Am: Di, 5. April 2022
Wenn Ehepaare länger verheiratet sind und die Kinder aus dem Haus ziehen, stellt sich oft eine Leere ein. Man stellt fest, dass eigentlich nur die Kinder noch zusammengehalten haben. Und dann? Auseinandergehen und ein neues, herausforderndes Liebesleben führen? Das kann ja für Christen keine Option sein! Oder?
Transkript der Audiodatei
Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00)
Scheidung bei Langzeitpaaren. Warum sind wir noch verheiratet? So wurde ein
Artikel überschrieben, der sich mit den Problemen beschäftigt, die bei
Ehenpaaren vorkommen, die viele Jahre verheiratet sind.
Wir nehmen einmal als Grundlage den Bibeltext aus 1. Mose 29 Vers 20. Da
heißt es, Und Jakob diente um Rahel sieben Jahre, und sie waren in seinen
Augen wie einzelne Tage, weil er sie liebte.
Daran erkennen wir, dass es wirklich Liebe gibt. Für Jakob waren sieben Jahre zu
dienen, für seine Frauen. Um sie dann zu bekommen, waren wie einzelne Tage. Er hatte
eine solche Liebe, eine solche Zuneigung. Er war so verliebt, sieben Jahre lang. Das
ist schon besonders. Aber dann sehen wir weiter im Lauf des Lebens von Jakob und
Rahel, dass auch bei ihnen natürlich Konflikte aufkamen. Und was war damit der
Liebe? Das ist so. Eine Ehe, eine gute Beziehung wird immer getestet. Eine gute
Beziehung wird immer Prüfungen standhalten müssen. Und da wird es, wie (00:01:01)
auch im Leben von Jakob und Rahel, wird es einfach Prüfungen geben. Da wird es
Konflikte geben. Und da wird sich dann zeigen, ob Liebe wirklich Liebe ist. Was
ist das Problem, mit dem wir uns heute auseinanderzusetzen haben?
Man stellt fest, dass es ein sehr hohes Scheidungsrisiko bei Paaren gibt, dann
wenn die Kinder aus dem Haus gehen. Also es gibt natürlich nach kurzer Zeit, wenn
Paare zusammengezogen sind in dieser Welt und eben nicht das auf der
Grundlage von Gottes Wort, nicht auf der Grundlage von einer wirklichen
Überzeugung vor dem Herrn tun, dann gehen Paare schon sehr früh auseinander. Aber
wenn sie dann eine gewisse Zeit miteinander gelebt haben, wenn sie es
eine gewisse Zeit ausgehalten haben, wie man so sagt, und wenn dann Kinder auch in
der Familie sind, dann ist es oft so, dass man die Zeit abwartet, bis die Kinder
dann groß geworden sind und aus dem Haus gehen. Und dann entsteht eine Lehre.
Dann fällt eine Lehre auf und man stellt fest, ja was ist eigentlich? Sind wir nur
Eltern oder sind wir auch ein Ehepaar? Und in diesem Zusammenhang wollen wir (00:02:02)
uns als Christen immer wieder neu zurufen, was Gottes Wort über die Ehe und
die Ehedauer sagt. In einem eigentlich ganz anderen Zusammenhang sagt der
Apostel Paulus in Römer 7, wisst ihr nicht Brüder, Vers 1, ich rede zu denen, die das
Gesetz kennen, dass das Gesetz über den Menschen herrscht, solange er lebt? Denn
die verheiratete Frau ist durch Gesetz, und das ist bei uns auch Gesetz, dass der
Mann verheiratet ist, einen Bund, einen Vertrag schließt, auch wenn das dann
nicht mehr ernst genommen wird. Denn die verheiratete Frau ist durch Gesetz an
den Mann gebunden, solange er lebt. Wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie
losgemacht von dem Gesetz des Mannes. Also wird sie denn, während der Mann lebt,
eine Ehebrecherin genannt, wenn sie eines anderen Mannes wird. Wenn aber der
Mann gestorben ist, ist sie frei von dem Gesetz, sodass sie keine Ehebrecherin ist,
wenn sie eines anderen Mannes wird. Dass hier von einer Frau gesprochen wird, hat
eben mit dem Zusammenhang zu tun, über den der Apostel Paulus in Römer 7
spricht. Aber das gilt natürlich in der Sache umgekehrt genauso für einen Mann (00:03:04)
und wahrscheinlich viel mehr noch für einen Mann. Das heißt, solange der
Ehepartner lebt, sind wir gebunden. Sind wir nicht frei, können wir nicht sagen,
naja, wir haben uns ja ein bisschen auseinander gelebt oder auch viel, dann
können wir uns trennen. Nein, wir sind gebunden nach Gottes Wort an den
Ehepartner, solange er lebt. Ist uns das klar? Ist uns das bewusst? Nun ist es so,
dass Ehepaare, jedes Ehepaar wird das bestätigen, wenn es länger
verheiratet ist, dass dann auf einmal Dinge aufkommen, die man sich als
verlobtes, als verliebtes Paar vielleicht nicht hat vorstellen können.
