Keine Einmütigkeit mehr - das gibt es nicht nur zwischen Frankreich und Deutschland ...


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(00:00:00) Es gibt Lebenssituationen, da gibt es keine Einmütigkeit mehr. Aktuell erleben wir das in der Politik zwischen Frankreich und Deutschland, Deutschland und Frankreich. Da gibt es so viele Widersprüche, so viele Probleme, wobei so viele wichtige Themen anstehen, dass es zu Krisengesprächen gekommen ist. Und man versucht, eine gemeinsame Basis zu finden, gerade was das Thema Russland und Ukraine betrifft. Das betrifft die Politik, die Wirtschaft, die Außenpolitik, auch das Militär und so weiter. Wie kommen wir aus solchen Konflikten wieder heraus? Das sind Dinge, die wir auch in unserem Glaubensleben erleben. Da gibt es zwischen Freunden Konflikte, da gibt es in Ehen Konflikte, da gibt es in Familien Konflikte, da gibt es in Großfamilien Konflikte, da gibt es im Dienst Konflikte miteinander, da gibt es in örtlichen Zusammenkommen Konflikte, da gibt es über ein örtliches Zusammenkommen hinaus Konflikte. Und man fragt sich, was ist möglich, was kann man tun, um dieses Problem irgendwie zu lösen? Um diese Konflikte, dieses Gegeneinander, dieses Nicht-mehr-Verstehen, (00:01:02) diese fehlende Einmütigkeit irgendwie zu überwinden? Und Gottes Wort gibt uns dazu Anhaltspunkte. Das Erste, was für uns von Bedeutung ist, dass die Grundlage von jeder Überlegung, von jeder Untersuchung und von jeder Hilfestellung das Wort Gottes ist. Meistens ist es so, dass das Wort Gottes auch die Ursache für das Problem ist. Das heißt, das Zusammenspiel von meinem Fleisch, meinem sündigen Fleisch als Gläubiger dem Ungehorsam, dem Wort Gottes gegenüber, dem, was Gottes Wort sagt und womit ich nicht einverstanden bin, nicht glücklich bin, mich dagegen auflehne. Auch in dem Miteinander, wo Gottes Wort einiges zu sagt. Das Wort Gottes muss Grundlage sein. Wenn es jetzt zum Beispiel um die Frage eines Problems inmitten der Versammlung Gottes gibt, am Ort oder darüber hinaus, dann ist die Grundlage beispielsweise ein Abschnitt wie Epheser 4. Ich ermahne euch nun, ich der Gefangene im Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, sanft, mit Langemut, einander ertragend, in Liebe, euch befleißigend die Einheit des Geistes zu bewahren (00:02:03) in dem Band des Friedens. Da ist ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid, in einer Hoffnung eurer Berufung. Wir werden aufgerufen dazu, die Einheit des Geistes zu bewahren. Ja, man kann natürlich zu unterschiedlichen Schlüssen kommen, wie man das tut, was das bedeutet und wohin das führt. Aber die Grundlage kann nur Gottes Wort sein. Wir gehen nicht zurück auf Brüdermeinungen. So sehr wir dankbar sind für gute Hilfen aus der Literatur, sagen wir besonders aus dem 19. Jahrhundert, aber wir verteidigen ja nicht das, was Bruder Dabi oder Bruder Kelly gesagt hat, wobei wir dankbar sind, was sie und andere aus dem Wort Gottes erkannt haben unter der Führung des Geistes Gottes und in dem Gehorsam und in der Demut, in der sie vor dem Wort Gottes gewesen sind. Aber das, was entscheidend ist, ist nicht, was X oder Y gesagt hat, sondern was Gottes Wort sagt. Und darauf müssen wir uns berufen. Das heißt, jede Hilfe kann am Ende nur aus dem Wort Gottes kommen und natürlich in Verbindung damit, (00:03:01) dass wir uns in das Licht des Wortes Gottes und damit in das Licht Gottes stellen. Denn Hebräer 4 verbindet ja gerade das Wort Gottes und Gott in seinem Licht miteinander. Das ist sehr bemerkenswert, wie der Geist Gottes das in diesen Versen in Hebräer 4 miteinander verbindet. Da heißt es in Hebräer 4 Vers 12, Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gedanken als auch des Markes und ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens. Und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben. Wir merken, dass das Wort Gottes unwillkürlich zu dem, der das Wort Gottes