Murabba'at
Bei den meisten der gefundenen Dokumente handelt es sich um Verwaltungsdokumente, die von den Anhängern Bar-Kochbas, eines jüdischen „Rebells" gegen die römische Herrschaft, während des zweiten Aufstands der Juden gegen die Römer dort hinterlassen worden waren (132-135 n. Chr.). Zudem fand man eine Zwölf-Propheten-Rolle, Fragmente der fünf Bücher Mose, sowie ein Teil aus dem Propheten Jesaja. Sie werden auf die Zeit des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. datiert.
Bei einem Vergleich der biblischen Handschriften stellte sich heraus, dass der masoretische Text aus dem Mittelalter mit den Funden in bewundernswerter Weise übereinstimmen. Obwohl mehrere Jahrhunderte dazwischen lagen, gab es kaum Unterschiede.
Masada
Weiter südlich vom Wadi Murabba'at liegt die antike Bergfestung Masada auf einem riesigen Felsplateau hoch oben über dem Toten Meer. Dort fanden 1963 - 1965 umfangreiche Ausgrabungen statt. Dabei wurden Dokumente über die Zeloten gefunden, die aus der Zeit vor 73/74 n. Chr stammen, Reste von Schriftrollen mit biblischen Texten, eine vermutlich essenische Handschrift, die sog. „Engel-Liturgie" und andere Texte.
Die biblischen Funde
Bei den Ausgrabungen in Masada wurden Fragmente von 13 hebräischen, alttestamentlichen Schriftrollen entdeckt. Dazu zählen:
- Fragmente des 1. Buches Mose
- Fragmente des 5. Buches Mose
- Fragmente des 3. Buches Mose
- Fragmente des Buches Hesekiel
- Teile eines Psalmbuchs
Moshe Pearlman, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter Yadins (israelischer Archäologe, Politiker und Generalstabschef der israelischen Streitkräfte) sagte einmal über diesen Fund: „Ihre Texte sind so ziemlich identisch mit dem biblischen Text, wie er heute noch im Gebrauch ist: Die Unterschiede sind minimal. Die Psalmen, die heute in der Synagoge gesungen werden, sind also gleich wie die, welche die Zeloten in ihrer Gipfelsynagoge sangen - die gleichen hebräischen Worte, die gleiche Satzstruktur, gleich sind auch Anfang und Ende der Verse und Kapitel (...)." 1
Fazit
Mit den Funden aus dem Wadi Murabba'at und Masada kamen neben den Qumranfunden weitere Textzeugen ans Licht. Auch sie bestätigen, dass das Alte Testament präzise und zuverlässig überliefert worden ist. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass es durch die vielen Jahrhunderte der Überlieferungsgeschichte verfälscht worden wäre. Gott selbst wachte darüber, dass die Bibel vom Zeitpunkt der Entstehung an in ihrer Originalität erhalten bleiben würde. Davon zeugen viele der gefundenen Handschriften!
Fußnoten
- 1 M. Pearlman, Die Rollen vom Toten Meer im Schrein des Buches, Jerusalem 1988, S.92.
Quelle: bibelpraxis.de/a4512.html