Betreuungsgeld – Krippengeld

Lesezeit: 3 Min.

Krippenplätze sollen so ausgebaut werden, dass jeder, der sein Kind ab 3 Monaten oder später „abgeben“ möchte, das auch tun kann. Die Erziehungspolitker der meisten Parteien meinen, dass die professionelle Verwahrung von Kleinkindern ohnehin besser sei als die unprofessionelle Betreuung durch Eltern, besonders Mütter. Diese seien ja in der Regel gar nicht ausgebildet für einen „Erziehungsjob“ und daher ständig überfordert. Zudem könnten auf diese Weise Mütter viel schneller wieder an ihre externen Arbeitsplätze zurückgebracht werden. Das sei für die Wirtschaft das Beste.

Was für die Kinder das Beste ist, scheint die Politik nicht zu interessieren. Ihnen ist wichtig, dass die Erziehung möglichst früh von Fachkräften vorgenommen wird, die den politischen Vorstellungen entsprechen. Dass dies über mittlere Sicht für die Kinder und ihre Entwicklung, somit für die Gesellschaft zu erheblichen Nachteilen führen wird, wie manche Untersuchungen bereits ergeben haben, wird ignoriert. Die Wissenschaft und die Politik wollen es anders. Und der Zeitgeist erst recht.

Es kann uns Christen nicht darum gehen, für oder gegen das Betreuungsgeld als solches zu argumentieren. Für uns sollte von Bedeutung sein zu erkennen, was wir mit unseren Kindern machen, die in unsere Familien hineingeboren werden. Der Auftrag an uns lautet: „Zieht sie [die Kinder] auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn“ (Eph 6,4). Dort heißt es nicht: Lasst sie aufziehen, sondern zieht sie (selber) auf! Kann man diesen Auftrag an andere delegieren? Das ist wohl gerade dann nicht möglich, wenn es sich um ungläubige (professionelle) Erzieher handelt, oder um solche, die zumindest in manchen wichtigen Lebensbereichen grundsätzlich andere Gedanken haben. Das sollte man im Übrigen auch bedenken, wenn man Kinder (recht früh) in einen Kindergarten gibt. In Deutschland gibt es Schulpflicht – daran können wir nicht vorübergehen, wenn wir der Obrigkeit gehorsam sein wollen (vgl. Röm 13,1.2). Aber der Kindergarten ist keine Pflicht. Hilft er unseren Kindern wirklich bei einem Leben in Gottesfurcht und Respekt vor den Eltern? Unsere Erfahrung jedenfalls ist es, dass die soziale Komponente, die so oft besonderes Gewicht hat, wenn es um die Frage des Kindergartens geht, sehr schnell von Kindern auch in der Schule erlernt werden kann – wenn sie diese nicht zu Hause schon gelernt haben.

Kinder sind ein Segen Gottes. Passt es zu einem solchen Geschenk, es möglichst schnell wieder abzugeben, um sich selbst in Beruf oder sonst wo verwirklichen zu können? Gleicht das nicht oft eher einer Rückgabe des Geschenks? Nur dass man es nicht Gott, sondern der Welt „zurück“ gibt. Oft leider mit langfristigen Folgen. Auch wenn inzwischen viele kirchliche Vertreter gegen das Betreuungsgeld und für Krippenplätze votieren, sollten wir uns nicht am Mainstream orientieren, sondern an der Bibel, also Gottes Wort. Kinder sind uns nur für eine kurze Zeit anvertraut. Diese kurze Zeit kann positive Wirkung erzielen, wie wir es bei Mose sehen. Oder wir können diese kurze Zeit noch weiter verkürzen, indem wir andere mit der Erziehung unserer Kinder beauftragen. Dann müssen wir uns nicht wundern, wenn die Folgen irgendwann auch sichtbar werden.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Kinder ein paar Jahre zu Hause betreuen Manuel Seibel Wieder einmal ging es eine ganze Nacht um das Betreuungsgeld. Was danach dann von den Politikern gesagt wurde, zeigt deutlich, wie „einsam“ heute Eltern ihren Weg gehen müssen, die sich biblisch verhalten wollen, indem sie ihre Kinder in der ... Artikel lesen
Herrlichkeiten Jesu Christi (04) - Der Erstgeborene aus den Toten Manuel Seibel Die Person des Herrn Jesus umfasst unzählbare Herrlichkeiten, die wir als Menschen nur teilweise anschauen und bewundern können. Im Neuen Testament gibt es hierzu drei besondere Abschnitte: Johannes 1; Kolosser 1 und Hebräer 1. Natürlich finden ... Artikel lesen
Besonderheiten im Leben Jesu (12) - Jesus vergoss Tränen Manuel Seibel Eine weitere Einzelheit, die nur ein einziges Mal in den Evangelien von dem Herrn Jesus genannt wird, finden wir in Johannes 11,34. Nur hier lesen wir, dass der Herrn Jesus Tränen vergoss. Artikel lesen
Zurück zu den Ursprüngen Manuel Seibel In den letzten Wochen war zu lesen, dass in deutschen Freikirchen der Widerstand gegen eine zu große Anpassung an den Kurs theologisch liberaler Landeskirchen wächst. Artikel lesen
Die Stimmen der 12 Propheten (3) Manuel Walter Die Prophetie beschäftigt sich mit der Erde und den zukünftigen Ereignissen auf ihr. Die Gläubigen der Gnadenzeit bilden jedoch ein himmlisches Volk, das eine himmlische Berufung und eine himmlische Hoffnung hat. Heißt das nun, dass Prophetie ... Artikel lesen
Der Glaube Moses Michael Hopp Mose war ein Mann des Glaubens. Aber er musste lernen, auf Gott zu warten und zu vertrauen. Nach und nach sticht sein Glaube immer stärker heraus. Artikel lesen