gegeben hat, zu Gott überblendet. Also der erste Punkt ist das Wort Gottes und das Wort Gottes. Das zweite ist, was hier auch in Epheser 4, in Vers 2 steht, unsere Haltung, unsere Gesinnung. Ist das wirklich so, dass ich mit aller Demut, nicht nur demütig, (00:04:01) sondern mit aller Demut und Sanftmut, das können wir auch darauf beziehen, mit aller Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend mit meinem Bruder, mit meiner Schwester, mit meinem Ehepartner, mit meinen Kindern, mit meinen Eltern, mit meinen Mitdienern verfahre, ist meine Haltung wirklich demütig? Und wer könnte leugnen, dass er da noch Nachholbedarf hat, wenn solche Unstimmigkeiten auftreten? Dann muss man natürlich unterscheiden. Nehmen wir jetzt mal das Beispiel von Auseinandersetzungen am Ort oder über den Ort hinaus. Man muss unterscheiden, geht es wirklich um Grundsätze? Ich verbinde das einmal mit Judas 3, wo der Schreiber uns ermahnt, er wollte eigentlich über das gemeinsame Heil schreiben, war aber genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen. Da geht es um das grundsätzliche Glaubensgut, da geht es um die Grundprinzipien des Glaubenslebens. Und das müssen wir unterscheiden. Nicht jede Frage ist eine Frage, die die Grundsätze des persönlichen oder gemeinschaftlichen Glaubenslebens betreffen. (00:05:04) Nicht nur nicht jede, sondern die wenigsten. Wir dürfen nicht alles auf diese Ebene heben. Dann gibt es zweitens natürlich die Frage der Art und Weise, wie man miteinander verfährt in der Ehe, in der Familie usw. Das ist davon zu unterscheiden, von diesem Grundsatz. Und es ist gut, wenn man eine Hilfestellung geben möchte oder wenn man selber in einer solchen Situation ist, dass man zwischen grundlegenden Fragen und der Art und Weise unterscheidet. Dass man auch noch in der Frage, wie wird das jetzt ausgeführt, wie sind die Details? Man kann zu dem gleichen Grundsatz stehen, man kann den gleichen Grundsatz auch wirklich erfassen, aber wie man den jetzt verwirklicht, wie man den dann ausführt, da gibt es manchmal unterschiedliche Wege, die man für richtig hält. Das ist nicht die Frage des Grundsatzes, sondern der Ausführung. Und dann gibt es viertens die Frage der Gesinnung, darüber haben wir schon nachgedacht. Also diese Dinge müssen wir unterscheiden. Und dabei ist es nicht unwichtig, dass das eine vielleicht nicht auf dem gleichen Boden steht (00:06:03) wie das andere, das zu unterscheiden. Grundsätze haben eine größere Bedeutung. Das heißt eben nicht, dass die Art und Weise oder die Gesinnung, dass sie eben nebensächlich wären. Aber es ist eben nicht einfach alles Fundament. Also besteht die Gefahr eins, dass ich meine, alles ist fundamental. Und es besteht die Gefahr zwei, dass ich sage, eigentlich ist nichts fundamental, nichts grundlegend. Und beides ist verkehrt. Wir müssen auf der Grundlage der Schrift auch da zu einer Beurteilung kommen, die gottgemäß ist, vor dem wir offen und bloß gestellt sind sozusagen. Und wo wir erkennen müssen, ist das jetzt mein Ich, dass eine Sache besonders hochheben möchte, ist das mein Ich, dass eine Sache besonders nach unten schieben möchte. Also wir haben erstens die Grundlage des Wortes Gottes. Wir haben zweitens die Haltung. Wir haben drittens Unterscheidungen zu fällen. Wir haben dann viertens nötig miteinander zu reden. Das ist ein Übel, wenn man nicht mehr bereit ist, miteinander zu sprechen. Nehmen wir mal als Grundlage dafür Maliache 3 Vers 16. Da unterredeten sich miteinander, die den Herrn fürchten. (00:07:02) Und der Herr merkte auf und hörte. Und ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben. Für die, die den Herrn fürchten und die seinen Namen achten. Wir wollen doch dem Bruder, der Schwester immer erst mal das Positive unterstellen, selbst wenn wir andere Auffassung zu diesem oder jenem Punkt, zu diesem oder jenem Detail, zu diesem oder jenem fundamentalen Punkt haben. Lasst uns doch zunächst