Elohim – El – Eloah: Wie nennt sich Gott? (FMN)

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Interessant ist es, dass dieser Name Gottes zugleich das drittletzte Wort in der hebräischen Bibel ist (2. Chr 36,23), also im hebräischen Alten Testament. Dieses endet nicht mit dem Propheten Maleachi, sondern mit 2. Chronika, da die Bibelbücher dort anders angeordnet sind als in unseren Bibelausgaben.

„Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“, so beginnt Gott sein Wort. Und immer dann, wenn Er in allgemeiner, grundsätzlicher Weise auf sich selbst Bezug nimmt oder wenn Menschen dies in einer solchen Hinsicht tun, finden wir im Alten Testament diesen Namen: „Elohim“.

  1. Der allgemeine Name Gottes: Elohim

Das kennen wir auch aus unserer Sprache. Wir kennen viele Namen unseres Gottes. Wir wissen, dass Er Vater ist, der Höchste, der Allmächtige, usw. Aber wenn wir allgemein von Ihm sprechen, sagen wir: „Gott“.

Dabei sollten wir immer bedenken, wer Er ist! Er ist und bleibt derjenige, der über allem steht. Wir sind Ihm Rechenschaft und Gehorsam schuldig. Zugleich dürfen wir nicht vergessen, dass von Ihm alles ausgeht: Leben, Kraft, Gesundheit, Licht, Liebe usw.

Der Schöpfer-Gott: Elohim

Dieser Name „Elohim“ hat neben der allgemeinen Bedeutung aber sicherlich auch einen Bezug zu Gott als Schöpfer. Genau so beginnt Gottes Wort und zeigt, dass dieser Erhabene der Schöpfer des Himmels und der Erde ist. Diese besondere Herrlichkeit des Ewigen wird in der Bibel immer wieder betont. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Hiob 38,7 und Jesaja 45.

Der eine Gott – drei Personen

Nun ist es bemerkenswert, dass Gott für sich in seinem Wort im Wesentlichen einen Namen benutzt, der einen Plural bildet. Über 2 000-mal kommt dieser Name vor. Dabei gibt es auch einen Singular für „Elohim“: Eloah. Warum aber heißt es so oft „Elohim“?

Eine Herrlichkeit, die darin enthalten ist, können wir erst in neutestamentlicher Zeit bewundern. Gott macht für uns von Anfang an deutlich, dass der eine Gott zugleich aus mehreren Personen besteht. Aus dem Neuen Testament wissen wir, dass es drei Personen sind: Vater, Sohn, Heiliger Geist (Mt 28,19). Das ist im Alten Testament so noch nicht offenbart.

Aber die hebräische Sprache hat eine Besonderheit im Unterschied zur deutschen: Es gibt nicht nur Einzahl und Mehrzahl, sondern auch einen Dual (Zweizahl). Das heißt, das Hebräische ist in der Lage, die Menge von zwei Personen usw. durch eine besondere Wortform auszudrücken. Bei „Elohim“ aber werden weder die Einzahl noch dieser Dual gewählt, sondern die Mehrzahl (also mehr als zwei). Gott ist einer und doch drei Personen!

Bezeichnend ist dabei, dass mit diesem Gottes-Namen in der Mehrzahl: „Elohim“ oft ein Verb in der Einzahl verbunden wird: „Im Anfang schuf [Einzahl] Gott [Elohim: Mehrzahl] die Himmel und die Erde.“ Das verdeutlicht, dass die drei Personen der Gottheit nicht unabhängig oder getrennt voneinander handeln. Sie sind eins!

Wir denken an die Worte des Herrn Jesus im Blick auf sich und den Vater: „Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,30). Und wir kennen die bekannte alttestamentliche Stelle: „Höre, Israel: Der Herr [Einzahl], unser Gott [Elohim, Mehrzahl], ist [ein Verb braucht das Hebräische nicht, daher steht dort keines] ein Herr [Einzahl]!“ (5. Mo 6,4).

  1. Eloah – über allem

Wir haben schon gesehen, dass der Singular von „Elohim“ im Hebräischen „Eloah“ heißt:. Tatsächlich benutzt der Geist Gottes auch diesen Namen für Gott. 59-mal kommt dieser im Alten Testament vor, das erste Mal in 5. Mose 32,15: „Da wurde Jeschurun fett und schlug aus; du wurdest fett, wurdest dick, wurdest feist! Und er verließ Gott [Eloah], der ihn gemacht hatte, und verachtete den Felsen seiner Rettung.“ In dieser Stelle steht Gott erneut als Schöpfer vor uns.

