Maurice Koechlin - der Mann hinter dem Eiffelturm


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(00:00:00) Vor kurzem las ich einen bemerkenswerten Bericht in der Neuen Züricher Zeitung und zwar über Gustav Eiffel, der am 27.12.1923 gestorben ist, dessen 100-jährigen Todestag man also Ende Dezember gefeiert hat. Bekannt ist ja der nach ihm benannte Eiffelturm mit 324 Metern, sein Hauptwerk. Was weniger bekannt ist, und das war eben einfach das Thema dieses Artikels, dass eigentlich hinter dem Eiffelturm jemand ganz anderes steht. Denn im Juni 1884 sitzt ein junger Schweizer in seiner Wohnung in Paris, so heißt es in dem Artikel, und skizziert einen Wagenplan, einen 300 Meter hohen Turm aus Eisenfachwerk. Sein Chef aber will davon nichts wissen, bis er das Potenzial dieser Idee erkennt. Es geht also um ein Konstruktionsprinzip des Jahrhundertbauwerks, für das eigentlich eben nicht Gustav Eiffel, sondern Maurice Coeckland gefeiert werden müsste. (00:01:03) Er ist ein Schweizer Ingenieur, der als 28-Jähriger damals schon 5 Jahre als leitender Ingenieur in dem Büro von Eiffel gearbeitet hat. Er ist 1856 offensichtlich am 8. März im elsässischen Buhl geboren und stammt ursprünglich aus einer Familie aus Zürich. 1873 ist er dann an die ETH nach Zürich gegangen und hat dort Ingenieurswesen studiert. 1877, nach seinem Abschluss, ist er nach Frankreich gegangen und arbeitete für die Ostbahn. Irgendwie muss Gustav Eiffel, der ein renommierter Ingenieur war, der eben auch ausreichend Vermögen besaß, aber auch Verbindungen und einen ausreichenden Geschäftssinn, ausgeprägten Geschäftssinn, der hat Coeckland irgendwo gesehen und hat ihn dann in sein Büro hineingeholt. Das waren zwei Männer, die ganz unterschiedlich waren. Einerseits der extrovertierte Eiffel und auf der anderen Seite der zurückhaltende, aber (00:02:03) eben sehr intelligente Coeckland. Und er hat dann ohne technische Hilfsmittel diesen sogenannten Pylon de 300 m de hauteur, diese Pylone mit 300 m Höhe, konstruiert, aber zunächst war Eiffel überhaupt nicht interessiert. Er hat zusammen mit einem Kollegen den Entwurf Eiffel vorgelegt. Hintergrund war eine Weltausstellung anlässlich des Jubiläums der französischen Revolution im Jahr 1889. Die beiden Ingenieure, die diesen Entwurf Eiffel vorgelegt haben, waren sicherlich erst enttäuscht, denn Eiffel sagte, er habe nicht die Absicht, sich dafür interessieren zu können. Aber sie konnten weiterarbeiten. Und so gaben sie die Strukturzeichnung einem Architekten, Stephen Silvestre, und der hat dann diesen ganzen Plan etwas verändert, vereinfacht und sozusagen mit Skizzen dann (00:03:02) versehen. Und jetzt hat Eiffel erkannt, dass da doch ein hohes Potenzial darin lag, diesen Eiffelturm oder diesen Turm, natürlich nicht Eiffelturm sofort genannt, zu bauen. Und hat dann eben unterschrieben mit Présenté par Gustave Eiffel, das heißt, dass er derjenige ist, der das Recht hat. Man hat schnell ein Patent angemeldet und das Konstruktionsverfahren dadurch auf seine Seite geholt, dass niemand die Möglichkeit hatte, mit vergleichbaren Konstruktionen eben etwas zu bauen, ohne an dieses Patent heranzugehen. Eiffel kaufte dann allerdings die Urheber- und Eigentumsrechte den beiden Ingenieuren ab, unter anderem eben auch Maurice Coecklin, sodass das Projekt allein unter seinem Namen realisiert werden konnte. Das Projekt kam zwar am Anfang oder der Turm auch gar nicht gut an, aber nach und nach wurde natürlich dieser Turm dann doch nicht nur bekannt, sondern wurde auch wertgeschätzt (00:04:04) und Eiffel selbst wurde berühmt. Interessanterweise hat Maurice Coecklin nie bedauern, jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit darüber geäußert, dass dieser Eiffelturm und nicht Coecklin-Turm oder sonst wie genannt wurde. Eine Anerkennung hat er gleichwohl in Fachkreisen bekommen, aber eben in