mal miteinander reden in der Haltung. Wir können zusammenfinden auf der Grundlage des Wortes Gottes. Reden. Wenn wir aufhören zu reden, werden wir nie zusammenkommen. Wenn wir Gespräche ablehnen in der Ehe, in der Familie, im Dienst und darüber hinaus auch in den örtlichen Zusammenkommen, dann werden wir nicht zum Ziel kommen. Lasst uns miteinander im Gespräch bleiben. Dann gibt es fünftens natürlich die Möglichkeit und manchmal auch die Notwendigkeit, Hilfe von außen herbeizuholen. Das ist in der Ehe immer mal wieder der Fall. Das ist in der Familie der Fall. Das kann im Dienst der Fall sein. Und das kann natürlich auch, was die örtlichen Zusammenkommen betrifft, der Fall sein. Wir sehen, dass Paulus z.B. Titus oder Timotheus hinschickte nach Korinth (00:08:03) oder nach Kreta an verschiedene Orte, um eine Hilfestellung zu geben. Er selbst wollte, weil er Apostel war und nicht mit der Rute kommen wollte, wie er das in Korinth ausdrückt, nicht selber kommen, aber hat andere hingeschickt. Sind wir dazu bereit, solche Hilfen anzunehmen? Oder sagen wir, die haben nichts mit uns zu tun, die mischen sich ein bei uns? Das ist die Frage. Das erlebt man in manchen Ehen und Familien, auch in den örtlichen Zusammenkommen. Dabei wollen wir doch grundsätzlich davon ausgehen, dass sie eine Hilfe sein wollen. In einem persönlichen Konflikt, der aber öffentlich geworden ist, in Philippi finden wir in Philippa 4 Vers 3, Ja, ich bitte auch dich, schreibt Paulus, mein treuer Mitknecht, vielleicht Epaphroditus, steh ihnen bei, die in dem Evangelium mit mir gekämpft haben, auch mit Klemens und meinen übrigen Mitarbeitern. Da sehen wir, dass es eine solche Hilfestellung immer mal wieder bedarf, nicht nur in fundamentalen Punkten. Und die Frage ist, sind wir bereit, solche Hilfestellungen auch anzunehmen? Sechster Punkt, letzter Punkt, (00:09:02) gemeinsames Gebet. Wenn man gemeinsam betet, findet man doch zusammen. Das ist in manchen Ehen, in manchen Familien so gewesen. Und kann auch in Auseinandersetzungen, in örtlichen Zusammenkommen eine große Hilfe sein, miteinander zu beten. Nur beten hilft natürlich nicht. Wir müssen auch reden, wir müssen auch über die Grundsätze sprechen. Aber ohne Gebet ist alles nichts. Und deshalb ist das Gebet ganz zweifellos ein wichtiger Punkt, ein wichtiger Bestandteil auch eines Konflikts, einer Konfliktlösung. Ja, wir müssen abschließend sagen, es gibt nicht immer eine Lösung. Die Unterschiede hier auf dieser Erde bleiben. Wir wissen das kirchlich z.B. In den sieben Briefen, Offenbarung 2 und 3, finden wir, dass vier bis zum Ende sozusagen in ihrem Charakter nebeneinander stehen bleiben. Der Herr hat uns prophetisch damit gezeigt, dass wir nicht damit rechnen dürfen, dass solche Unterschiede aufhören. Es gibt nicht immer eine Lösung. Es gäbe schon eine Lösung. Aber wir sind nicht immer bereit, die Lösung des Herrn auch anzunehmen und anzuerkennen. Es ist eben die Frage, sind wir wirklich an einer Lösung interessiert? (00:10:02) Sind wir wirklich bereit? Bin ich wirklich bereit, mich unter das Wort Gottes zu stellen? Bin ich wirklich bereit, in der Gesinnung des Herrn zu handeln und zu sprechen? Dann gibt es eine Lösung. Und wir wollen nicht immer auf den anderen schauen und meinen, ja, der andere, der müsste sich bewegen, sondern wir wollen das bei uns selbst erfragen und bei uns selbst erbitten und bei uns selbst behandeln. Schenke Gott, dass wir in diesen Fragen wirklich eine Lösung suchen und dass wir eine Lösung auf der Grundlage des Wortes Gottes suchen und dass wir bereit sind, mit der Hilfe des Herrn und wenn er uns andere zur Seite stellt, auch mit ihrer Hilfe, eben nicht so, wie das in der Politik bleibt, nebeneinander stehen zu bleiben, sondern wenn es eben möglich ist, auch miteinander einen guten Weg auf der Grundlage des Wortes Gottes in Abhängigkeit von ihm zu finden.
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