Am: Do, 2. September 2021
In unserer Gesellschaft ist das Normale und Alltägliche unnormal und das Besondere normal geworden. Es muss immer "mehr" sein. Als Christen sind wir Kinder unserer Zeit und müssen zugeben, dass auch wir eine solche Sehnsucht nach dem Außergewöhnlichen, nach dem Großen, nach Wundern haben.
Transkript der Audiodatei
Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00)
Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast über das aktuelle, praktische Thema, die
neue Sehnsucht nach Außergewöhnlichem.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der das Normale unnormal geworden ist und in der das
Unnormale normal geworden ist.
Man sucht in dieser Gesellschaft nach dem Besonderen, im esoterischen Bereich, im spirituellen
Bereich.
Es muss das Außergewöhnliche sein, es muss das Besondere sein, ob es im Sport ist, ob
es in der Kultur ist, ob es in der Politik ist, ob es in dem allgemeinen Leben ist.
Es muss das Besondere sein, dann wird es anziehen, dann wird es attraktiv.
Und wir müssen zugeben, wir als Christen, als Gläubige, als Erlöste, wir sind Kinder
unserer Zeit.
Wir lassen uns da anstecken.
Eine Zeit, die durch Unnüchternheit geprägt ist und wir lassen uns dadurch anstecken.
Eine Zeit, die durch Gefühlsorientierung geprägt ist und wir lassen uns dadurch anstecken.
Eine Zeit, in der jeder das denken und tun und machen kann, was er will und wir lassen
uns dabei anstecken.
Auch wenn es darum geht, es muss das Außergewöhnliche, es muss das Besondere, es muss das Wunderbare,
es muss das Wunder sein, es muss das Große sein, das Großartige. (00:01:04)
Nehmen wir ein paar Beispiele.
Gebetserhörungen.
Wir erwarten besondere Gebetserhörungen.
Es muss etwas Besonderes sein, damit ich darüber reden kann, dass ich überhaupt Christ bin.
Ein Christ muss doch besondere Gebetserhörungen haben, oder?
Dabei ist jeder Abend, an dem wir uns ins Bett legen, eine wunderbare Gebetserhörung.
Hoffentlich sind wir morgens aufgestanden mit dem Gebet, Herr bewahre mich.
Und dann gehen wir abends ins Bett und der Herr hat uns erhört.
Oder wenn wir an David denken, der einen schweren Kampf vor sich hatte gegen Absalom und er
dann sagt im Gebet zu Gott, Du hast Freude in mein Herz gegeben, mehr als zur Zeit, als
es viel Korn und Most gab.
In Frieden werde ich sowohl mich niederlegen, als auch schlafen, denn Du, Herr, allein lässt
mich in Sicherheit wohnen.
In diesem Vertrauen betete er zu Gott und Gott hat das gehört.
Er hat ihn auch in außergewöhnlichen Lagen erhört.
Ohne Zweifel.
In dem Kampf gegen Absalom zum Beispiel.
Aber für David war eine normale Gebetserhörung genauso wichtig, genauso wertvoll, wie etwas
Großes. (00:02:01)
Suchst Du etwas Großes, sei dankbar für das Kleine.
Vielleicht schenkt Gott an dem einen Tag oder einem anderen Jahr auch mal etwas Besonderes.
Aber das ist nicht das Normale.
Das Normale ist ganz schlichte, einfache, tägliche Gebetserhörungen.
Und wenn Du mal das ein bisschen durchforscht, dann wirst Du feststellen, davon gibt es mehr
als genug.
Nehmen wir ein zweites Beispiel.
Das ist die Leitung des Geistes Gottes in unserem Leben.
Ja, wir wollen etwas Eindrucksvolles als Leitung, das muss schon ganz besonders sein, das muss
besondere Zukunftsfolgen haben können, die wir erwarten.
Aber ist das so, dass die Leitung immer so etwas Außergewöhnliches ist?
Nein, das muss es nicht sein.
Wenn wir in die Zusammenkunft fahren können, wenn wir in die Schule gehen können, wenn
wir Gottes Wort lesen können, das ist alles Leitung.
Leitung, und das ist die falsche Vorstellung, das ist nicht das Außergewöhnliche, dass
Gott mir jetzt auf einmal, wie Philippus sagt, Du musst auf eine ganz besondere Straße (00:03:03)
gehen und etwas ganz Besonderes tun.
Das gibt es, aber das ist nicht das Normale.
Das Normale ist eine Leitung im täglichen Leben ohne etwas Eindrucksvolles.
Das ist die Leitung in die Zusammenkunft.
Ja, aber das weiß ich doch.
Genau, Leitung ist nicht etwas Außergewöhnliches.
Leitung ist das, wie der Herr dich führt, dass du morgens die Bibel liest, das ist doch
seine Leitung.
Meinst du, du kämpfst selber auf die Idee?
Danke ihm für diese Leitung, dass er dich darauf hingewiesen hat, in der Bibel zu lesen,
zu beten.
Dass du in die Schule gehen konntest, da hat er dich hingeleitet, da darfst du ihm für
danken.
Suche nicht das Außergewöhnliche.
Beispiel Kraft.
Wir wollen etwas Besonderes bewegen, so wie in dieser Welt.
Kraft, die muss sich irgendwie in einem außergewöhnlichen Umfeld erweisen.
Ist es das, was Gott uns lehrt in seinem Wort?
