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Wir beschäftigen uns dieses Mal mit einem Thema, das von großer aktueller Bedeutung
ist, nämlich der Frage des Einen Leibes.
Es ist interessant, dass gerade bei diesem Thema immer wieder unterschiedliche Auffassungen
aufeinander prallen, ob ausgesprochen oder nicht ausgesprochen.
Es geht um das Thema des Einen Leibes, der Leib Christi, der Eine Leib, der Leib des
Christus.
Wir wollen zuerst einmal erkennen, es gibt ihn und zweitens, es gibt ihn weltweit und
drittens, man kann ihn am Ort sichtbar machen, diesen Einen Leib.
Das erste Mal vielleicht, wo dieser Gedanke des Leibes eingeführt wird, in Gottes Wort,
jedenfalls in den Bibelausgaben, wie wir sie haben, ist in Römer 12 Vers 5.
Da sagte der Apostel, so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, einzeln aber Glieder
voneinander.
Obwohl Paulus dieses Thema gar nicht im Römerbrief weiter verfolgt, zeigt er doch, dass wir eben
nicht nur persönlich Erlöste sind, dass wir nicht nur Gerechtfertigte sind, sondern
dass wir zusammengehören als Gläubige, dass Gott uns zusammengeführt hat, zusammengebunden
hat, dass er diesen Einen Leib gebildet hat, von dem Christus, das verherrlichte Haupt,
der verherrlichte Kopf im Himmel ist.
Im ersten Korintherbrief, im Epheserbrief und im Kolosserbrief finden wir dann eine
ganze Anzahl weiterer Stellen, wo der Apostel dieses Thema aufgreift.
Zum Beispiel in Verbindung mit dem Brotbrechen, dem Tisch des Herrn, in 1. Korinther 10.
Da zeigt er, dass das Brot, das wir brechen, versächt sind, ist es nicht die Gemeinschaft
des Leibes des Christus, denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen, denn wir alle nehmen
Teil an dem einen Brot.
Paulus war wahrscheinlich in Ephesus, die Korinther waren natürlich in Korinth und
sie zusammen mit allen anderen Erlösten auf der Erde, sie bildeten diesen Leib des Christus,
diesen Einen Leib, von dem eben Christus, das verherrlichte Haupt, im Himmel ist.
Und dann finden wir in 1. Korinther 12 Vers 27 einen ganz wichtigen Punkt.
Ihr aber seid Christi Leib und Glieder im Einzelnen, ihr aber, ihr Korinther, ihr seid
Christi Leib, ihr seid nicht der Leib des Christus, das sind alle Erlösen auf der ganzen
Erde, aber sie waren Christi Leib, sie trugen diese Merkmale und sie haben diese Merkmale
sichtbar gemacht, indem sie zusammenkamen.
Deshalb 1. Korinther 10, wir können ja nicht von einer Versammlung Gottes am Ort sprechen,
wenn sie nicht zusammenkommt, wenn sie nicht sichtbar wird, eben durch das Zusammenkommen
zum Brotbrechen, ganz besonders.
Nicht, dass die Gläubigen dort nicht Teil der Versammlung Gottes wären, das sind sie,
jeder Gläubige heute, der an den Herrn Jesus glaubt und sein Werk, der gehört zu der Versammlung
Gottes.
Aber eine Versammlung Gottes am Ort, die gibt es dann, oder jedenfalls spricht Gottes Wort
davon, wenn sie zusammenkommt, wenn die Gläubigen auf der Basis der Schrift zusammenkommen und
damit diese Versammlung Gottes auch sichtbar machen, das dürfen wir nicht übersehen.
Und davon spricht Paulus hier und er zeigt, dass die Korinther Leibchristi waren, das
waren die Epheser genauso, das waren die Kolosser genauso, das waren auch die Thessalonicher,
da wo man zusammenkam, war man Leibchristi.
Und natürlich gibt es dann nicht den Leibchristi in Europa oder den Leibchristi in Deutschland
oder den Leibchristi in Nordamerika oder Südamerika oder Asien, sondern der Leib des Christus,
der eine Leib, der ist weltweit.
Und dieser eine Leib weltweit, der wird sichtbar, da wo man an den einzelnen Orten zusammenkommt.