der Öffentlichkeit ist kaum bekannt, dass Maurice Coecklin sozusagen der Spiritus Rector dieses Eiffelturms ist. Aber das hat nichts irgendwie Negatives bewirkt im Blick auf die Beziehung zwischen Coecklin und Eiffel, die durch gegenseitigen Respekt geprägt war. Später musste Eiffel wegen der Verstrickung in einen Panama-Skandal verurteilt eben dann den Vorsitz in der Eiffelturm-Gesellschaft aufgeben, den Coecklin dann diesen Vorsitz übernommen hat. Interessant also, dass jetzt so viele Jahrzehnte nach diesem Bau des Eiffelturms viel deutlicher (00:05:05) wird als vielleicht vorher bekannt, dass ein Christ, und darum geht es mir, Maurice Coecklin, diesen Eiffelturm gebaut hat. Ein Christ, der auch in seiner Hingabe für den Herrn und in seiner Treue nicht unbekannt ist für diejenigen, die ein bisschen mit der Kirchengeschichte, auch mit dem sogenannten Basler Brief zu tun haben. Nun ist es ja grundsätzlich in dieser Welt so, dass ganz oft im wissenschaftlichen Bereich oder auch im Unternehmensbereich diejenigen, die Lohrbeeren ernten, die sie gar nicht gesät haben sozusagen. In der Wissenschaft gibt es wissenschaftliche Mitarbeiter, die arbeiten und dann der Professor, der die Lohrbeeren erntet. Oder in Unternehmen sind es solche, die zum Beispiel Reden schreiben oder die Projekte machen und der Vorstand oder der Vorstandsvorsitzende, der erntet dann dafür sozusagen die Anerkennung. Aber das war in biblischen Zeiten ja auch nicht anders. (00:06:02) Wenn wir an Davids Zeit denken, dann war es sein Heeroberster Joab, der viele Kriege durchgeführt hat, aber David war derjenige, der die Ehre bekam. Also dass sollte auch heute jemand, der Mitarbeiter in einem Unternehmen ist oder an einer Universität, sollte ihn nicht resignieren lassen oder sollte ihn nicht missmutig machen, das ist schon immer nicht anders gewesen. Und Joab hat sich nicht beklagt oder David, als er für Saul in die Kriege zog, er hat sich auch nicht beklagt, wobei wir wissen, dass er natürlich Anerkennung auch gefunden hat. Wir sollten vor allen Dingen bedenken, dass Gott für die Seinen sorgt. Wollen wir einen großen Namen in dieser Welt haben oder wollen wir einfach treu unsere Arbeit tun? Das sehen wir bei Maurice Coquelin, dass er fleißig war und das ist etwas, was wir in Gottes Wort immer wieder betont finden, zum Beispiel in Sprüche 13 Vers 4. Die Seele des Faulen begehrt und nichts ist da, aber die Seele der Fleißigen wird reichlich gesättigt. Und später in Kapitel 24 finden wir, dass in den Versen 30 bis 34 ein fauler Mann beschrieben (00:07:04) wird und was das Ergebnis ist, dass sein Grundstück mit Disteln überwachsen ist, viel Unkraut da ist und so weiter, im Gegensatz dazu eben ein Fleißiger und das ist die Frage, sind wir fleißig? Heute gibt es ja so eine Bewegung, die uns irgendwie verkaufen möchte, ein treuer Christ, der reduziert seine Arbeit und ist mehr oder weniger nur im Reich Gottes unterwegs. Wer treu ist, wer entschieden ist, der gibt seine Arbeit auf, das Gegenteil ist das, was wir in der Bibel finden. In der Bibel finden wir, dass wir treu arbeiten sollen und dann wird Gott für uns sorgen. Hier sehen wir das im Buch der Sprüche, das Beispiel von Maurice Geklar ist natürlich nicht grundlegend, weil es nur zeigt, wie Gott darüber wacht, dass jemand, der nicht nur sehr intelligent war, sondern auch sehr erfolgreich war, dass er doch zugleich seine Aufgabe auch im Reich Gottes gesehen hat. Vor allen Dingen brauchen wir uns nicht um unser Denkmäler zu sorgen. Gott stellt das Denkmal auf. Wir sehen in dem Hebräerbrief, Kapitel 11, dass Gott dafür sorgt, dass solche, die wirklich (00:08:04) treu sind, die entschieden sind, die durch Glauben geprägt waren, die haben in dieser Welt nicht gegolten, was hat diese Welt für Noah übrig, was hat diese Welt für Henoch übrig, was hat diese Welt für Abraham übrig, aber