Jeder Dritte erlebt eine Gebetserhörung - wirklich?


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(00:00:00) In einer Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA für Edea, Edea Spektrum, kam heraus, dass jeder dritte Deutsche eine Gebetserhöhung erlebt hat. Bei den evangelisch-freikirchlichen, also bei Christen, die sich als bekennende Christen verstehen, sind es 57%. Das klingt hoch. 57% sagen, sie hätten schon eine Gebetserhöhung erlebt. Nun, wie ist das eigentlich zu fassen? Ich fürchte, dass solche Zahlen dadurch zustande kommen, auch unter Christen, gerade unter bekennenden Christen, dass sie meinen, Gebetserhöhung, das sei etwas Spektakuläres. Ich habe für etwas Außergewöhnliches gebetet und dieses Gebet ist erhört worden. Wenn wir in Gottes Wort hineinschauen, gibt es ja viele Stellen, sehr viele Stellen, die vom Gebet sprechen. Das ist ja ein wunderbares Instrument, eine wunderbare Aktivität, die Gott uns geschenkt (00:01:01) hat als Menschen. Wir selber wären gar nicht auf die Idee gekommen, aber Gott hat davon gesprochen, Gott hat sie uns gegeben und Gott zeigt uns, dass wir durch das Gebet mit ihm im Gespräch sein können, dass wir durch das Gebet unsere bewusste Abhängigkeit von ihm ausdrücken können, dass wir durch das Gebet unser Vertrauen Gott gegenüber ausdrücken können. Und da sagt David in Psalms 6 in Vers 10, Also David war gewohnt, dass der Herr sein Gebet hört und damit meint er erhört, nicht nur zuhört, sondern erhört und dass er auf sein Flehen hörte. Salomo kann in dem Buch der Sprüche auch sagen, Sprüche 15, lesen wir das in Vers 29, Das ist gewissermaßen eine Selbstverständlichkeit, das Gebet der Gerechten hört er und damit meint er nicht, dass er das akustisch hört, das tut Gott auch bei Gottlosen, sondern dass (00:02:01) er, weil er eine Beziehung zu den Gläubigen, zu den Gerechten, zu denen, die mit Gott leben hat, deshalb hört und erhört er ihre Gebete. Wie viele Gebete hast du schon gesprochen, die erhört worden sind? Jeder Dritte hat die Erhörung eines Gebets erlebt. Jeder Dritte auch von den Gläubigen. Hast du bisher noch keine Gebetserhörung gehabt? Ich kann dir sagen, in meinem Leben sind es unzählbare Gebetserhörungen. Und jetzt komme ich nochmal zurück. Uns wird eingeredet manchmal, Gebetserhörung, das ist etwas, wenn du für etwas Spektakuläres gebetest, wenn du dafür betest, dass ein Berg sich verschiebt, das ist dann eine Gebetserhörung. Oder wenn auf einmal irgendetwas erscheint, das ist eine Gebetserhörung. Das mag es sein, obwohl es in vielen Fällen reine Spekulation ist und reiner ein Unfug ist, so etwas zu beten, mag das in einzelnen Fällen vorkommen, ich gebe gleich ein Beispiel aus der Schrift dazu, aber ich bete jeden Morgen, dass der Herr mich bewahrt und jeden (00:03:06) Abend kann ich dafür danken, dass der Herr mein Gebet erhört hat. Er hat mich bewahrt, selbst wenn ein Unfall passiert ist, ich lebe immer noch, er hat mich bewahrt. Also gibt es mindestens 365 Gebetserhörungen jedes Jahr und ich bete ja nicht nur dafür, wie oft habe ich um Gesundheit gebetet und ja, es gibt immer mal wieder auch Krankheiten, die man hat, aber der Herr hat mich gesund erhalten, wieder so und so viele Gebetserhörungen, das ist Gebetserhörung. Schau nicht auf irgendetwas Spektakuläres, lass dir nicht einreden, Gebetserhörung meint irgendetwas ganz Besonderes zu erbitten. Ja, wir dürfen beten für ein Aufleben unter den Gläubigen und wir dürfen auch daran mitwirken durch persönliche Gottesfurcht, durch persönliche Hingabe, dass andere davon angesteckt werden, aber suche nicht das Spektakuläre, wenn du das suchst, dann suchst du letztlich nicht Gott, sondern dann suchst du dich selbst, dann möchtest du etwas erleben, dann möchtest du Teil von etwas einer Bewegung sein, dann möchtest du etwas Großes und dich damit selbst (00:04:05) in den Mittelpunkt stellen. Nein, das Gebet ist etwas Natürliches, man hat es beschrieben als das Atmen der Seele und das brauchen wir und das gibt Gott uns auch und nochmal, ich bin ganz sicher, du hast hunderte, tausende, vielleicht Millionen Gebetserhörungen erlebt und nur weil wir auf irgendetwas Besonderes schielen, sagen Menschen, naja jeder dritte oder immerhin 57 Prozent bekennender Christen hat eine Gebetserhörung erlebt, das ist eigentlich schändlich Gott gegenüber, wenn ein gläubiger Christ so etwas sagt, das ist so Unehre Gottes, das ist einfach nicht wahr. Ein gläubiger Christ hat als erstes eine Gebetserhörung durch die Bekehrung erlebt, er hat doch Gott seine Sünden bekannt, was ist das anderes als ein Gebet? Hat Gott darauf nicht geantwortet, hat Gott uns nicht die Sünden vergeben? Natürlich hat er das. Mit dem Beginn des Glaubenslebens haben wir auf jeden Fall eine Gebetserhörung und die meisten von uns haben längst davor auch schon eine Gebetserhörung gehabt, denn (00:05:02) wer Gott sucht, selbst wenn er noch nicht bekehrt ist, aber sich öffnet für das Wirken Gottes, der erlebt sogar vorher schon Gebetserhörungen. Gott ist so groß, Gott ist so genedig, Gott ist so barmherzig, aber wir als Gläubige, wir haben täglich Gott sei Dank, Gott sei gelobt, Gott sei dafür angebetet, haben wir Gebetserhörungen. Von uns wird hoffentlich niemand sagen, ich weiß gar nicht, ob ich schon in meinem Leben eine Gebetserhörung erlebt habe. Das hast du täglich und du darfst Gott dafür preisen, dass er so viele Gebete von dir erhört und sogar nicht ausgesprochene Gebete erhört. Und natürlich gibt es auch besondere Gebete. In den Tagen Hiskias, also in seinem Leben, wurde er schwer krank zum Sterben, ihm wurde gesagt, bestelle dein Haus, du wirst sterben und nicht genesen, Jesaja 38. Und dann betet, Vers 2 lesen wir das, Hiskia zu Gott und er spricht, ach Herr, gedenke doch, was ich vor deinem Angesicht in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen gewandelt (00:06:02) bin und getan habe, was gut ist in deinen Augen. Und Hiskia weinte sehr. Und dann heißt es in Vers 4, da erging das Wort des Herrn an Jesaja, in dem er sprach, geh hin und sprich zu Hiskia, so spricht der Herr, der Gott deines Vaters David, ich habe dein Gebet gehört, ich habe deine Tränen gesehen, siehe, ich will zu deinen Tagen 15 Jahre hinzufügen. Eine außergewöhnliche Gebetserhörung. Und da siehst du sofort, was für eine Gefahr bei außergewöhnlichen Gebetserhörungen vorhanden ist. Wie betet Hiskia? Ich, ich, ich, ich war doch so treu. Und Gott hat geantwortet, obwohl es ein letztlich egoistisches Gebet war. Gott hat geantwortet, was hat Hiskia daraus gemacht? Er ist leider zu Fall gekommen, nach der Gebetserhörung. Also schau nicht auf spektakuläre Gebetserhörungen. Und doch, wir dürfen beten, wir dürfen alles Gott sagen. Und wenn du eine ganz besondere Not hast, wie Hiskia die hatte, dann darfst du sie dem Herrn auch sagen. Aber versuch nicht (00:07:04) auf deine Treue, auf deine Person Bezug zu nehmen und dich ins Licht zu stellen, sondern versuch die Gnade Gottes an Gott in seiner Liebe zu appellieren. Und er wird auch erneut antworten auf dein Gebet. Und er wird auch Großes tun, Großes tun können. Aber lass es dir nicht um Großes gehen. Lass es dir um den Herrn gehen. Lass es dir um Gott gehen. Lass es dir um das Volk Gottes gehen. Und dann wirst du Tag für Tag und vielleicht auch mal besondere Gebetserhörungen erleben. Und das wünsche ich dir. Aber schau nicht auf das Große aus, sondern hab ein Empfinden, hab ein Auge, hab ein Bewusstsein von den sogenannten kleinen Gebetserhörungen. Das sind nämlich keine kleinen. Jede Gebetserhörung ist etwas Gewaltiges, für das wir Gott danken sollen, danken können und danken wollen.
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