Und wenn man an diesen einzelnen Orten zusammenkommt, dann sagt uns das Wort Gottes in Epheser 4,
Vers 4, da ist ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid, in einer Hoffnung
eurer Berufung.
Und das ist ja wie eine Basislegung für das, was der Apostel vorher als Ermahnung an die
Epheser ausgesprochen hat, Vers 3, sie sollten sich befleißigen, die Einheit des Geistes
zu bewahren in dem Band des Friedens.
Nicht die Einheit des Geistes in Ephesus bewahren, getrennt von der Einheit, die irgendwo anders
war.
Sondern in Ephesus hatten sie die Verantwortung, diese Einheit des Geistes zu bewahren in Verbindung
damit, dass es diesen einen weltweiten Leib gibt und gab.
Wenn also beispielsweise jemand, sagen wir in Deutschland, sich von der Gemeinschaft
der Gläubigen am Tisch des Herrn entfernt, wenn er diese Gemeinschaft nicht mehr pflegt,
weil er andere Prinzipien, sagen wir das Prinzip der Unabhängigkeit pflegt, weil er mit irgendetwas
nicht einverstanden ist, was an einem Ort, an seinem oder an einem anderen Ort passiert
und dann sagt, nee, das akzeptiere ich nicht, ich handle anders, ich nehme jemanden auf,
der nicht mehr in Gemeinschaft ist oder ich nehme jemanden nicht auf, der in Gemeinschaft
ist, dann ist das nicht eine Frage von Deutschland oder von einem bestimmten Ort, sagen wir Darmstadt,
sondern damit hat er eine Konsequenz für die praktische Darstellung der weltweiten Einheit,
von diesem weltweiten einen Leib hat er für sich selbst getroffen.
Und dann ist klar, wenn es einen Ort gibt, sagen wir in Asien, der zusammenkommt und
der sagt, wir wollen verwirklichen, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens,
dann werden sie einen solchen natürlich auch nicht aufnehmen.
Sie werden nicht sagen, naja, das ist euer Problem da in Deutschland oder das ist euer
Problem in Nordamerika, sondern sie werden sagen, es gibt nur den einen Leib und dieser
einen Leib wird sichtbar, 1.
Korinther 12 Vers 7, 20, an jedem Ort, wo man zusammenkommt, also werden wir auch danach
handeln.
Wenn wir anders denken, wenn wir sagen, ach, das sollen die da in Deutschland oder in Europa
oder wir Deutschen sagen, das sollen sie da in Asien oder in Nordamerika regeln, dann
sagen wir, es gibt verschiedene Leiber Christi, dann tun wir so, als ob es eine Spaltung in
dem Leib Christi gäbe, die es aber nach Gottes Gedanken eben gerade nicht gibt.
Gott möchte nicht, dass wir eine Spaltung in dem Leib in dieser Hinsicht zulassen, dass
wir sagen, naja, es gibt diesen Leib und es gibt jenen Leib und das sollen die da an dem
Ort dann regeln oder in diesem Land oder in diesem Erdteil und lass uns damit in Ruhe,
bitte.
Dann sagen wir genau, den einen Leib gibt es nicht mehr, praktischerweise.
Wir werden vielleicht an der Wahrheit an sich festhalten, aber das ist dann nur noch eine
theoretische Wahrheit, die keine praktische Konsequenz hat.
Nein, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens bedeutet, wenn ich
sehe, dass Geschwister, die auf dieser biblischen Basis zusammenkommen, mit jemand an einem
Ort oder in einem Land oder in einem Erdteil keine Gemeinschaft haben, dann kann ich das
auch nicht.
Sonst stelle ich mich gegen das Prinzip, das Gott in die Versammlung Gottes, in die Gemeinde
Gottes gelegt hat, da ist ein Leib und dass wir die Einheit des Geistes bewahren sollen
in dem Band des Friedens.
Man hat den Eindruck, dass diese Frage immer weiter in den Hintergrund gerät.
Viele Christen erkennen heute durchaus noch an, dass es irgendwie so eine weltweite Gemeinde
gibt, dass es überhaupt eine Gemeinde gibt.