Kraft muss sich doch erweisen, dass ich aus einer ganz furchtbaren Krankheit auf einmal
wie Phönix aus der Asche steige und ganz gesund bin.
Wofür ist denn die Kraft?
Wofür beten wir?
Kolosser 1 Vers 10.
Um würdig des Herrn zu wandeln, zu allem Wohlgefallen, da betete er für die Kolosse (00:04:03)
in jedem guten Werk, fruchtbringend und wachsend durch die Erkenntnis Gottes, gekräftigt mit
aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit.
Gewaltige Krafterweisung.
Wofür denn?
Für außergewöhnliche Dinge, für Wunder, zu allem Ausharren und aller Langemut mit
Freude.
Seht ihr, Kraft brauchen wir, um auszuharren.
Einfach um der Lebenssituation, in der du bist, in der ich bin, einfach auszuhalten
und nicht davon zu laufen, nicht zu meinen, es muss jetzt irgendwas ganz Besonderes sein,
um dem Herrn zu gefallen, sondern um in der Lebenssituation auszuharren.
Suche nicht das Außergewöhnliche.
Suche die Kraft, um das zu tun, was der Herr dir täglich aufträgt.
Beispiel Gebetsversammlungen.
Man liest das schon in manchen Biografien, es muss eine Gebetskette sein, es muss eine
Großgebetsversammlung sein, es muss eine Gebetsnacht sein, es muss etwas Außergewöhnliches
sein, was wir gemeinsam oder einzeln tun, eben nicht einfach ein Knie vor unserem Bett,
sondern irgendwo in ganz besonderer Situation, in ganz besonderen Umständen, mit ganz besonderen
Leuten, in ganz besonderer Länge, in ganz besonderem Umfang und was weiß ich. (00:05:02)
Dabei sagt uns Jakobus 5, das Gebet eines Gerechten vermag viel.
Wo hat denn Elia gebetet?
Da war keiner sonst dabei, ganz alleine.
Das Gebet eines Gerechten vermag viel.
Du brauchst nicht besondere Umstände, um Gebetserhörung zu bekommen, du brauchst keine
besonderen Umstände, um Gebete zu sprechen, tu das einfach da, wo du bist.
Beispiel Dienst.
Er muss eindrucksvoll sein, er muss viele Menschen irgendwie beeindrucken.
Vielleicht Auslandsmissionen, vielleicht eine große Zeltevangelisation, du musst ein Aula
haben, um deine Lehrgabe auszuüben.
Dabei kann das Tragen einer Tasche für eine alte Schwester ein viel, viel wichtigerer,
ein viel, viel wertvollerer Dienst sein für den Herrn, weil du das nicht gemacht hast,
um Augen zu haben, die auf dich sehen, sondern einfach, um jemandem zu helfen.
Damit bist du Gott wohlgefällig, wenn du einer alten Schwester hilfst, vielleicht für
sie gekocht hast, einfach zu ihr gegangen bist, um ihr Gemeinschaft zu schenken, Geselligkeit
zu geben.
Ja, lasst uns daran denken, dass der Jesus selbst in Matthäus 10 Vers 42 gesagt hat,
dass das Glas kalten Wassers, das jemandem gegeben wird, das ist so wertvoll für ihn. (00:06:05)
Nicht dieses Superereignis, was wir tun, nicht dieser Superdienst, den wir tun, der vor
allen Augen ist, der ist das Entscheidende, nicht der Bericht, den ich gebe, über was
weiß ich, was ich getan habe, sondern einfach in Schlichtheit gedehnt zu haben.
Wir leben an einem Tag kleiner Kraft, Zachariah 4 Vers 6 macht das deutlich, und selbst in
Philadelphia, eine Zeit, die für uns längst Vergangenheit ist, ist von einer kleinen Kraft
die Rede.
Lasst uns deshalb nicht die große Kraft suchen, lasst uns nicht das Große suchen, sondern
lasst uns schlicht in Gehorsam, in Demut, in Sanftmut das tun, was der Herr uns aufträgt.
Ja, es wird noch einmal kraftvolle Tage geben, Hebräer 6 Vers 5 zeigt, dass die Wunder,
die Wunderwirkung, alles diese Wunderdinge, dass sie Teil des tausendjährigen Reiches
sind, da wird Gott sich noch einmal so erweisen, aber im Tag unseres Niedergangs, da liebt
Gott das Kleine, das Schwache.
Paulus zeigt das in 2. Korinther 12, dass die Gnade Gottes gerade in Schwachheit sichtbar (00:07:01)
wird und vollbracht wird.
Meine Gnade genügt ihr, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht.
In Schwachheit.
Daher will ich mich am allerliebsten viel mehr meiner Schwachheit rühmen, damit die
Kraft des Christus über mir wohne.
Die Kraft muss nicht so bedeutsam äußerlich sichtbar sein, die Kraft kommt in der Schwachheit
hervor.
Dadurch können wir Gott dienen, dann wird seine Kraft sichtbar und dadurch wird Gott
verherrlicht.
Und das wünsche ich dir, dass du das erlebst und verwirklichst, dass du nicht nach großen
Dingen Ausschau hältst, sondern einfach nach einem Leben mit dem Herrn Jesus, für den
Herrn Jesus, in dem täglichen Umfeld, am Herd, am Arbeitsplatz, am Küchentisch, in
deinem Keller, dass du da, wo du bist, einfach dem Herrn dienst und für ihn lebst.