Kürzlich las ich einen Artikel von einem jungen gläubigen Mann, der, wie wir alle, zuvor ungläubig war. Er aber hat sich erst bekehrt, als er 24 Jahre alt war. Als er noch ungläubig war, also zuvor, verliebte er sich in eine gläubige Person, trennte sich von seiner damaligen (ungläubigen) Freundin und liierte sich mit der Gläubigen. Man muss wissen: Er war bewusst ungläubig, sie - so schreibt er - „tiefgläubig".
Was passierte dann? Er und sie wurden gebeten, zum Segen und im Sinne beider die Beziehung zu beenden, weil es nicht gut gehen könne bei einer Beziehung einer Gläubigen mit einem Ungläubigen. Der inzwischen gläubige Mann sieht diese Versuche, sie auseinander zu bringen, auch heute noch als sehr negativ an, auch wenn er schreibt, dass ihm bewusst ist, dass sich in den meisten Fällen der Unglaube des Ungläubigen „durchsetzt".
Was sagt denn die Bibel zu diesem Thema? Sie macht an verschiedenen Stellen deutlich, dass die Beziehung eines Gläubigen mit einer ungläubigen Person (in Verlobung und Ehe) nicht in Frage kommt. Das eben ist keine Ehe „im Herrn" (1. Kor 7,39). Der Apostel Paulus schreibt, dass es kein gemeinsames Teil zwischen einem Gläubigen und einem Ungläubigen geben kann (2. Kor 6,15) - bestimmt keine Liebes- und Ehebeziehung. Schon Amos fragt: „Gehen wohl zwei miteinander, außer wenn sie übereingekommen sind?" (Am 3,3) - wie kann man miteinander übereinkommen, wenn das Wesentliche im Leben, der Glaube, bei einem der beiden fehlt?
Mit anderen Worten: Wir haben geradezu die Pflicht, junge Leute vor einer solchen ungleichen Beziehung zu warnen. Und wenn sie diesen Schritt gehen, dann müssen wir sie erneut warnen und ernstlich ermahnen, sich zu trennen, solange sie noch nicht verheiratet sind. Gott will keine Beziehungen dieser Art von Gläubigen mit Ungläubigen. Wie wir aus 2. Korinther 6 lernen: Das ist eine Vermischung von etwas, was überhaupt nicht zusammenpasst.
Nun mag man einwenden: Hätte sich denn DANN der Mann, von dem ich eingangs sprach, wirklich bekehrt? Die Antwort ist: Das ist nicht UNSERE Verantwortung. WIR haben Gott gehorsam zu sein. Er wird sich an einem solchen Mann schon in Gnade erweisen. Und wenn echter Glaube da ist, dann hätte er sich auch bekehrt, wenn sich die gläubige Frau biblisch verhalten hätte. Das übrigens relativiert auch die Aussage, sie sei eine tiefgläubige Frau gewesen. In ihrer Praxis war sie das leider nicht. Sonst hätte sie diese Beziehung mit einem ungläubigen Mann gar nicht erst begonnen.
Wie wir es auch im täglichen Leben oft nicht sind, tiefgläubige, trotz unseres vielleicht so hohen Bekenntnisses. Wir dürfen mit der Gnade Gottes, die Er in dem genannten Ehefall erwiesen hat, nicht spielen. Aber rückblickend dürfen wir dankend anerkennen, dass Gott auch uns gegenüber oft solch eine (unverdiente) Gnade geübt hat, wo wären wir sonst?
Das aber gibt keinen Freibrief, solche falschen Verbindungen einzugehen. Wir werden weiter inständig davor warnen müssen. Denn: Die meisten Fälle gehen eben nicht positiv aus, sondern enden im Desaster. Das würden wir unseren jungen Leuten gerne ersparen!
Quelle: bibelpraxis.de/a2860.html