Im Großen und Ganzen beurteilt diese Welt Menschen nicht nach ihrem moralischen Wert, sondern nach ihrer sozialen Stellung und ihrem äußeren Erscheinungsbild. Diejenigen jedoch, die den Glauben unseres Herrn Jesus Christus besitzen, des Herrn der Herrlichkeit, sollten sich gegenseitig nicht auf solche Weise beurteilen. Der Mensch dieser Welt wird dem hochgeborenen, reichen und hochgestellten Menschen besonderen Respekt zollen. Der Glaube bringt uns jedoch in Berührung mit dem Herrn der Herrlichkeit. In seiner Gegenwart werden alle Menschen sehr klein, welch hohe Position sie in dieser Welt auch einnehmen mögen.
Wir Gläubigen werden davor gewarnt, diese weltlichen Unterscheidungen unter uns zu machen, da wir dadurch böse Gedanken einführen, indem wir gemäß dem Fleisch beurteilen. Es ist das Fleisch, das den Armen geringschätzig behandelt, nur weil er arm ist, oder den Reichen verherrlicht, nur weil er reich ist.
Jakobus zeichnet nun einen deutlichen Kontrast zwischen der Art und Weise, wie Gott handelt, und der vieler bloßer Bekenner des Glaubens. Gott hat diejenigen auserwählt, die in dieser Welt arm sind, aber reich im Glauben. Auch wenn sie in der Welt arm sind, so sind sie doch Erben der Reichtümer des zukünftigen Königreichs, das Gott denen verheißen hat, die ihn lieben. Das große religiöse Bekennertum wird so auf den Prüfstand gestellt. Wie beurteilt es die Welt? Wie behandelt es die Gläubigen? Und vor allem, welchen Wert sieht es in dem Namen Christi? Ach, das große Bekenntnis entblößt seine ganze Leere, insofern als es dem Reichen huldigt, den Armen verachtet, den Gläubigen verfolgt und den herrlichen Namen Christi lästert.
Quelle: bibelpraxis.de/a5063.html