Warum sind wir noch verheiratet?


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(00:00:00) Scheidung bei Langzeitpaaren. Warum sind wir noch verheiratet? So wurde ein Artikel überschrieben, der sich mit den Problemen beschäftigt, die bei Ehenpaaren vorkommen, die viele Jahre verheiratet sind. Wir nehmen einmal als Grundlage den Bibeltext aus 1. Mose 29 Vers 20. Da heißt es, Und Jakob diente um Rahel sieben Jahre, und sie waren in seinen Augen wie einzelne Tage, weil er sie liebte. Daran erkennen wir, dass es wirklich Liebe gibt. Für Jakob waren sieben Jahre zu dienen, für seine Frauen. Um sie dann zu bekommen, waren wie einzelne Tage. Er hatte eine solche Liebe, eine solche Zuneigung. Er war so verliebt, sieben Jahre lang. Das ist schon besonders. Aber dann sehen wir weiter im Lauf des Lebens von Jakob und Rahel, dass auch bei ihnen natürlich Konflikte aufkamen. Und was war damit der Liebe? Das ist so. Eine Ehe, eine gute Beziehung wird immer getestet. Eine gute Beziehung wird immer Prüfungen standhalten müssen. Und da wird es, wie (00:01:01) auch im Leben von Jakob und Rahel, wird es einfach Prüfungen geben. Da wird es Konflikte geben. Und da wird sich dann zeigen, ob Liebe wirklich Liebe ist. Was ist das Problem, mit dem wir uns heute auseinanderzusetzen haben? Man stellt fest, dass es ein sehr hohes Scheidungsrisiko bei Paaren gibt, dann wenn die Kinder aus dem Haus gehen. Also es gibt natürlich nach kurzer Zeit, wenn Paare zusammengezogen sind in dieser Welt und eben nicht das auf der Grundlage von Gottes Wort, nicht auf der Grundlage von einer wirklichen Überzeugung vor dem Herrn tun, dann gehen Paare schon sehr früh auseinander. Aber wenn sie dann eine gewisse Zeit miteinander gelebt haben, wenn sie es eine gewisse Zeit ausgehalten haben, wie man so sagt, und wenn dann Kinder auch in der Familie sind, dann ist es oft so, dass man die Zeit abwartet, bis die Kinder dann groß geworden sind und aus dem Haus gehen. Und dann entsteht eine Lehre. Dann fällt eine Lehre auf und man stellt fest, ja was ist eigentlich? Sind wir nur Eltern oder sind wir auch ein Ehepaar? Und in diesem Zusammenhang wollen wir (00:02:02) uns als Christen immer wieder neu zurufen, was Gottes Wort über die Ehe und die Ehedauer sagt. In einem eigentlich ganz anderen Zusammenhang sagt der Apostel Paulus in Römer 7, wisst ihr nicht Brüder, Vers 1, ich rede zu denen, die das Gesetz kennen, dass das Gesetz über den Menschen herrscht, solange er lebt? Denn die verheiratete Frau ist durch Gesetz, und das ist bei uns auch Gesetz, dass der Mann verheiratet ist, einen Bund, einen Vertrag schließt, auch wenn das dann nicht mehr ernst genommen wird. Denn die verheiratete Frau ist durch Gesetz an den Mann gebunden, solange er lebt. Wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie losgemacht von dem Gesetz des Mannes. Also wird sie denn, während der Mann lebt, eine Ehebrecherin genannt, wenn sie eines anderen Mannes wird. Wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei von dem Gesetz, sodass sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie eines anderen Mannes wird. Dass hier von einer Frau gesprochen wird, hat eben mit dem Zusammenhang zu tun, über den der Apostel Paulus in Römer 7 spricht. Aber das gilt natürlich in der Sache umgekehrt genauso für einen Mann (00:03:04) und wahrscheinlich viel mehr noch für einen Mann. Das heißt, solange der Ehepartner lebt, sind wir gebunden. Sind wir nicht frei, können wir nicht sagen, naja, wir haben uns ja ein bisschen auseinander gelebt oder auch viel, dann können wir uns trennen. Nein, wir sind gebunden nach Gottes Wort an den Ehepartner, solange er lebt. Ist uns das klar? Ist