
Der Mensch macht sich selbst gerne Gesetze. Da sind auch Christen keine Ausnahme. Denn an Gesetzen kann man sich besser „festhalten“. In der Begebenheit der Jünger des Johannes mit Jesus lernen wir etwas über die Macht des Gesetzes und der Gesetzlichkeit. Der Herr Jesus zeigt in diesen Versen, dass eine Vermischung von Gnade und Gesetz nicht nur die Gnade zerstört, sondern zugleich den göttlichen Gedanken über das Gesetz nicht gerecht wird.
Die Macht dieses Gesetzes zerstört die göttliche Gnade in ihrer Wirkung auf den Menschen, wenn sich ein Mensch, der heute in der Gnadenzeit lebt, darunter stellt. „Wenn aber durch Gnade, so nicht mehr aus Werken; sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade“ (Röm 11,6). Die Macht des Gesetzes ist so groß, dass wir als Gläubige aufgefordert werden, für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen (vgl. Jud 3), um diesen Glauben auf der Basis der Gnade nicht zerstören zu lassen. An anderer Stelle zeigt Paulus, dass wir eine Vermischung von Gnade und Gesetz nicht zulassen dürfen (vgl. 1. Tim 1,5–9). Sonst werden Gnade und Gesetz zerstört, wie sowohl der Flicken als auch das Kleidungsstück zerreißen. Denn das Gesetz verliert seine Kraft, wenn man es an die Gnade bindet. Und die Gnade verliert ihre befreiende Kraft, wenn man dem Menschen weiter das Gesetz auferlegt. So zerreißen die Schläuche und der Wein der Gnade wird verschüttet.
Quelle: bibelpraxis.de/a2184.html