In vielen Ehen ist das dann so, dass gemeinsame Hobbys und Interessen immer
weiter in den Hintergrund treten, die ja vielleicht gar nicht mehr vorhanden sind.
Dass man eben blauäugig in eine Beziehung gegangen ist, dass man das gar
nicht gemerkt hat am Anfang oder dass die Hobbys sich natürlich, die Interessen
sich auch verändert haben. Und dann stellt man fest, es gibt eigentlich
nichts mehr Gemeinsames außer, dass man Kinder hat und dass man den Kindern eben (00:04:03)
noch irgendwie ein Heim geben möchte. Auch das spielt heute oft keine Rolle
mehr. Aber immerhin, wenn das eine Rolle spielt, dann ist das Problem, dass nach
einer gewissen Zeit eben diese Leere spürbar wird. Man immer noch
zusammenbleiben will der Kinder wegen. Aber was ist dann, wenn die Kinder aus
dem Haus gehen? Hier in dem Fall des Artikels, von dem ich gesprochen habe, war
es so, dass der Mann eben keine Freude daran hatte mehr, keine Lust mehr hatte,
den Hobbys der Frau mit nachzugehen, Ausstellungen, Theater und so weiter. Und
dann hat sie das mit ihren Freundinnen gemacht. So, was ist jetzt hier das
Problem? Wir haben das Problem sowohl auf der Seite der Frau als auch auf der Seite
des Mannes. Was sagt der Apostel Paulus zu uns Männern in Epheser 5 Vers 25? Ihr
Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und
sich selbst für sie hingegeben hat. Wir sollen unsere Frauen lieben. Das heißt,
wir sollen unter anderem ihre Bedürfnisse sehen und diesen Bedürfnissen (00:05:01)
eine Antwort geben. Wenn wir wissen, dass unsere Frau gerne dies oder jenes macht
und wir gehen natürlich immer davon aus, dass es nicht um sündige Dinge geht, dann
sollen wir bereit sein, das auch mitzumachen, ihr zuliebe. Und zwar dann
nicht mit irgendwie einem Gesichtsausdruck, dass sie sofort merkt,
der hat eigentlich gar keine Lust, sondern wir sollen Freude haben, auch den
Interessen der Frau nachzugehen. Umgekehrt sagt derselbe Apostel in Titus 2, dass
die älteren Frauen den jüngeren Frauen beistehen sollen, sie unterweisen sollen,
ihre Männer zu lieben. Das heißt, gegenseitig soll das der
Fall sein. Das heißt, ich als Mann, wenn ich sehe,
dass meine Frau Freude an Museen hat, dann gehe ich natürlich mit ihr in ein
Museum. Umgekehrt, wenn eine Frau merkt, dass der Mann daran keine Freude hat,
dann wird sie ja wohl nicht jede Woche in ein Museum gehen wollen. Und umgekehrt,
wie hier in diesem Fall die Frau, dann habe ich das mit mein Freundin gemacht.
Dann ist ja vorprogrammiert, dass die Ehe früher oder später auseinandergeht, dass (00:06:03)
jeder sein eigenes Leben führt und wenn dann keine Kinder mehr im Haus sind und
jeder führt eigentlich nur noch sein eigenes Leben, ja dann fragt man sich
natürlich, wozu sind wir noch verheiratet. Ein anderer Fall, der
vorgestellt wird, ein Mann, der phlegmatisch geworden ist, ein Mann, der
überhaupt keine Aktivität mehr zeigte. Dann bekam er sogar einen Herzinfarkt und
dann dachte die Frau, jetzt muss er doch erkennen, dass er aktiver werden muss.