uns das bewusst? Nun ist es so, dass Ehepaare, jedes Ehepaar wird das bestätigen, wenn es länger verheiratet ist, dass dann auf einmal Dinge aufkommen, die man sich als verlobtes, als verliebtes Paar vielleicht nicht hat vorstellen können. In vielen Ehen ist das dann so, dass gemeinsame Hobbys und Interessen immer weiter in den Hintergrund treten, die ja vielleicht gar nicht mehr vorhanden sind. Dass man eben blauäugig in eine Beziehung gegangen ist, dass man das gar nicht gemerkt hat am Anfang oder dass die Hobbys sich natürlich, die Interessen sich auch verändert haben. Und dann stellt man fest, es gibt eigentlich nichts mehr Gemeinsames außer, dass man Kinder hat und dass man den Kindern eben (00:04:03) noch irgendwie ein Heim geben möchte. Auch das spielt heute oft keine Rolle mehr. Aber immerhin, wenn das eine Rolle spielt, dann ist das Problem, dass nach einer gewissen Zeit eben diese Leere spürbar wird. Man immer noch zusammenbleiben will der Kinder wegen. Aber was ist dann, wenn die Kinder aus dem Haus gehen? Hier in dem Fall des Artikels, von dem ich gesprochen habe, war es so, dass der Mann eben keine Freude daran hatte mehr, keine Lust mehr hatte, den Hobbys der Frau mit nachzugehen, Ausstellungen, Theater und so weiter. Und dann hat sie das mit ihren Freundinnen gemacht. So, was ist jetzt hier das Problem? Wir haben das Problem sowohl auf der Seite der Frau als auch auf der Seite des Mannes. Was sagt der Apostel Paulus zu uns Männern in Epheser 5 Vers 25? Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat. Wir sollen unsere Frauen lieben. Das heißt, wir sollen unter anderem ihre Bedürfnisse sehen und diesen Bedürfnissen (00:05:01) eine Antwort geben. Wenn wir wissen, dass unsere Frau gerne dies oder jenes macht und wir gehen natürlich immer davon aus, dass es nicht um sündige Dinge geht, dann sollen wir bereit sein, das auch mitzumachen, ihr zuliebe. Und zwar dann nicht mit irgendwie einem Gesichtsausdruck, dass sie sofort merkt, der hat eigentlich gar keine Lust, sondern wir sollen Freude haben, auch den Interessen der Frau nachzugehen. Umgekehrt sagt derselbe Apostel in Titus 2, dass die älteren Frauen den jüngeren Frauen beistehen sollen, sie unterweisen sollen, ihre Männer zu lieben. Das heißt, gegenseitig soll das der Fall sein. Das heißt, ich als Mann, wenn ich sehe, dass meine Frau Freude an Museen hat, dann gehe ich natürlich mit ihr in ein Museum. Umgekehrt, wenn eine Frau merkt, dass der Mann daran keine Freude hat, dann wird sie ja wohl nicht jede Woche in ein Museum gehen wollen. Und umgekehrt, wie hier in diesem Fall die Frau, dann habe ich das mit mein Freundin gemacht. Dann ist ja vorprogrammiert, dass die Ehe früher oder später auseinandergeht, dass (00:06:03) jeder sein eigenes Leben führt und wenn dann keine Kinder mehr im Haus sind und jeder führt eigentlich nur noch sein eigenes Leben, ja dann fragt man sich natürlich, wozu sind wir noch verheiratet. Ein anderer Fall, der vorgestellt wird, ein Mann, der phlegmatisch geworden ist, ein Mann, der überhaupt keine Aktivität mehr zeigte. Dann bekam er sogar einen Herzinfarkt und dann dachte die Frau, jetzt muss er doch erkennen, dass er aktiver werden muss. Aber er erkannte das nicht und so stauten sich immer mehr Probleme, immer mehr Widerwillen bei beiden Seiten auf. Der eine wollte etwas nicht tun, die andere wollte, dass er es tut und dann fühlten sich früher oder später beide überfordert. Man hat dabei festgestellt, dass eine Ehe scheitert, oft wenn Ursachen vorhanden sind, die nicht aufgearbeitet worden sind, die länger zurückliegen, ohne dass es die Ehepartner direkt bemerkt haben oder es eben angegangen sind. Und das ist