Am: Di, 30. Januar 2024
In unserer Gesellschaft gibt es Tabuthemen. Wenn wieder einmal eine Gewalttat geschehen ist, versuchen Politiker und Polizei oft, die Herkunft der Täter zu verschweigen. Man will nicht, dass dies zum Thema wird (und erreicht das Gegenteil). So kann es auch uns im christlichen Bereich geben. Was nicht sein darf auch nicht sein kann. Dabei führt dies nur dazu, dass unter der Oberfläche alles gärt. Aber wir können heile Welt spielen ... Mit fatalen Folgen.
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(00:00:00)
Findet eine ehrliche Debatte, ein ehrlicher Austausch, eine ehrliche Auseinandersetzung
über Probleme wirklich statt?
Vor einiger Zeit las ich einen Artikel, wo es um das Problem in Deutschland geht, dass
über die Herkunft von Gewalttätern nicht wirklich gesprochen wird.
Das ist zu einem regelrechten Tabuthema geworden.
Man sieht das ja in Polizeiberichten, dass da nur von Menschen, von Personen gesprochen
wird und ausdrücklich von der Politik abgelehnt wird, über die Herkunft zu diskutieren, weil
damit natürlich ein Thema angeschoben wird, was die Politik nicht haben will, weil damit
die Migrationsthematik in den Mittelpunkt der Diskussion gerät.
So, wir haben es nicht mit der Politik zu tun, damit leben wir.
Natürlich können wir ein Urteil darüber haben, aber das ist nicht das, was uns jetzt
antreibt als Christen.
Wir müssen uns vielmehr fragen, finden bei uns ehrliche Debatten, findet ein ehrlicher
Austausch, eine ehrliche Auseinandersetzung mit Problemen statt?
Oder werden bei uns auch die Probleme unter den Teppich gekehrt? (00:01:03)
Ja, es gibt Dinge, da sieht man, da weiß man, dass sie da sind, aber man redet nicht
darüber, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Man macht zwar vielleicht überall mit, man nimmt überall am Brotbrechen teil, aber man
spricht nicht darüber, damit es nicht zum Thema wird.
Und diejenigen, die das wissen, da sie es nicht offiziell wissen, reden eben auch nicht
darüber, sondern lassen es einfach laufen.
Man nutzt Mittel, die eigentlich Allianzmittel sind, wo man zum Beispiel Liederbücher benutzt,
die bewusst so angelegt sind, dass sie in allen möglichen Gemeindeformen und so weiter
genutzt werden können.
Man macht das einfach, aber man setzt sich damit nicht ehrlich auseinander, warum man
das macht, ob das eigentlich gut ist, ob das ein Ziel hat, was dem zugrunde liegt,
ob das in Übereinstimmung mit Gottes Wort ist.
Man sieht, dass junge Leute in eine Richtung laufen, dass über YouTube und andere Kanäle (00:02:03)
eine Richtung Diskussionen stattfinden, auch eine Belehrung und Dinge verbreitet werden,
die an sich nicht gut sind, aber man redet nicht miteinander darüber, das findet so
im Verborgenen, spricht man darüber, aber nicht eine ehrliche Debatte, weil man Angst
hat, junge Leute oder ihre Förderer oder ihre Befürworter oder ganze Familien, die
damit zusammenhängen, zu verlieren.
Man redet dann so ein bisschen, wie man es so ausdrückt, Wischiwaschi, um bloß bei
keiner Seite anzuecken.
Also man ist auch im Blick auf solche, die das vielleicht klarer oder schärfer sehen,
ist man vorsichtig, das wiederum zu verurteilen.
Man will eben weder an der einen noch an der anderen Seite anecken.
Man hat Angst, in irgendwelche Schubladen zu kommen, in Schubladen gesteckt zu werden.
Wir kennen das ja, dass Probleme versteckt werden aus unserem Alltag letztlich. (00:03:08)
Wer mal in größeren Unternehmen tätig gewesen ist, bis ein Problem an die Unternehmensspitze
kommt, da muss schon alles schieflaufen, aber wirklich alles muss da schieflaufen.
