Henoch (1) - Wem willst Du gefallen?

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Bis zum Zeitpunkt, als Henoch von Gott entrückt wurde, war jeder Mensch vorher irgendwann gestorben. Früher oder später traf es jeden Menschen. Doch für Henoch hatte Gott etwas ganz Besonderes vorgesehen - er musste nicht durch den Tod, sondern Gott nahm ihn direkt zu sich. Etwas Ähnliches finden wir bei Elia, der ebenfalls von Gott von der Erde weggenommen wurde, ohne vorher zu sterben. Elia fuhr auf feurigen Wagen im Sturmwind auf zum Himmel (2. Kön 2,11).

Gott wollte nicht, dass Henoch den Tod sehen sollte. Dabei war Henoch mit 365 Jahren noch relativ jung, als Gott ihn zu sich nahm. Wir wissen nicht den genauen Grund, warum Gott ihn so „früh" zu sich holte, aber es könnte durchaus sein, dass sein Leben von seinen eigenen Volksgenossen bedroht wurde, weil er das kommende Gericht predigte, was über die Menschen kommen sollte und in der Flut bei Noah auch schließlich kam (siehe Judas 14.15). Wie es auch heute noch ist, wollen die Menschen diese Botschaft nicht hören, obwohl ihnen dadurch auch die einzige Rettungsmöglichkeit angeboten wird.

Henoch wurde durch Glauben entrückt. Damit ist nicht der Glaube gemeint, den Gott uns zur Gerechtigkeit rechnet, also der rettende Glaube. Es ist natürlich wahr, dass Henoch diesen Glauben hatte, aber hier geht es darum, dass Henoch ein tiefes, unerschütterliches Glaubensvertrauen in seinen Gott hatte. Dieser Glauben zeigte sich Tag für Tag in Henochs Leben, indem er Gott in alle Lebensbereiche mit hineinnahm. Besser gesagt - Gott stand im Zentrum seines Lebens und er machte alles von Ihm abhängig.

Bevor Gott ihn entrückte, hatte Er Henoch das Zeugnis ausgestellt, dass Er Wohlgefallen an ihm hatte. Wenn Gott Henoch sah, wie er mit Ihm lebte und Ihm in den alltäglichen Dingen völlig vertraute, dann freute sich Gott darüber. Auch über den Herr Jesus wird einige Male gesagt, dass der Vater an Ihm Wohlgefallen gefunden hatte (Mt 3,17; Mt 17,5). Das ganze Leben des Herrn Jesus gefiel Gott, weil Jesus in vollkommener Abhängigkeit, in Gehorsam und Vertrauen auf Seinen Gott lebte.

Was hat Priorität in meinem und Deinem Leben? Geht es darum, dass wir uns selbst gefallen wollen bzw. unser Leben uns wirklich selbst gefällt? Leider investieren wir oft vielmehr dafür, dass unser Leben uns wirklich gefällt, anstatt danach zu fragen, ob wir Gott mit dem Freude bereiten, was wir Tag für Tag tun.

Als Henoch entrückt wurde, hinterließ er offensichtlich eine Lücke. Er wurde vermisst, denn die Leute fingen an ihn zu suchen. Natürlich konnten sie ihn nicht finden, aber Henoch hatte durch sein Leben Spuren hinterlassen, durch die er bei den Menschen nicht so leicht in Vergessenheit geriet. Von dem alttestamentlichen König Joram wird berichtet, dass er nach einer qualvollen Krankheit starb und ihn niemand vermisste (2. Chr 21,20). Stell Dir das mal vor: Er war ein Leben lang bekannt und als König mit gehöriger Macht und Respekt ausgestattet, aber als er gestorben war, dachte niemand mehr an ihn.

Wie wäre es in meinem und Deinem Leben, wenn Gott uns zu sich nehmen würde? Hinterlässt Du Spuren des Segens wie Henoch? Was würde bei den Menschen in meinem und deinem Umfeld in Erinnerung bleiben, was wäre der Inhalt ihrer Gespräche, wenn sie an mich denken, wenn ich nicht mehr wäre? Kann man dann noch über mein und Dein Leben mit Gott reden? Wissen die Leute, dass wir mit Gott leben wollen, Ihm vertrauen und Er im Zentrum unseres Lebens steht?

So wie Henoch vor der kommenden Flut von Gott entrückt wurde, wird die Gemeinde Gottes auch sehr bald vor den kommenden Gerichten entrückt, die über die ganze Erde kommen werden, um die Gottlosigkeit zu richten und die Erde für die Regierung des Herrn Jesus vorzubereiten. Gott wird seine Gemeinde bewahren.

Bist Du dabei, wenn der Herr Jesus wiederkommt? Vielleicht heute noch.

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