glaube ich ein ganz wichtiger Punkt auch für uns als Christliche, als gläubige Eheleute, dass wir Dinge angehen, dass wir Dinge nicht einfach laufen lassen, dass wir Dinge auch kommunizieren. Da sind ja (00:07:04) oftmals, nicht immer, aber oftmals sind Frauen, die das spüren, die das auch besprechen wollen und wir Männer, die das nicht spüren und auf einmal total überrascht sind oder tun, total überrascht sind, dass es Konflikte gibt, die wir gar nicht für so groß gehalten haben. Ja, weil der Mann eben sehr stark oft auf das Körperliche bezogen ist und solange er da eine gewisse Erfüllung sieht oder bekommt, erkennt er nicht, dass in dem seelischen Bereich Dinge vielleicht ganz schief gelaufen sind. So schief, dass eine Frau sich innerlich immer weiter von dem Mann entfernt und dann irgendwann das Ganze dann platzt. Was wollen wir also tun? Wir wollen erstens erkennen, dass eine Ehe auf Lebenszeit ist. Wir wollen zweitens erkennen, dass man an einer Ehe arbeiten muss, dass eine Ehe nie von selbst funktioniert, dass ich mich immer mal selber hinsetzen muss und überlegen muss, habe ich eigentlich alles getan für diese Ehe? Wir haben über die Ehe hinaus natürlich als Christen noch andere Aufgaben in der örtlichen Versammlung, Gemeinde, im Dienst für den Herrn und so (00:08:03) weiter. Aber die Ehe sind wir doch nicht eingegangen, um jetzt nur eine körperliche Erfüllung zu bekommen als Männer oder als Frauen, um nicht alleine dazustehen, sondern um füreinander da zu sein, um ein glückliches Eheleben zu führen. Dafür muss man etwas tun und das heißt dann drittens, dass man bewusst Platz, Raum schaffen muss, um miteinander zu kommunizieren. Eine Ehe funktioniert nicht von selbst und wenn wir nicht aktiv daran beteiligt sind, dass sie funktioniert, dass sie eben nicht nur funktioniert irgendwie, sondern dass sie uns glücklich macht, dann werden wir verlieren. Dann wird die Ehe vielleicht selbst dann, wenn wir als Christen zusammenbleiben, wir müssen ja zusammenbleiben, wir sollen zusammenbleiben, dann wird sie wirklich eine schwierige Sache, die uns keine Freude macht, sondern nur Konflikte schafft und dann auch unsere Stimmung immer weiter nach unten zieht. Das muss nicht so sein und es ist gut, wenn man sich sagt, wir bleiben zusammen, auch wenn die Kinder aus dem Haus sind. Dann muss man die Ehe, wie man so sagt, neu erfinden. Dann lasst uns wirklich aktiv (00:09:02) daran arbeiten und in diesem Zusammenhang möchte ich noch mal sagen, jede Ehe kann gut werden. Ja, auch dann, wenn es große Konflikte, sehr große Konflikte gab, wo man kein richtiges Vertrauen mehr hat. Wenn man bewusst an einer Ehe arbeiten möchte, dann kann jede Ehe wieder neu eine gute Ehe werden. Wie ist das denn früher gewesen, als man verheiratet wurde? Da hat man gar keine Wahl. War die einzige Wahl, die man treffen wollte? Ja, ich bin verheiratet, aber lebe für mich selbst oder ich möchte, dass es eine gute Ehe wird. Und so können wir auch, selbst wenn eine Ehe nicht mehr so gut funktioniert, sind wir in der Lage, wieder neu mit der Hilfe des Herrn, vielleicht auch mit Hilfe von solchen, die uns dabei unterstützen, eine Ehe auf guten Boden zu stellen. Das wünsche ich dir, dass du nicht nur verheiratet bist, sondern dass du glücklich verheiratet bist, dass du etwas daran tust und das kannst du und dass du deinen Ehepartner glücklich machst. Nicht auf dem Gebiet, wo du meinst, dass du Glück brauchst, sondern wo du Freude für deinen Ehepartner bewirken kannst. Dann sind wir wirklich ein Beispiel von Christus und seiner Versammlung, wie der (00:10:04) Apostel Paulus das in Epheser 5 uns vorstellt.
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