
Sollte man nicht annehmen, dass jemand, der sich gläubig nennt, wenigstens täglich zu dem Herrn Jesus oder zu Gott betet? Weit gefehlt. Diese repräsentative Befragung des Statistik-Portals „Statista" ergab, dass nur jeder dritte Gläubige täglich betet.
Jeder dritte "Gläubige" betet täglich. Nur ...
Wozu fordert uns der Apostel Paulus auf: „Betet unablässig; danksagt in allem, denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch" (1. Thes 5,17.18). Wir wollen uns also fragen: Beten wir wirklich an jedem Tag?
Auch das ist noch weit entfernt von einem „unablässigen" Gebet. Aber kennen wir zumindest jeden Tag eine Zeit des Gebets, wo wir uns dem Herrn anvertrauen und Ihn um seine Führung und Bewahrung bitten? Kennen wir das tägliche Bekennen der Sünden, die uns bewusst geworden sind?
Ein Atheist betet nicht. Zu wem sollte er auch beten? Wenn man nicht täglich betet, gleicht man mehr und mehr einem Atheisten. Das kann nicht „christlich" sein!
Nun geht es in dieser Umfrage aber noch weiter, denn es wurde auch ermittelt, was die Anlässe für das Gebet sind dieser „Gläubigen". Bei 42% (das ist der höchste ermittelte Wert) ist es eine Beerdigung (sic!). Kaum zu glauben, oder? Normalerweise hat man nicht täglich mit einer Beerdigung zu tun, nehme ich an. Wenn dieser Anlass für Gläubige der Hauptgrund ist zum Beten, braucht man sich nicht zu wundern, dass es in unserem Christenleben so schlecht aussieht!
Die weiteren „Quoten": während eines Gottesdienstes/einer Messe: 38 %; für Familienangehörige/Freunde in Not: 37 %; in Situationen persönlicher Not: 34 %; in Momenten großer Dankbarkeit und Glücks: 30 %; bei einem starken persönlichen Wunsch: 23 %, usw.
Eines fehlt: Grundsätzlich betet man, täglich betet man, als persönliches Bedürfnis betet man. Das zeigt: Keine nennenswerte Anzahl von „Gläubigen" gibt an, dass es ihnen ein grundsätzliches Bedürfnis ist, alles, was sie beschäftigt, mit ihrem Herrn zu besprechen im Gebet. Dass es wie das Atmen der Seele etwas „Normales", „Tägliches", „Regelmäßiges" ist, zu Gott zu beten.
Was hätten wir angegeben? Ist für uns das Beten zu unserem Herrn wie das Atmen der Seele? Kennen auch wir womöglich nur besondere Anlässe oder vielleicht noch den Morgen (und hoffentlich Abend), um zu Gott zu beten? Was für einen Stellenwert hat das Beten in UNSEREM Leben?
Paulus betete zu besonderen Anlässen, wenn er im Gefängnis war (Apg 16,25). Er betete zum Abschied von Geschwistern (Apg 20,36; 21,5). Aber für ihn war das Gebet ein „Charakterzug", etwas, was ihn ständig begleitete (Röm 1,10; 12,12; Eph 1,16; Phil 1,4 usw.). Kann man das auch von uns so sagen? Oder gleichen auch wir mehr und mehr „Atheisten"?
Quelle: bibelpraxis.de/a4565.html