Nun ist wahres Christentum, ist die Versammlung, die Gemeinde Gottes, ist keine Unternehmensorganisation.
Und trotzdem können wir uns manchmal so verhalten.
So als ein Beispiel fällt mir im Alten Testament David ein.
Da war die Situation mit Bephiboset, er hatte eine völlig falsche Entscheidung getroffen,
als er sich von dem Knecht, den er selbst, Bephiboset, zur Seite gestellt hat, Ziba,
als er sich von dem hat übertölpeln und bereden lassen und nicht ausgewogen beide
Seiten sich angehört hat.
Und dann kommt Bephiboset, nachdem David ja vertrieben worden war durch Absalom, seinen
Sohn, und Ziba das ausgenutzt hat, weil Bephiboset lahm war, nicht mit dem König David ziehen (00:04:01)
konnte und ihn dann verleumdet hat.
Und dann stellt sich heraus, das stimmt alles so gar nicht.
Und dann ist aber Bephiboset in einer Gesinnung, kommt er zu David, die so demütig ist, dass
David die ganze Sache total unangenehm ist.
Und dann sagt er zu Bephiboset, der König sprach zu ihm, warum redest du noch von deinen
Sachen?
Ich sage du und Ziba, ihr sollt die Felder teilen.
Also keine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Problem.
Man versucht dieses Problem einfach zu lösen, indem man beiden Seiten irgendwie Recht gibt,
indem man keine Entscheidung treffen möchte, indem man keine klare Position beziehen möchte.
War das nicht auch in Korinth so?
Paulus hatte von den Hausgenossen der Chloe, wie es im ersten Kapitel heißt, Mitteilung
bekommen über den wahren Zustand.
In Korinth selbst hat man sich mit den Problemen nicht auseinandergesetzt.
Man hat das laufen lassen.
Verantwortliche Brüder, wir sehen hinten, dass da das Haus des Stephan war.
Womöglich, wir wissen das nicht genau, gab es ja sogar Älteste auch in Korinth. (00:05:02)
Das wird jedenfalls nicht gesagt, dass es sie gab oder dass es sie nicht gab.
Da kümmerte sich keiner um die Probleme, man hat einfach alles zusammenhalten wollen.
Ist das nicht auch ein Motiv bei uns heute?
Wir sollen ja unbedingt jeden versuchen zu gewinnen, aber wir werden auf der anderen
Seite eindrücklich aufgefordert, die Einheit des Geistes zu bewahren im Band des Friedens.
Aber wir müssen da Position auch vertreten, wir müssen Position beziehen in diesen Fragen,
in den Fragen des Brotbrechens.
Da kann man natürlich die Augen zumachen und kann sich diesen Problemen verschließen.
Man weiß aber genau, dass es in der nächsten Generation fatale Folgen hat, aber man selber
hat ja das Problem nicht.
So wie in der Politik auch, Rentenproblem und so weiter wird alles in die nächste Generation
verschoben.
Die ganze Schuldenfinanzierung, jetzt kann man irgendwie einen Nutzen haben davon, aber
irgendwer muss sich irgendwann mal darum kümmern.
Und so kann man auch die Augen verschließen, dass Gottes Wort in dieser Frage klare Richtlinien (00:06:07)
uns gibt, eine klare Position sozusagen vertritt.
Aber wir tun so, als ob es die Probleme nicht gibt, machen die Augen zu, auch was vielleicht
Nachbarzusammenkommen betrifft, wo man genau weiß, dass sie nicht nach Gottes Wort handeln,
aber um den Problemen, um Streit aus dem Weg zu gehen, macht man lieber gar nichts, macht
man die Augen zu.
Ja, das habe ich nicht gehört, ist mir gar nicht richtig mitgeteilt worden.
Ja, dass man sich darum kümmern muss, wenn man die Einheit des Geistes bewahren will,
ist eigentlich klar, aber wir tun so, als ob es keine Probleme gibt, Eheprobleme.
Statt sich damit auseinanderzusetzen, schließt man vielleicht beide aus oder stellt man beide
unter Zucht und dann müssen wir selber gucken, wie sie klarkommen.
Dann braucht man sich mit dem Problem nicht auseinanderzusetzen.
