Am: Di, 21. März 2023
Eine Meinungsumfrage hat ermittelt, dass jeder Dritte in Deutschland überzeugt ist, eine Gebetserhörung erlebt zu haben. Bei bekennenden Christen scheint es mehr zu geben: immerhin 57%. Läuft da etwas schief in unserem Gebetsleben?
Transkript der Audiodatei
Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00)
In einer Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA für Edea, Edea Spektrum, kam heraus,
dass jeder dritte Deutsche eine Gebetserhöhung erlebt hat.
Bei den evangelisch-freikirchlichen, also bei Christen, die sich als bekennende Christen
verstehen, sind es 57%.
Das klingt hoch.
57% sagen, sie hätten schon eine Gebetserhöhung erlebt.
Nun, wie ist das eigentlich zu fassen?
Ich fürchte, dass solche Zahlen dadurch zustande kommen, auch unter Christen, gerade unter
bekennenden Christen, dass sie meinen, Gebetserhöhung, das sei etwas Spektakuläres.
Ich habe für etwas Außergewöhnliches gebetet und dieses Gebet ist erhört worden.
Wenn wir in Gottes Wort hineinschauen, gibt es ja viele Stellen, sehr viele Stellen, die
vom Gebet sprechen.
Das ist ja ein wunderbares Instrument, eine wunderbare Aktivität, die Gott uns geschenkt (00:01:01)
hat als Menschen.
Wir selber wären gar nicht auf die Idee gekommen, aber Gott hat davon gesprochen, Gott hat sie
uns gegeben und Gott zeigt uns, dass wir durch das Gebet mit ihm im Gespräch sein können,
dass wir durch das Gebet unsere bewusste Abhängigkeit von ihm ausdrücken können, dass wir durch
das Gebet unser Vertrauen Gott gegenüber ausdrücken können.
Und da sagt David in Psalms 6 in Vers 10,
Also David war gewohnt, dass der Herr sein Gebet hört und damit meint er erhört, nicht
nur zuhört, sondern erhört und dass er auf sein Flehen hörte.
Salomo kann in dem Buch der Sprüche auch sagen, Sprüche 15, lesen wir das in Vers 29,
Das ist gewissermaßen eine Selbstverständlichkeit, das Gebet der Gerechten hört er und damit
meint er nicht, dass er das akustisch hört, das tut Gott auch bei Gottlosen, sondern dass (00:02:01)
er, weil er eine Beziehung zu den Gläubigen, zu den Gerechten, zu denen, die mit Gott leben
hat, deshalb hört und erhört er ihre Gebete.
Wie viele Gebete hast du schon gesprochen, die erhört worden sind?
Jeder Dritte hat die Erhörung eines Gebets erlebt.
Jeder Dritte auch von den Gläubigen.
Hast du bisher noch keine Gebetserhörung gehabt?
Ich kann dir sagen, in meinem Leben sind es unzählbare Gebetserhörungen.
Und jetzt komme ich nochmal zurück.
Uns wird eingeredet manchmal, Gebetserhörung, das ist etwas, wenn du für etwas Spektakuläres
gebetest, wenn du dafür betest, dass ein Berg sich verschiebt, das ist dann eine Gebetserhörung.
Oder wenn auf einmal irgendetwas erscheint, das ist eine Gebetserhörung.
Das mag es sein, obwohl es in vielen Fällen reine Spekulation ist und reiner ein Unfug
ist, so etwas zu beten, mag das in einzelnen Fällen vorkommen, ich gebe gleich ein Beispiel
aus der Schrift dazu, aber ich bete jeden Morgen, dass der Herr mich bewahrt und jeden (00:03:06)
Abend kann ich dafür danken, dass der Herr mein Gebet erhört hat.
Er hat mich bewahrt, selbst wenn ein Unfall passiert ist, ich lebe immer noch, er hat
mich bewahrt.
Also gibt es mindestens 365 Gebetserhörungen jedes Jahr und ich bete ja nicht nur dafür,
wie oft habe ich um Gesundheit gebetet und ja, es gibt immer mal wieder auch Krankheiten,
die man hat, aber der Herr hat mich gesund erhalten, wieder so und so viele Gebetserhörungen,
das ist Gebetserhörung.
Schau nicht auf irgendetwas Spektakuläres, lass dir nicht einreden, Gebetserhörung
meint irgendetwas ganz Besonderes zu erbitten.
Ja, wir dürfen beten für ein Aufleben unter den Gläubigen und wir dürfen auch daran
mitwirken durch persönliche Gottesfurcht, durch persönliche Hingabe, dass andere davon
angesteckt werden, aber suche nicht das Spektakuläre, wenn du das suchst, dann suchst du letztlich
nicht Gott, sondern dann suchst du dich selbst, dann möchtest du etwas erleben, dann möchtest
du Teil von etwas einer Bewegung sein, dann möchtest du etwas Großes und dich damit selbst (00:04:05)
in den Mittelpunkt stellen.
