Die Passion Kassel


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(00:00:00) Die Passion Christi in Kassel, oder wie es manchmal heißt, die Passion Kassel, das war ein großes Thema in dieser Woche. Gibt es das, die Passion Kassel? Es gibt nur eine wirkliche Passion, es gibt nur eine Leidensbegebenheit, die hat vor ungefähr 2000 Jahren stattgefunden. Aber jetzt wurde ein Großereignis daraus gemacht, aus dem Tod und der Auferstehung des Herrn Jesus. In Kassel wurde das aufgeführt vor 8000 Zuschauern vor Ort, am Mittwoch, den 27. April. 2,2 Millionen Zuschauer haben diese dreistündige Sendung im Fernsehen bei RTL verfolgt. Was kann man dazu sagen? Ist das nicht etwas Großartiges, dass die gute Botschaft, das von der Person des Herrn Jesus, von seinen Leiden noch einmal berichtet worden ist, in dem Sinne, wie der Apostel Paulus das in Philippa 1, Abvers 15 sagt? Einige zwar predigen den Christus auch aus Neid und Streit, einige aber auch aus gutem Willen. Diese aus Liebe, da sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums gesetzt bin. Jene verkündigen den Christus aus Streitsucht, nicht lauter, wobei sie meinen Fesseln Trübsal (00:01:03) zu erwecken gedenken. Was denn? Wird doch auf alle Weise, sei es aus Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt? Und darüber freue ich mich, ja, ich werde mich auch freuen. Sollten wir uns nicht freuen darüber, dass diese gute Botschaft weiter getragen wird dadurch? Und die Antwort ist schlicht, nein, darüber können wir uns nicht freuen. Jesus wird gespielt, ist das das Evangelium, ist das die Wahrheit? Judas wird gespielt, der Mann, der in Gottes Wort Sohn des Verderbens genannt wird. Es ist ganz tragisch, dass ich jetzt kürzlich las, dass Don Francisco der Meinung ist, Judas sei noch zur Bekehrung gekommen, das könnte man aus der Schrift sehen. Traurig, dass ein christlicher Liederdichter, der manche guten Texte geschrieben und vertont hat, dass er zu einem solchen Irrtum gekommen ist. Nein, Judas ist nicht zur Bekehrung gekommen, er ist als Sohn des Verderbens an seinen Ort gegangen, wie Petrus das in Apostelgeschichte 1 berichtet. Nein, da ist nichts, wie kann man einen solchen Sohn des Verderbens spielen, frei sein, den (00:02:02) zu spielen, frei sein, sich das anzuschauen. Die Jünger waren in diesem Fall sowohl Frauen als auch Männer. Ist das das Evangelium? Nein, wie Paulus in Galater 1 deutlich macht, das ist nicht das Evangelium. Das ist, wenn ein anderes Evangelium, was kein Evangelium ist. Damit sage ich nicht, dass Menschen nicht auch angesprochen werden können. Segen kann Gott auch aus Verkehrtem geben. Sogar einen Ungläubigen konnte er benutzen, wie Biliam, um eine Weissagung auszusprechen. Aber niemals können wir uns eins machen, können wir etwas Positives bei einer solchen Veranstaltung daraus sehen oder kommentieren. Nein, das ist geradezu böse. Wie kann man den Herrn Jesus, wie kann man Jesus spielen, wie kann man frei sein, das zu tun? Da muss man schon sehr weit von Gottes Wort sich entfernen. Und letztlich ist es ja egal, ob als Theateraufführung, ob Film oder als Buch, das, was allein zählt, ist Gottes Wort. Und bei allem, was wir hinzutun, bei allem, was wir hinzudichten, bei allem, was wir verfremden, (00:03:01) sei es eben durch ein solches Spielen, sei es durch Bilder, sei es durch Hinzufügungen wie Spekulationen oder sei es durch Dinge, die wir aus der Historie meinen, hinzufügen zu können. Alles lenkt letztlich ab von dem, was Gottes Wort uns zeigt. Warum ist Gottes Wort so schlicht? Warum ist Gottes Wort so kurz? Weil es uns auf das Wesentliche bringen möchte, weil es uns mit der Person des Herrn Jesus beschäftigen möchte, weil