Gott ersetzt ihnen Denkmäler, wir brauchen keine eigenen Denkmäler zu bauen, wie das Saul und wie das Absalom getan haben. Nein, wir wollen treu sein und Kolosser 3 zeigt, wie wichtig es ist, wirklich im irdischen Leben auch treu zu leben. Der Geist Gottes durch den Apostel Paulus widmet die Verse 22-25 solchen, die damals Knechte waren im Fleisch, Sklaven waren, ein Vorbild, nicht die Sklavenschaft, sondern wie sie sich verhalten sollten für uns als Arbeitnehmer, dass man nicht in Augendienerei, nicht als Menschengefällige, sondern in Einfall des Herzens den Herrn fürchtet, als dem Herrn diese Arbeit tun soll. Was irgendjemand tut, arbeitet von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen. Wenn ich für den Herrn diese Arbeit tue, dann ist nicht wichtig, ob ich unter einer (00:09:02) Rede stehe, ob ich unter einer wissenschaftlichen Erkenntnis stehe, ob ich unter einem Projekt stehe, sondern dann arbeite ich das für den Herrn und dann freue ich mich, dass ich für den Herrn diese Arbeit ausführen kann. Das muss uns also nicht irritieren und vor allen Dingen sollte es uns nicht dazu bringen, dass wir meinen, eine Arbeit mag vielleicht sinnlos sein, aber wenn ich sie für den Herrn tue, dann ist sie nicht sinnlos und dann ist natürlich einfach unfug zu denken, irdische Arbeit, das ist besser nicht zu tun, sondern nur geistliche Arbeit. Gottes Wort zeigt uns das Gegenteil, er möchte, dass wir uns bewähren im Irdischen, dann kann er uns im Geistlichen benutzen, die allerwenigsten, indem sie ihren Beruf aufgeben, die meisten, indem sie die freie Zeit, die sie haben, nutzen für den Herrn und der Herr kann auch nur solche benutzen, die wirklich treu sind, wie sagt er in 1. Korinther 4 Vers 2, im Übrigen sucht man hier an den Verwaltern, dass einer für treu befunden werde und wie kann das erkannt werden, indem er erstmal in seinem irdischen Bereich, in der irdischen Umgebung, (00:10:01) in seiner Familie, in dem Beruf, in dem er da treu ist, dann kann Gott uns auch benutzen, wenn wir uns da bewährt haben, in dem geistlichen Bereich. Wir finden das immer wieder, dass man in dem Bereich, in den Gott uns irdisch gestellt hat, dass man da Treue erweisen soll, dann kann man das auch im Geistlichen und das ist bei Maurice Coeckland eben zu finden, dass er treu war in seinem Beruf, sicher auch manche Zeit dort investiert hat, aber dass wir eben erkennen, dass er auch im Bereich der Versammlung der Gemeinde Gottes, dass er dort auch treu war, dass er dort zur Verfügung stand, dass er sich Zeit genommen hat, dass er nicht sich hat absorbieren lassen in seiner Zeit und seiner Energie durch die Dinge des Berufes, sondern dass er darüber hinaus auch sich eingesetzt hat für die Belange des Herrn in direkter Weise, damals in Paris, später dann auch, wenn ich das richtig verstanden habe, in der Schweiz wieder, um für den Herrn und mit dem Herrn und für die Gläubigen und auch für die Wahrheit des Wortes Gottes, was die Versammlung Gottes betrifft, sich einzusetzen. So sehen wir einen Menschen, der in der damaligen Zeit nicht bekannt war, wo jetzt aber vielleicht (00:11:04) mehr und mehr auch deutlich wird, das war ja gar nicht Eifel allein, Gustav Eifel, der das getan hat, sondern da stand eigentlich jemand ganz anders hinter, wo Gott dafür sorgt, dass sogar Menschen anerkennen, was Moritz Kücklein getan hat, aber wie viel mehr finden wir, dass Gott das tut und in seinem Buch ist er angeschrieben, ein solcher Gläubiger in seinem Buch und er wird ihn ehren, er wird ihn belohnen für das, was er getan hat im irdischen Bereich treu und auch im geistlichen Bereich treu. Das wollen wir uns zum Vorbild nehmen, irdisch treu zu sein und zugleich die Zeit zu nutzen für den Herrn und für die Ewigkeit. Vertraue und glaube, es hilft, es heilt die göttliche Kraft!
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