Aber die praktische Konsequenz, die tragen sie nicht mit, weil sie die örtliche Gemeinde
als ihre Verantwortung sehen und da müssen wir sehen, dass wir die Geschwister zusammenhalten.
Da wollen wir auch treu sein, soweit wir das verstehen.
Aber sie übersehen, dass die örtliche Versammlung nichts anderes ist, als die Darstellung der
weltweiten Versammlung.
Ihr seid Christi Leib, 1.
Korinther 12 Vers 27, ihr aber seid Christi Leib.
Das heißt, die örtliche Versammlung und damit auch das örtliche Zusammenkommen hat
überhaupt nur dadurch eine Daseinsberechtigung, dass es die weltweite Versammlung gibt, dass
Gott eine Versammlung seinen Leib gebildet hat und dass der weltweit vorhanden ist.
Jetzt kann man natürlich sagen, ja Moment, aber 1.
Korinther 12 Vers 25, damit keine Spaltung in dem Leib sei.
Aber du machst doch dann eine Spaltung, wenn du bestimmte Gläubige nicht aufnimmst.
Nein, das ist eben nicht gemeint, wenn Paulus hier da von der Spaltung spricht.
Er sagt ja ausdrücklich in Epheser 4 Vers 3, dass wir die Einheit des Geistes bewahren
sollen und der Geist wird sich zum Beispiel nie mit jemandem eins machen, der zwar zu
dem einen Leib gehört, der aber im Bösen lebt oder der diese Einheit, die er geschaffen
hat, torpediert, indem er sagt, ich handle aber nach meinen Überlegungen, nach meinen
Grundsätzen.
Das mag ein Gläubiger sein, der mag gar nicht im Bösen direkt leben, aber er handelt im
Widerspruch dazu.
Der sagt, das akzeptiere ich nicht.
Das ist zwar ein örtliches Zusammenkommen, aber wir sind ja gleichberechtigt und jeder
kann für sich entscheiden.
Damit treten wir diese Einheit des Geistes, treten wir mit Füßen.
Lasst uns also diesen Gedanken nicht aufgeben.
Man hat wirklich den Eindruck, dass das Persönliche und der Ort immer mehr in den Vordergrund
gerät und wir übersehen, dass der Geist Gottes gerade das Gegenteil bewirkt.
Nicht, dass der Geist Gottes die Verantwortung des Ortes irgendwie zu einer Nebensache macht.
Wir haben am Ort die Verantwortung.
Wir müssen am Ort auch im Frieden, auf der Basis des Wortes Gottes, müssen wir zu Entscheidungen
kommen.
Und diese Entscheidungen können nicht im Widerspruch stehen zu den Entscheidungen,
die an anderen Orten gefällt worden sind.
Nochmal, wenn jemand sich an einem Ort entfernt, dann entfernt er sich nicht nur lokal von diesem
Ort, sondern prinzipiell von dem geistlichen Fundament dieses Ortes, von den Prinzipien,
die an diesem Ort verwirklicht werden.
Und dann kann er natürlich nicht weder an einem anderen Ort, wo man auf gleicher Basis
zusammenkommt, noch in einem anderen Land, noch in einem anderen Erdteil am Brotbrechen
teilnehmen.
Wenn wir dieses Prinzip aufgeben, dann geben wir das auf, was Gottes Wort mit Versammlung
Gottes verbindet.
Und das wollen wir gewiss nicht.
Das will gewiss niemand, will diese Wahrheit aufgeben und deshalb wollen wir uns gegenseitig
ermuntern und auch noch einmal daran erinnern, was Gottes Wort über diese eine Versammlung
sagt und wollen es in dem Band des Friedens, in Demut, wie der Apostel Paulus das in Epheser
4 hier uns vorstellt, mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend
in Liebe, wollen wir das verwirklichen, aber mit allem Fleiß.
Das heißt, wir werden aufgefordert, diesem Prinzip, das Gott gegeben hat, dieser Aufforderung,
dieser Ermahnung, die Gott gegeben hat, auch mit ganzem Herzen, mit vollem Herzen, mit
voller Hingabe, mit praktischer Gerechtigkeit, mit Liebe auch nachkommen.
Quelle: bibelpraxis.de/a7696.html
Do, 18. Januar 2024
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