es unser Herz erfüllen möchte von dem, was wirklich gewesen ist und das, was Gott für wertvoll, für notwendig für unsere Herzen und Gewissen festgelegt hat. Das hat er uns in seinem Wort mitgeteilt. Aber, könnte man entgegnen, Galater 3 sagt doch, dass Paulus schreibt, oh unverständige Galater, wer hat euch bezaubert, denen Jesus Christus als gekreuzigt vor Augen gemalt wurde? Ist das nicht wie ein Bild? Ist das nicht wie malen? Und ich denke, dass jeder, der sich ein bisschen mit diesem Text beschäftigt, erstens versteht, dass es nicht um eine Zeichnung geht, dass es nicht um ein Bild geht, sondern dass es (00:04:02) um die Haltung von Paulus geht, dass er ihnen die Person des Herrn Jesus so wertvoll wie möglich vor Augen stellen wollte. Übrigens auch steht da nicht, dass er das Kreuz ihnen vor Augen gemalt hat, sondern Christus, Jesus Christus als gekreuzigt. Das heißt, es geht um eine Person. Das Kreuz von Golgatha ist letztlich das, wo er Sühnung getan hat für uns, aber gerettet werden wir durch eine Person, die das getan hat, die das vollbracht hat. Und so geht es uns um die Person des Herrn Jesus. Wir sollen nicht irgendwie ein Bild vor Augen haben, wie er ausgesehen haben mag. Das hat Gott gerade nicht gegeben, das hat er sozusagen verhindert. Wir sollen nicht versuchen, durch alle möglichen auf die Gefühle abzielenden Hinzufügungen irgendwie beeindruckt zu sein. Das mag romantisch sein, das mag sogar die Gefühle ansprechen, aber wie Wunder letztlich nichts bewirkt haben bei den Menschen, sondern nur ein äußeres Glauben, so ist das auch hier. Das, was wirklich auf unser Herzen und Gewissen einwirkt, das ist das, was Gott über diese (00:05:02) Person, über dieses Werk zu sagen hat. Und das ist viel. Die Evangelien berichten ausführlich davon und das reicht uns. Jeder, der mit dem Herrn Jesus leben möchte, jeder, der dem Wort Gottes gehorsam sein möchte, der wird da nichts hinzufügen. Natürlich wird er die Leiden, wird er anhand von Gottes Wort behandeln, auch sozusagen beschreiben, aber er wird mit großer Ehrfurcht vor dem heiligen Text und vor allen Dingen vor der Person des Herrn Jesus, der dort gelitten hat, vermeiden, irgendetwas zu schreiben, etwas zu sagen oder vorzustellen, was nicht damit in Übereinstimmung ist, was über das hinausgeht, was Gottes Wort uns zeigt. Ja, wir sind gerettet durch die Person des Herrn Jesus und es gibt nichts beeindruckenderes, als den Herrn Jesus zu betrachten, ihn als Gekreuzigten, das werden wir in der Ewigkeit tun. Offenbarung 5 macht das deutlich, dass der Herr Jesus so auch weiter vor uns stehen wird. Ist das uns genug? Oder meinen wir, Anbetung würde dadurch gefördert, dass wir mehr tun, dass wir mehr sehen, dass (00:06:05) wir mehr lesen, dass wir durch andere Dinge auch noch sozusagen unterstützt werden in dem Verständnis dieser Fragen, dieser Dinge. Nein, lasst uns bei dem Wort Gottes bleiben. Lasst uns das, was Paulus hier tut, lasst uns das zu Herzen nehmen. O unverständige Galatter, wer hat euch bezaubert, denen Jesus Christus als Gekreuzigt vor Augen gemalt wurde? Daran dürfen wir an jedem ersten Tag der Woche denken. Und natürlich darf auch diese Zeit, in der wir sind, der Karfreitag, als Hinweis auf den Tod des Herrn Jesus, da ist er gestorben und der Sonntag, an dem Auferstehungstag, darf uns in besonderer Weise damit beschäftigen, aber das ist nicht irgendwie ein höherer Feiertag. Jeder erste Tag der Woche, den hat der Jesus vorgesehen, dass wir an sein Leiden denken sollen, in dem Bewusstsein, dass er auferstanden ist. So wollen wir ihn betrachten, so wollen wir ihn vor uns haben, so wollen wir ihn anbeten.
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