Aber er erkannte das nicht und so stauten sich immer mehr Probleme, immer
mehr Widerwillen bei beiden Seiten auf. Der eine wollte etwas nicht tun, die
andere wollte, dass er es tut und dann fühlten sich früher oder später beide
überfordert. Man hat dabei festgestellt, dass eine Ehe scheitert, oft wenn
Ursachen vorhanden sind, die nicht aufgearbeitet worden sind, die länger
zurückliegen, ohne dass es die Ehepartner direkt bemerkt haben oder es eben
angegangen sind. Und das ist glaube ich ein ganz wichtiger Punkt auch für uns
als Christliche, als gläubige Eheleute, dass wir Dinge angehen, dass wir Dinge
nicht einfach laufen lassen, dass wir Dinge auch kommunizieren. Da sind ja (00:07:04)
oftmals, nicht immer, aber oftmals sind Frauen, die das spüren, die das auch
besprechen wollen und wir Männer, die das nicht spüren und auf einmal total
überrascht sind oder tun, total überrascht sind, dass es Konflikte gibt,
die wir gar nicht für so groß gehalten haben. Ja, weil der Mann eben sehr stark
oft auf das Körperliche bezogen ist und solange er da eine gewisse Erfüllung
sieht oder bekommt, erkennt er nicht, dass in dem seelischen Bereich Dinge
vielleicht ganz schief gelaufen sind. So schief, dass eine Frau sich innerlich
immer weiter von dem Mann entfernt und dann irgendwann das Ganze dann platzt.
Was wollen wir also tun? Wir wollen erstens erkennen, dass eine Ehe auf
Lebenszeit ist. Wir wollen zweitens erkennen, dass man an einer Ehe arbeiten
muss, dass eine Ehe nie von selbst funktioniert, dass ich mich immer mal
selber hinsetzen muss und überlegen muss, habe ich eigentlich alles getan für
diese Ehe? Wir haben über die Ehe hinaus natürlich als Christen noch andere
Aufgaben in der örtlichen Versammlung, Gemeinde, im Dienst für den Herrn und so (00:08:03)
weiter. Aber die Ehe sind wir doch nicht eingegangen, um jetzt nur eine
körperliche Erfüllung zu bekommen als Männer oder als Frauen, um nicht alleine
dazustehen, sondern um füreinander da zu sein, um ein glückliches Eheleben zu
führen. Dafür muss man etwas tun und das heißt dann drittens, dass man bewusst
Platz, Raum schaffen muss, um miteinander zu kommunizieren.
Eine Ehe funktioniert nicht von selbst und wenn wir nicht aktiv daran beteiligt
sind, dass sie funktioniert, dass sie eben nicht nur funktioniert
irgendwie, sondern dass sie uns glücklich macht, dann werden wir
verlieren. Dann wird die Ehe vielleicht selbst dann, wenn wir als Christen
zusammenbleiben, wir müssen ja zusammenbleiben, wir sollen
zusammenbleiben, dann wird sie wirklich eine schwierige Sache, die uns keine
Freude macht, sondern nur Konflikte schafft und dann auch unsere Stimmung
immer weiter nach unten zieht. Das muss nicht so sein und es ist gut, wenn man
sich sagt, wir bleiben zusammen, auch wenn die Kinder aus dem Haus sind. Dann muss
man die Ehe, wie man so sagt, neu erfinden. Dann lasst uns wirklich aktiv (00:09:02)
daran arbeiten und in diesem Zusammenhang möchte ich noch mal sagen,
jede Ehe kann gut werden. Ja, auch dann, wenn es große Konflikte, sehr große
Konflikte gab, wo man kein richtiges Vertrauen mehr hat. Wenn man bewusst an
einer Ehe arbeiten möchte, dann kann jede Ehe wieder neu eine gute Ehe werden.
Wie ist das denn früher gewesen, als man verheiratet wurde? Da hat man gar keine
Wahl. War die einzige Wahl, die man treffen wollte? Ja, ich bin verheiratet,
aber lebe für mich selbst oder ich möchte, dass es eine gute Ehe wird. Und
so können wir auch, selbst wenn eine Ehe nicht mehr so gut funktioniert, sind wir
in der Lage, wieder neu mit der Hilfe des Herrn, vielleicht auch mit Hilfe von
solchen, die uns dabei unterstützen, eine Ehe auf guten Boden zu stellen. Das
wünsche ich dir, dass du nicht nur verheiratet bist, sondern dass du
glücklich verheiratet bist, dass du etwas daran tust und das kannst du und dass du
deinen Ehepartner glücklich machst. Nicht auf dem Gebiet, wo du meinst, dass du
Glück brauchst, sondern wo du Freude für deinen Ehepartner bewirken kannst. Dann
sind wir wirklich ein Beispiel von Christus und seiner Versammlung, wie der (00:10:04)
Apostel Paulus das in Epheser 5 uns vorstellt.