine Vorschriften. Dann können wir uns natürlich Anhaltspunkte machen. Dann können wir Anregungen geben, was die Vielfalt des Gebetslebens betrifft. Aber lasst uns nicht meinen, wir beten im 5-Minuten-Takt und dann ist es gut. Dann ist es eben nicht gut. Dann habe ich zwar was getan, aber ist es das, was der Herr in meinem Leben bewirken möchte? Lasst uns lebendigen Glauben haben. Lasst uns beten. Lasst uns uns gegenseitig motivieren, das Gebet zu suchen. Es ist wunderbar, dass der Herr uns das gegeben hat und das ist das Atmen in der Seele. Das wollen wir auch immer wieder im Tagesverlauf an den Herrn denken. Aber ohne irgendwie eine Verpflichtung, jetzt muss ich wieder, jetzt ist wieder eine Stunde um, jetzt habe ich wieder 5 Minuten zu beten. Das führt in die Irre. Das führt zu einer Sklaverei und nicht zu der Sklaverei Jesu Christi. Ihn wollen wir ehren. Für ihn wollen wir leben. Das wird uns anspornen und das wird dazu führen, dass wir ihn in unserem Leben verherrlichen.
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