Oder man zieht jetzt alles auf die Frage des gemeinsamen Weges und merkt gar nicht
oder will nicht wahrhaben, dass die eigentlichen Probleme, die in vielen Orten, in vielen örtlichen (00:07:01)
Zusammenkommen vorhanden sind, eigentlich ganz anderer Natur, moralischer Natur sind,
in Ehen.
Dass Ehebruch stattfindet und keiner kümmert sich darum, keiner macht die Augen auf, keiner
ist überhaupt wahrnehmungsbereit oder dass es Weltlichkeit gibt, die überall einzieht.
Man braucht ja nur sein eigenes Herz zu sehen in seiner eigenen Lebenspraxis, aber darum
kummert man sich nicht.
Man schweigt das Tod, das, was ein wirkliches Problem da ist, vielleicht an Konflikten zwischen
den Generationen, man lässt das einfach laufen, statt die Dinge anzugehen.
Ein Problem hat sich noch nie biologisch oder fast nie biologisch gelöst.
Wenn man die Dinge nicht angeht, dann werden die Probleme im Allgemeinen eher größer,
als dass sie kleiner werden.
Oder wie ist das bei manchen jungen Leuten und nicht nur Jungen, ich nenne das mal saufen,
rauchen und tanzen.
Was da passiert und man kann ja nicht sich mit jedem unterhalten, man kann ja nicht jedes
Problem angehen. (00:08:01)
Natürlich gibt es Schwachheit, Schwachheit, Abhängigkeit, Sucht, Schwachheit, egal ob
es um Trinken geht oder um Rauchen geht oder um Drogen geht oder um Sport geht oder um
Musik geht.
Die Frage ist, wie gehen wir mit diesen Dingen um, wenn wir sie nicht adressieren, wenn wir
sie nicht angehen, dann können wir sicher sein, erstens, dass sie trotzdem weitergehen
oder erst recht weiterlaufen, zweitens, dass sie zu Problemen führen werden und die Probleme
werden immer größer, je länger wir warten und drittens, dass nächste Generationen die
fatalen Folgen unseres Nichthandels, unseres Nichtredens, unserer Nichtauseinandersetzung
spüren werden und dann da umso mehr alles auseinanderfällt.
Gott macht uns als Brüder, die wir Verantwortung tragen an den einzelnen Orten oder darüber
hinaus, macht er verantwortlich dafür.
Er wird uns fragen dann einmal vor dem Richterstuhl des Christus, was hast du gemacht mit der
Herde, bist du die Probleme angegangen, hast du versucht irgendwie dich blind und taub
zu stellen, obwohl ganz klar war, dass da Dinge liefen, die nicht in Beeinstimmung mit
Gottes Wort waren. (00:09:01)
Hast du einfach gemeint, sozusagen Allianzgedanke, die Herde zusammenzuhalten, einfach indem
man die Probleme, die behandelt werden mussten, einfach nicht angegangen bist.
Wir wollen eine ehrliche Bestandsaufnahme machen, wollen nicht meinen, wenn wir Dinge
nicht angehen, dann verlieren wir die Leute nicht.
In den Kirchen und Gemeinden sieht man genau das Gegenteil.
Wenn man nicht auf dem Wort Gottes basierenden Überzeugung, wenn man sie nicht lebt und
dann auch verwirklicht, auch in dem Miteinander, dann werden früher oder später die Leute
sowieso gehen.
Natürlich sollen wir das in Liebe tun, sollen wir das mit Gnade tun, aber auch in Klarheit.
Wenn wir die Dinge einfach laufen lassen, leben wir zur Unehre des Herrn, sind wir verantwortlich
dafür, dass die Geschwister zur Unehre des Herrn leben und dann müssen wir die Folgen
tragen.
Das wäre doch schade und das wäre einfach nicht in Ordnung, das wäre nicht nach Gottes
Gedanken.
Nein, wir wollen die Dinge angehen in Liebe, im Verständnis dafür, was der ein oder andere
für eine Situation hat, aber auf der Grundlage des Wortes Gottes, der Wahrheit und des Lichtes (00:10:02)
des Wortes Gottes.