Dass gerade im Buch Hiob dieser Gottesname betont wird (über 40-mal), zeigt uns etwas von dem Charakter „Eloahs“. Wenn es um den Konflikt zwischen Hiob und seinen Freunden, zwischen Hiob und Gott geht, gibt es den Einen, der über allem steht: Eloah. Er hat alle Fäden des Lebens in seiner Hand. Es gibt niemand, der Ihm diese Position streitig machen könnte. Man kann sich innerlich dagegen auflehnen, wie Hiob es tat. Aber am Ende muss der Mensch anerkennen: Gott ist der Erhabene, der die Dinge zu einem guten Ende führt. Ihm entgleitet nichts.

Er ist der Erhabene, der niemand Rechenschaft schuldet. Er allein ist anbetungswürdig. Wenn man Ihn erkennt, wie Hiob am Ende des Buches, wird man gesegnet sein. Für uns ist das nicht in erster Linie ein äußerlicher Segen – wenn überhaupt. Es ist die innere Freude der Gemeinschaft mit Gott. So genießen wir seine Gegenwart.

  1. El – voller Macht und Kraft

Dann lesen wir noch von einem weiteren Namen, der ähnlich wie Eloah und Elohim klingt: „El“. Wenn Gott diesen Namen in seinem Wort verwendet, weist Er auf seine Macht und Kraft hin. Das erste Mal finden wir ihn in 1. Mose 14 in Verbindung mit Ihm als dem Höchsten: „Und Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus; und er war Priester Gottes [El], des Höchsten. Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott [El], dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt!“ (V. 18.19). Gott ist der Höchste – das wird ganz besonders im Tausendjährigen Friedensreich deutlich werden. Auf diese Zeit weist der Abschnitt von Melchisedek prophetisch hin.

Für den Höchsten gibt es keinen Feind, der Ihm widerstehen könnte. Und in diesem Reich wird der Herr Jesus, auf den Melchisedek ein Vorbild ist, auch sichtbar über jedes Geschöpf im Himmel, auf der Erde und unter der Erde gestellt sein (Heb 7,1-3; Phil 2,10). Mit anderen Worten: Der Herr Jesus selbst ist dieser gewaltige Gott!

Es fällt auf, dass in dem Kapitel, das Gott als den großen Schöpfer vor, auch der Name Gottes, des Starken, genannt wird: „Tut kund und bringt herbei; ja, beraten mögen sie sich miteinander! Wer hat dies von alters her hören lassen, lange zuvor es verkündet? Nicht ich, der Herr? Und es ist sonst kein Gott außer mir; ein gerechter und rettender Gott [El] ist keiner außer mir!“ (Jes 45,21). Das ist ein schöner Hinweis darauf, dass Gott seine Macht in Gnade zur Rettung der Menschen tätig werden ließ und lässt.

Über 240-mal lesen wir diesen Namen Gottes im Alten Testament. Dabei wird die Kraft Gottes in vielfältiger Weise sichtbar. Dafür ein paar Beispiele: Gott, der Allmächtige (1. Mo 17,1); Gott [El], der Gott Israels, der auf einem Altar angebetet wird (1. Mo 33,20; 35,3); der eifernde Gott (5. Mo 4,24); der Gott der Treue (5. Mo 32,4); der lebendige Gott (Jos 3,10); Gott als starke Festung (2. Sam 22,33); der Gott, der Rache gibt (2. Sam 22,48); der gnädige und barmherzige Gott (Neh 9,31); der Gott, der verderben kann (Hiob 31,23); der mächtige Gott (Hiob 36,5); der zürnende Gott (Ps 7,12); der Gott des Gerichts (Ps 22,2); der Gott der Wahrheit (Ps 31,6); der Gott der Rettungen (Ps 68,21); der große Gott (Ps 77,14); Gott, sehr schrecklich (Ps 89,9).

  • Wir haben hier also drei große und großartige Namen Gottes. Jeder einzelne zeigt uns etwas von der Größe und Herrlichkeit Gottes. Die Beschäftigung damit führt uns dazu, vor Ihm niederzufallen. Und wir sind beeindruckt, dass wir Ihn noch ganz anders, viel besser und näher kennen dürfen: als unseren Vater, der in Christus vollkommen offenbart worden ist.

Folge mir nach – Heft 6/2023

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