Die Welt ist besser geworden?

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Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums hat der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) eine Predigt in Butzbach gehalten. Bei der Veranstaltung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU in Hessen zeigt er sich überzeugt, dass die Welt in den letzten Jahrzehnten deutlich besser geworden sei.

Nun wissen wir natürlich nicht, was er mit „Welt" genau meint und ob er sich an dem biblischen Begriff von „Welt" orientiert. Seine Begründung ist, dass 1943 auf dem Höhepunkt der faschistischen und kommunistischen Diktaturen weltweit nur neun demokratische Staaten existiert hätten. Heute seien es über 90. „Die Welt ist friedlicher geworden". Zudem sei die Armut gesunken. Hinzu käme, dass zur Zeit Luthers nur 10% der Menschen lesen und schreiben konnten, 1960 seien es 60% gewesen, heute 85%. Außerdem sei der Wald allein Deutschland um eine Million Hektar gewachsen.

Zunächst einmal ist man erstaunt, was das mit einer geistlichen Predigt anlässlich der Reformation zu tun haben soll. Man überlegt auch, was wohl Martin Luther zu diesen Themen zu sagen gehabt hätte. Dieser hätte sich wohl wesentlich intensiver mit der guten Botschaft beschäftigt, nicht so sehr mit diesen politischen Themen, die einem Ministerpräsidenten natürlich recht nahestehen.

Vor allem fragt man sich jedoch, inwiefern das Indizien sein sollen, dass die Welt besser geworden ist. Einerseits fühlt man sich an die Worte des Apostels Paulus an die Thessalonicher erinnert: „Ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen: Frieden und Sicherheit!, dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, wie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen" (1. Thes 5,2.3).

Je öfter von Frieden und Sicherheit gesprochen wird, desto wahrscheinlicher ist, dass das Gegenteil wahr ist. Und Gottes Wort ist immer wahr!

Vor allen Dingen aber darf man nicht übersehen, dass die Welt unter dem Gerichtsurteil Gottes steht. Der Herr Jesus hat schon gesagt, dass sein Hingehen in den Himmel und das Herabsenden des Heiligen Geistes ein Beweis ist, dass die Welt unter dem Gerichtsurteil Gottes steht (Joh 16,8-11). Und das hat sich nicht geändert. Diese Welt ist nicht reformierbar. Sie ist und bleibt böse und ein Feind Christi und der Seinen.

Dass Regierungen hier eine besondere Verantwortung tragen, muss nicht betont werden. Auch wenn die Regieru9ngen als Einrichtungen von Gott sind, sind sie zugleich das Steuerungsinstrument des Teufels, des Gottes dieser Welt. Gerade diese Regierungen führen die Menschen von Gott weg.

Die Welt ist besser geworden? Nein, sie geht unwiderruflich und stetig dem Gericht Gottes entgegen. Aber noch immer wird jeder, der sich zu Jesus Christus bekehrt, diesem Gericht entfliehen können. Bis der Herr Jesus zur Entrückung kommt.
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