Nein, das Gebet ist etwas Natürliches, man hat es beschrieben als das Atmen der Seele
und das brauchen wir und das gibt Gott uns auch und nochmal, ich bin ganz sicher, du
hast hunderte, tausende, vielleicht Millionen Gebetserhörungen erlebt und nur weil wir
auf irgendetwas Besonderes schielen, sagen Menschen, naja jeder dritte oder immerhin
57 Prozent bekennender Christen hat eine Gebetserhörung erlebt, das ist eigentlich schändlich Gott
gegenüber, wenn ein gläubiger Christ so etwas sagt, das ist so Unehre Gottes, das
ist einfach nicht wahr. Ein gläubiger Christ hat als erstes eine Gebetserhörung durch
die Bekehrung erlebt, er hat doch Gott seine Sünden bekannt, was ist das anderes als ein
Gebet? Hat Gott darauf nicht geantwortet, hat Gott uns nicht die Sünden vergeben? Natürlich
hat er das. Mit dem Beginn des Glaubenslebens haben wir auf jeden Fall eine Gebetserhörung
und die meisten von uns haben längst davor auch schon eine Gebetserhörung gehabt, denn (00:05:02)
wer Gott sucht, selbst wenn er noch nicht bekehrt ist, aber sich öffnet für das Wirken
Gottes, der erlebt sogar vorher schon Gebetserhörungen. Gott ist so groß, Gott ist so genedig, Gott
ist so barmherzig, aber wir als Gläubige, wir haben täglich Gott sei Dank, Gott sei
gelobt, Gott sei dafür angebetet, haben wir Gebetserhörungen. Von uns wird hoffentlich
niemand sagen, ich weiß gar nicht, ob ich schon in meinem Leben eine Gebetserhörung
erlebt habe. Das hast du täglich und du darfst Gott dafür preisen, dass er so viele Gebete
von dir erhört und sogar nicht ausgesprochene Gebete erhört. Und natürlich gibt es auch
besondere Gebete. In den Tagen Hiskias, also in seinem Leben, wurde er schwer krank zum
Sterben, ihm wurde gesagt, bestelle dein Haus, du wirst sterben und nicht genesen, Jesaja
38. Und dann betet, Vers 2 lesen wir das, Hiskia zu Gott und er spricht, ach Herr,
gedenke doch, was ich vor deinem Angesicht in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen gewandelt (00:06:02)
bin und getan habe, was gut ist in deinen Augen. Und Hiskia weinte sehr. Und dann heißt
es in Vers 4, da erging das Wort des Herrn an Jesaja, in dem er sprach, geh hin und sprich
zu Hiskia, so spricht der Herr, der Gott deines Vaters David, ich habe dein Gebet gehört,
ich habe deine Tränen gesehen, siehe, ich will zu deinen Tagen 15 Jahre hinzufügen.
Eine außergewöhnliche Gebetserhörung. Und da siehst du sofort, was für eine Gefahr
bei außergewöhnlichen Gebetserhörungen vorhanden ist. Wie betet Hiskia? Ich, ich,
ich, ich war doch so treu. Und Gott hat geantwortet, obwohl es ein letztlich egoistisches Gebet
war. Gott hat geantwortet, was hat Hiskia daraus gemacht? Er ist leider zu Fall gekommen,
nach der Gebetserhörung. Also schau nicht auf spektakuläre Gebetserhörungen. Und doch,
wir dürfen beten, wir dürfen alles Gott sagen. Und wenn du eine ganz besondere Not
hast, wie Hiskia die hatte, dann darfst du sie dem Herrn auch sagen. Aber versuch nicht (00:07:04)
auf deine Treue, auf deine Person Bezug zu nehmen und dich ins Licht zu stellen, sondern
versuch die Gnade Gottes an Gott in seiner Liebe zu appellieren. Und er wird auch erneut
antworten auf dein Gebet. Und er wird auch Großes tun, Großes tun können. Aber lass
es dir nicht um Großes gehen. Lass es dir um den Herrn gehen. Lass es dir um Gott gehen.
Lass es dir um das Volk Gottes gehen. Und dann wirst du Tag für Tag und vielleicht
auch mal besondere Gebetserhörungen erleben. Und das wünsche ich dir. Aber schau nicht
auf das Große aus, sondern hab ein Empfinden, hab ein Auge, hab ein Bewusstsein von den
sogenannten kleinen Gebetserhörungen. Das sind nämlich keine kleinen. Jede Gebetserhörung
ist etwas Gewaltiges, für das wir Gott danken sollen, danken können und danken wollen.