Am: Do, 27. Februar 2020
Menschen können in sehr schlimme Notlagen kommen und dann meinen, dass nur noch der Suizid einen Ausweg für sie bedeutet. An diesem Thema kommt man aktuell nicht vorbei, wenn man den Entscheid des Bundesverfassungsgerichts in allen Medien wiederfindet, wo es um gewerbsmäßige Sterbehilfe geht. Daran wird sich ein bekennender Christ nicht beteilien. Aber wie steht es um Suizid?
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Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast über das Thema Suizid, allgemein
hin auch Selbstmord genannt. Anlass ist, dass das Verfassungsgericht das Verbot
geschäftsmäßiger Sterbehilfe, also der Hilfe für einen Suizid, als nichtig
erklärt hat. Nun geht es nicht um dieses Thema für uns, denn ein Christ wird
ohnehin nicht irgendwie gewerbsmäßig versuchen, anderen bei dem Suizid zu
helfen. Lasst uns zunächst einmal darüber
nachdenken, wie wir das nennen. Manche nennen es Freitod, aber kann ein
Christ Suizid Freitod nennen? Wir wollen nicht vergessen, dass wir es mit Jesus
Christus als unserem Schöpfer zu tun haben, dass Gott unser Schöpfer ist.
Der Herr Jesus wird in Matthäus 16 von Petrus durch eine ausdrückliche
Offenbarung Gottes des Vaters der Sohn des lebendigen Gottes genannt. (00:01:04)
Das heißt für die Juden war klar, dass er der lebendige Gott selbst ist, Gott
selbst ist. Warum wird er lebendiger Gott genannt? Weil er die Quelle des Lebens ist,
weil er derjenige ist, der Leben gibt und Leben nimmt, weil er derjenige ist, der
Leben erhält. Oder wie wir es im Neuen Testament auch lesen, dass er der Erhalter
aller Menschen ist, besonders der Gläubigen. 1. Timotheus 4 Vers 10.
Wir hoffen auf einen lebendigen Gott, auch noch einmal lebendig, den lebendigen
Gott, der ein Erhalter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen.
Das heißt gerade wir Gläubigen, wir sollten ein Vertrauen auf Gott haben und
uns nie in den scheinbaren, nicht den wirklichen, den scheinbaren Ausweg des
Suizids, des Selbstmordes begeben. Nein, das ist kein Freitod. Wir haben nicht das
Recht zu entscheiden, ob wir aus dem Leben gehen oder nicht. Wir haben einen (00:02:04)
Schöpfer, dem wir verantwortlich sind. Ihm allein gehört das Recht, das Leben
eines Menschen zu beenden. Ja, es gibt Menschen, die in großer, sehr großer Not
leben, die solche Krankheiten haben, die für uns, die wir damit nichts zu tun
haben, unerträglich erscheinen, die wir auch nicht irgendwie nachvollziehen
können. Und darüber spricht der Apostel Paulus. Er selbst hat schon mal am Leben
verzweifelt. So schwierig war die Situation, aber er hat weiter auf Gott
vertraut. Er sagt in Römer 8, dass diese Schöpfung, in der wir leben, der
Nichtigkeit unterworfen ist, dem Verfall unterworfen ist. Und dass so wie die
Tiere, wie die Pflanzen leiden unter dem Sündenfall, natürlich auch wir Menschen
durch Krankheiten, durch unheilbare Krankheiten, vielleicht durch so etwas
auch wie ein Fatigue-Syndrom, Situationen erleben, wo wir verzweifeln. (00:03:05)
Dann wissen wir aber, und das sagt Paulus uns in Römer 8 Vers 26, dass der Geist
sich unserer Schwachheit annimmt. Ja, dann ist man schwach, dann weiß man nicht
mehr weiter. Denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt.
In so einer Situation kommt man in die Situation, dass man gar nicht mehr weiß,
was soll ich beten eigentlich? Soll ich bitten, dass er mich heimruft? Und das ist
das naheliegende. Soll ich bitten, weil ich noch eine Aufgabe hier habe, vielleicht
Menschen von dem Evangelium zu sagen, hier zu bleiben? Wir wissen nicht, wie wir,
was wir bitten sollen, wie es sich gebührt. Aber der Geist selbst verwendet
sich für uns in unaussprechlichen Seufzern. Da ist der Geist Gottes, der
unser Seufzen, unsere Kraftlosigkeit, wo wir nicht mal mehr wissen, was wir, wie
wir beten sollen, aufnimmt und in einer gottwohlgemäßen, wohlgefälligen Weise
dann auch gewissermaßen vor Gott bringt. Er ist ja selbst Gott, aber bringt es vor (00:04:05)
den Vater, der uns liebt, der die richtige Entscheidung trifft für unser
Leben, der weiß, was für uns gut ist, was wir brauchen.
