Mose, Johannes der Täufer, Paulus – Christus (5): der Tod

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Moses Todesursache

Mose starb als Folge seines eigenen Versagens. Das macht einen wehmütig, weil wir Mose als einen solch treuen und hingebungsvollen Diener kennenlernen in Gottes Wort. Aber in einer besonders wichtigen Situation hat er sich zum Zorn hinreißen lassen und Gott nicht gehorcht (4. Mo 20,6-13).

Anstatt zu dem Felsen zu sprechen, schlug er ihn zweimal mit seinem Stab. Trotz des Ungehorsams schenkte Gott viel Wasser, wie man in 4. Mose 20 nachlesen kann. So kann auch der Tod der Gläubigen mit Segen verbunden sein, obwohl er die Folge einer Sünde ist.

Sünde zum Tod

Offensichtlich kündigte Gott das seinem Diener (wie auch Aaron) unmittelbar nach der Tat an, so dass Mose die restliche Zeit seines Lebens, wie lange auch immer sie noch gewesen sein mag, in diesem Bewusstsein lebte: Er würde das Land nicht sehen.

Auch in der christlichen Zeit gibt es nach 1. Johannes 5 eine solche Sünde zum Tod. Es geht um Gläubige, die dem Herrn angehören und auch in den Himmel kommen werden. Aber durch eine besondere Sünde, die an sich nicht besonders definiert wird in Gottes Wort, aber durch die Zeit oder die Umstände oder die Person so gravierend in Gottes Augen ist, dass Er uns nicht mehr als Zeugen auf der Erde benutzen kann, wird unser Leben beendet (auch Jakobus spricht davon in Jakobus 5). Bitter, wenn man das Leben eines so treuen Zeugen wie Mose denkt.

Natürlich müssen wir äußerst vorsichtig sein, bei irgendjemand eine solche Sünde anzunehmen. Damals gab es Älteste und Gläubige, die unterscheiden konnten, ja unterscheiden mussten (1. Joh 5; Jak 5). Heute enthüllt der Herr vielleicht in Ausnahmefällen, dass es sich um eine solche Sünde gehandelt hat. Wir dürfen nur davon sprechen in einem konkreten Fall, wenn der Herr es konkret deutlich gemacht hat. So etwas macht betroffen und führt wirklich dazu, dass man Angst vor sich selbst bekommt.

Johannes - Treue bis in den Tod

Johannes kam wegen seiner Treue ins Gefängnis und wurde wegen der Unmoral und furchtbaren Sinnlichkeit des Herrschers am Geburtstag von Herodes umgebracht. Er gleicht seinem Meister, der ebenfalls als Märtyrer starb (auch wenn der Tod Jesu natürlich viel mehr ist als nur der Tod eines Märtyrers!).

Wie schön, wenn ein Leben bis in den Tod durch Treue geprägt ist. Natürlich wissen wir aus Matthäus 11, dass auch Johannes Schwachstellen in seinem Glauben aufwies. Aber insgesamt blieb er treu bis zu dem Augenblick seines Todes. Was für eine Belohnung erwartete ihn im Paradies.

Paulus - Treue bis zur Hinrichtung

Auch Paulus war ein treuer Mann bis zu seiner Hinrichtung. Auch von ihm wissen wir, dass es durchaus Schwachstellen in seinem Leben gab. Aber wenn wir diese sehen, haben wir doch den Eindruck, dass diese im Vergleich zu unserem Leben schon Glaubenshöhepunkte wären ...

Der Tod dieses Glaubensmannes wird uns nicht weiter geschildert. Aber die Umstände, die ihn umgaben, kurz bevor er vermutlich den Löwen vorgeworfen wurden, schildert Paulus in 2. Timotheus 4. Er war allein, wie sein Meister allein vor den Anklägern stand. Er vertraute auf seinen Herrn, wie Er auf seinen Vater vertraute. Und er blieb treu seinem Herrn und dessen Wort, auch wenn es ihn das Leben kostete.

Zum Nachdenken

Wie sollten diese Beschreibungen auch für uns Motivation und Ansporn sein. Diese Menschen starben, von der Welt verachtet und unbeachtet. Aber sie lebten in Treue für ihren Herrn, bis Er sie abrief. Das dürfen wir auch von Mose sagen.

Sie alle folgten - wenn auch zum Teil „vor der Zeit" - ihrem Meister. Der Herr hat mehr als sie alle miterlebt. Sein ganzes Leben war ein Leben der Verachtung, der Verwerfung, der Einsamkeit. Der Höhepunkt kam in seinem Tod.

Der einzigartige Tod Jesu

Bei den Verhören war Er allein. Während Er treu zu seinem Gott und Auftrag stand, war auch Petrus zeitweise dabei, dieser aber untreu und seinen Herrn verleugnend. Der Herr wurde auf brutale Weise misshandelt. Sowohl nach Geist als auch nach Seele und Leib litt er vor dem Kreuz und besonders am Kreuz. Ich spreche jetzt nicht von den drei Stunden der Finsternis, die immer einzigartig bleiben. Aber schon die Leiden davor sind für uns unvorstellbar.

Und dann kam der Augenblick, wo er sein Leben in den Tod gab. Er allein hatte das Recht, sein Leben zu geben, denn nur derjenige, der Autorität über sein Leben hat, kann dieses auch geben. Und Er hatte das Recht, Leben in sich selbst zu haben (Joh 5,26). Wir haben das nicht als von Gott abhängige Menschen. Er aber hatte dieses Recht und doch nahm Er es als Gebot des Vater aus der Hand seines Vaters an.

Bewunderung und Anbetung

Wenn wir an den Tod Jesu denken, führt uns das schlicht zur Bewunderung seiner Person. Wir hören auf zu vergleichen, obwohl Petrus uns anspricht, den Fußstapfen Jesu zu folgen. Wir beugen uns vor Ihm, der als der Unerkannte, der letztlich Unbekannte, aber der Treue und Hingegebene sein Leben in den Tod gab.


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