Eine neue Freikirche gründen?


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(00:00:00) Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast, den ich überschreibe, sollten wir eine neue Freikirche gründen? Es ist interessant, dass dieses Thema immer wieder aufkommt, man muss doch auf die Menschen zugehen und wenn man Menschen nicht erreicht in der Kirche A oder Kirche B, dann lass uns doch etwas Neues machen. So hat das jetzt auch der Professor für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie an der Theologischen Hochschule Elstal Ralf Zivas aus Wustermark bei Berlin gesagt. Er schlägt die Gründung einer gemeinsamen Freikirche ohne konfessionelle Merkmale vor. Eine neue Freikirche gründen, was bedeutet das eigentlich? Kirche, Gemeinde, Versammlung ist ja letztlich das Wort, dasselbe Wort, wenn man die Grundlage in dem Neuen Testament, Ekklesia, als das Wort im Griechischen nimmt. Sollen wir eine neue Freikirche gründen? Natürlich kann an einzelnen Orten etwas Neues entstehen, aber eine neue Freikirche zu gründen, heißt auch eine neue Kirche, eine neue Versammlung, eine neue Gemeinde zu bilden. (00:01:03) Dabei finden wir in Apostelgeschichte 2, dass der Geist Gottes die Versammlung längst gebildet hat. Es gibt die Versammlung. Können wir über das, was der Jesus getan hat, noch etwas Neues, eine neue Versammlung, eine neue Gemeinde gründen? Nehmen wir das lehrmäßige Wort dazu in 1. Korinther 12. Da sagt der Apostel, denn so wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes, aber auch gleich viele, ein Leib sind, so auch der Christus, Vers 13, denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie und sind alle mit einem Geist getränkt worden. Das heißt, der Geist Gottes hat längst eine Versammlung, eine Gemeinde, eine Kirche gebildet und darin hat er alle zu einem Leib geschaffen. Gott möchte nicht zwei, fünf, zwanzig, hunderttausende von Leibern, von Kirchen, von Gemeinden, sondern er hat uns zu einem zusammengefügt. Ja, das ist schwierig, weil wir alle unterschiedlich sind, aber Gott wusste das vorher, er weiß das besser als wir und trotzdem sagt er, ihr seid zu einer Gemeinde, also selbst wenn wir (00:02:03) jetzt neue Kirchen, Freikirchen oder sonst was für Gemeinden gründen, wir bleiben doch letztlich in dieser einen Gemeinde, in der einen Versammlung, in der einen Kirche Gottes gemeinsam bestehen, also alle diejenigen, die Jesus Christus als ihren Retter, als ihren Herrn angenommen haben und das steht einfach im Widerspruch zu dem, was Ralf Zievers dann wünscht. Es gibt für jeden eine passende Gruppe im frommen Bereich, die genau das bietet, was der eigenen christlichen Deutung des Lebens und einer dazu passenden Spiritualität und Ethik entspricht. Ja, ist das so? Soll da jeder was eigenes bilden? Das erinnert so ein bisschen an Richter 17 bis 21, jeder tat was recht war in seinen Augen. Ich suche mir meine Gemeinde und du suchst dir deine Gemeinde und wenn meine Gemeinde mir nicht mehr passt, dann gehe ich eben in eine andere Gemeinde. Das ist nichts anderes als die Zersplitterung des einen Leibes, dann gibt es nicht mehr einen Leib und dieses wunderbare Bild der einen Perle, wenn du sie zerteilst, dann hast du nicht zwei Perlen, dann hast du gar nichts mehr und genau das geschieht hier auf dieser (00:03:03) Erde. Wir zerteilen und zerteilen und zerteilen und was bleibt übrig? Gar nichts. Ja, in Gottes Augen gibt es die eine Versammlung, Gemeinde Gottes noch und wenn wir mit dem Blick des Glaubens sehen, dann dürfen wir sie auch zusammen sehen, die Gläubigen, selbst wenn sie in tausenden von Gruppen zersplittert sind. Ja und es ist wahr, wir können nicht das Gedächtnis, mal das Abendmahl mit allen Gläubigen feiern oder haben, einnehmen, weil es manche gibt zum Beispiel, die sich in Sünde befinden, die einen sündigen Zustand haben, mit denen kann