Lasst uns nie versuchen, diesen, wie gesagt, scheinbaren Ausweg der Suizid zu
nehmen. Ja, wir finden Gottesmänner, die mit dem Tod konfrontiert waren.
Denken wir an David im Psalm 18. Da schreibt er, Vers 5 lesen wir das, mich
umfingen die Fesseln des Todes und die Ströme Belials erschreckten mich, die
Felsen, nein, die Fesseln des Scheol umringten mich, die Fallstricke des
Todes ereilten mich. Das heißt, er hatte wirklich mit dem Tod zu tun. Er war
konfrontiert mit Feindschaft, vielleicht Ausweglosigkeit, menschlich gesprochen,
wo er nicht mehr weiter wusste. Und dann lesen wir, in meiner Bedrängnis rief ich
zu dem Herrn und ich schrie zu meinem Gott. Er hörte aus seinem Tempel meine (00:05:04)
Stimme und mein Schreien vor ihm kam in seine Ohren.
Wir lesen nicht, dass er befreit worden wäre sofort. Wir lesen nicht, wie die
Lösung hier gewesen ist. Aber Gott hörte. Gott hört auch bei uns. Gott kümmert sich
auch um dich und um mich. Wenn wir an Suizid denken, in Gottes Wort, dann finden
wir, dass Ungläubige ihn begangen haben. Saul, Ahitophel und auch Judas Iskariot.
Soweit ich das überblicken kann, finden wir keinen Gläubigen, der das getan hat.
Nicht, dass wir heute sagen könnten, dass ein Gläubiger nicht in eine solche
Situation kommen könnte und dann auch tatsächlich Suizid begeht. Aber für einen
Gläubigen ist das einfach kein Weg. Heute liest man in Medien, dass es sogar
unter ungläubigen Menschen ein positives Argument gibt, was sie dafür anbringen.
Ich kann ja Gutes damit tun, indem ich dann schon vorweg sage, dass meine Organe (00:06:04)
für eine Organspende gegeben werden können. Als ob damit der Suizid irgendwie
besser würde. Das ist ein seltsames Argument. Ich tue etwas Böses, aber
begründe es mit einem guten Argument. Auf einer völlig anderen Ebene natürlich.
Aber habe ich das jetzt immer wieder gehört, dass Frauen ihre Haare abschneiden
und dann sagen, das Gute daran ist ja, dass Krebspatienten dadurch Haare
bekommen könnten. Als ob sie damit den Ungehorsam gegenüber 1. Korinther 11,
wo Gott ausdrücklich sagt, dass er der Frau das lange Haar gegeben hat, eben
nicht das Haar zum Abschneiden. Als ob man diesen Ungehorsam damit sozusagen ins
Positive ziehen könnte. Und bei dem Suizid ist das natürlich auch so. Wie kann ich
etwas Böses, etwas tun, was Gott absolut nicht gut heißt, indem ich es begründe (00:07:03)
damit, dass es doch etwas Gutes, einen guten Zweck dafür gibt. Nein, wir wollen
auf Gott vertrauen. Ich möchte das gerade solchen sagen, die wirklich in
Notsituationen sind. Gott ist da und der Herr Jesus ist da und er steht euch zur
Seite. Ihr könnt das nicht fühlen, ihr könnt das nicht empfinden, aber ihr
wisst das durch Gottes Wort. Und es gibt solche, die für euch beten, wenn ihr
euch anderen anvertraut, wenn sie wissen um eure Notsituationen. Und wir, die wir
von Freunden, von Gläubigen, überhaupt von Menschen hören, die sich in solchen
Notsituationen befinden, haben wir ein Herz für sie, stehen wir ihnen zur Seite.
Ich finde das bei Hiob so schön, dass da Freunde waren, die eine Woche lang bei
ihm saßen und einfach geschwiegen haben. Ja, sie haben nachher manche Fehler
gemacht, aber sie hatten ein Herz für ihn. Sie wollten ihn nicht allein lassen in
dieser elenden Situation. Sind auch wir da für unsere Mitgläubigen, für unsere
Mitmenschen, um ihnen zu helfen, tatkräftig, vielleicht auch schweigend, (00:08:04)
aber für sie zu beten und Zeit für sie zu investieren. Suizid ist ein Thema, was
jetzt wieder in den Mittelpunkt des Geschehens rückt, durch diese Entscheidung.
Lasst uns das nie als Ausweg nehmen, aber lasst uns immer anderen zur Verfügung
stehen, ein Herz haben für sie, tatkräftig zur Seite zu stehen, für sie
zu beten und sie auf den liebenden Gott hinzuweisen, der da ist und der sie hört
und der ihnen beisteht, der ihnen Kraft für jeden Tag aufs Neue gibt. Das wünsche
ich dir, wenn du an einer solchen Situation bist und uns, dass wir zur
Seite stehen und wirklich mithelfen.