man nicht das zusammen gemeinschaftlich verwirklichen, was Gottes Wort uns zeigt, weil er zeigt, dass Einheit nur eine Absonderung von Bösen sein kann. Aber wollen wir jetzt noch etwas Neues gründen? Das mag in dem Bild, das manche benutzen, ein Blumenstrauß von ganz verschiedenen Blumen, das ist doch herrlich. Ja, das ist herrlich, aber es ist ein Blumenstrauß. Gott hat nur einen Blumenstrauß geschaffen und da gibt es eben diese ganz verschiedenen Blumen darin und das sind nicht Gemeinden, sondern das sind Personen, das sind Erlöste, die alle unterschiedlich sind. (00:04:01) Es gibt auch nur ein Fundament. Ich kann doch nicht meine Gemeinde mit meinem Fundament und du machst deine Gemeinde mit deinem Fundament. Der Apostel Paulus sagt in 1. Korinther 3 und auch Epheser 2, dass es nur das eine Fundament ist, das ist Christus. Ein anderes Fundament gibt es nicht und das Fundament der Wahrheit, das ist die Wahrheit über die Versammlung Gottes. Da kannst du nicht deine Wahrheit nehmen und ich nehme meine Wahrheit, sondern es gibt nur die eine objektive Wahrheit. Natürlich müssen wir aufpassen, dass ich nicht sage, dass was ich meine, dass die Wahrheit ist, das ist die Wahrheit. Die Wahrheit ist ein Wort Gottes und wir sind aufgefordert, diese Wahrheit zu erfassen, zu erkennen und auf dieser Grundlage zusammenzukommen. Eine solche Zersplitterung steht auch völlig im Widerspruch zu dem, was der Apostel Paulus in Epheser 4 als Aufgabe für die Diener nennt. Wenn hier Ralf Zivers dann sagt, vielleicht gehört zur Zukunft einer solchen Freikirche gerade die Betonung dieser Vielfalt der akzeptierten individuellen Glaubensüberzeugung und Frömmigkeitsstile. Das heißt, die Gemeinde ist eigentlich dann nur noch so ein äußerer Mantel, so äußere Mauern, aber jeder macht, was er will. (00:05:02) Nein, oder jede Gemeinde macht, was sie will. Was sagt der Apostel Paulus im Blick auf den Dienst in Epheser 4 Vers 11 eher Christus, hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer zur Vollendung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus, bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes zu dem Erwachsenen Mann, zu dem Maß des vollen Wuchses der Fülle des Christus, zu der Einheit des Glaubens. Da gibt es nicht jeder hat seinen eigenen Glauben und eine Vielfalt der Glaubensrichtungen. Gott hat nur den einen Glauben gegeben und er möchte, dass wir in diesem einen Glauben gewurzelt sind, dass wir als Diener diesen Glauben vorstellen und uns gemeinsam in Richtung dieses Glaubensgutes, dieses einen Wort des Gottes, der Wahrheit des Wortes Gottes hinbewegen. Wir sehen, das kann nicht nach Gottes Gedanken sein, jetzt wieder eine neue Freikirche und dann gibt es wieder andere Ideen und dann gibt es nochmal eine neue Freikirche. Es gibt die eine Versammlung Gottes, die Frage ist, bin ich bereit, mich dem Wort Gottes (00:06:03) unterzuordnen? Will ich meine eigenen Ideen verwirklichen? Und diese Frage stellt sich jedem von uns. Oder bin ich bereit, das, was Gottes Wort über Gemeinde, über Versammlung, über Kirche Gottes sagt, das anzunehmen, was Gott über den persönlichen Glauben sagt, das anzunehmen und zu verwirklichen, inmitten der Gläubigen, inmitten dieser Versammlung Gemeinde Gottes. Lasst uns ehrlich sein mit uns selbst, wie viel Eigenwille, wie viel eigene Vorstellung, wie viel eigene Überlegungen oft eine Rolle spielen. Lasst uns zurückkehren zu dem Wort Gottes, lasst uns auf der Grundlage des Wortes zusammenkommen, wie das die ersten Christen getan hatten. Dann brauche ich nicht eine eigene Gemeinde, dann brauche ich nicht eine neue Gemeinde, dann brauche ich nur zurückzukehren zu dem, was von Anfang an ist und dann können wir auch gemeinsam auf der Grundlage des Wortes Gottes das verwirklichen. Das wünsche ich mir und auch dir.
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