Beziehung beenden?!

Lesezeit: 3 Min.

Kürzlich las ich einen Artikel von einem jungen gläubigen Mann, der, wie wir alle, zuvor ungläubig war. Er aber hat sich erst bekehrt, als er 24 Jahre alt war. Als er noch ungläubig war, also zuvor, verliebte er sich in eine gläubige Person, trennte sich von seiner damaligen (ungläubigen) Freundin und liierte sich mit der Gläubigen. Man muss wissen: Er war bewusst ungläubig, sie - so schreibt er - „tiefgläubig".

Was passierte dann? Er und sie wurden gebeten, zum Segen und im Sinne beider die Beziehung zu beenden, weil es nicht gut gehen könne bei einer Beziehung einer Gläubigen mit einem Ungläubigen. Der inzwischen gläubige Mann sieht diese Versuche, sie auseinander zu bringen, auch heute noch als sehr negativ an, auch wenn er schreibt, dass ihm bewusst ist, dass sich in den meisten Fällen der Unglaube des Ungläubigen „durchsetzt".

Was sagt denn die Bibel zu diesem Thema? Sie macht an verschiedenen Stellen deutlich, dass die Beziehung eines Gläubigen mit einer ungläubigen Person (in Verlobung und Ehe) nicht in Frage kommt. Das eben ist keine Ehe „im Herrn" (1. Kor 7,39). Der Apostel Paulus schreibt, dass es kein gemeinsames Teil zwischen einem Gläubigen und einem Ungläubigen geben kann (2. Kor 6,15) - bestimmt keine Liebes- und Ehebeziehung. Schon Amos fragt: „Gehen wohl zwei miteinander, außer wenn sie übereingekommen sind?" (Am 3,3) - wie kann man miteinander übereinkommen, wenn das Wesentliche im Leben, der Glaube, bei einem der beiden fehlt?

Mit anderen Worten: Wir haben geradezu die Pflicht, junge Leute vor einer solchen ungleichen Beziehung zu warnen. Und wenn sie diesen Schritt gehen, dann müssen wir sie erneut warnen und ernstlich ermahnen, sich zu trennen, solange sie noch nicht verheiratet sind. Gott will keine Beziehungen dieser Art von Gläubigen mit Ungläubigen. Wie wir aus 2. Korinther 6 lernen: Das ist eine Vermischung von etwas, was überhaupt nicht zusammenpasst.

Nun mag man einwenden: Hätte sich denn DANN der Mann, von dem ich eingangs sprach, wirklich bekehrt? Die Antwort ist: Das ist nicht UNSERE Verantwortung. WIR haben Gott gehorsam zu sein. Er wird sich an einem solchen Mann schon in Gnade erweisen. Und wenn echter Glaube da ist, dann hätte er sich auch bekehrt, wenn sich die gläubige Frau biblisch verhalten hätte. Das übrigens relativiert auch die Aussage, sie sei eine tiefgläubige Frau gewesen. In ihrer Praxis war sie das leider nicht. Sonst hätte sie diese Beziehung mit einem ungläubigen Mann gar nicht erst begonnen.

Wie wir es auch im täglichen Leben oft nicht sind, tiefgläubige, trotz unseres vielleicht so hohen Bekenntnisses. Wir dürfen mit der Gnade Gottes, die Er in dem genannten Ehefall erwiesen hat, nicht spielen. Aber rückblickend dürfen wir dankend anerkennen, dass Gott auch uns gegenüber oft solch eine (unverdiente) Gnade geübt hat, wo wären wir sonst?

Das aber gibt keinen Freibrief, solche falschen Verbindungen einzugehen. Wir werden weiter inständig davor warnen müssen. Denn: Die meisten Fälle gehen eben nicht positiv aus, sondern enden im Desaster. Das würden wir unseren jungen Leuten gerne ersparen!

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Praktisches Christentum Charles H. Mackintosh „Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott“ (Kolosser 3,3). Artikel lesen
Goldene Äpfel in silbernen Prunkgeräten - wahre Herzensgröße John Nelson Darby Der Apostel kommt in 2. Korinther 7 ab Vers 2 auf seine eigenen Beziehungen zu den Korinthern zurück - Beziehungen, die durch das Wort seines Dienstes gebildet worden waren. Artikel lesen
Einfach nur Grüße? - Wie Paulus den Römerbrief beendet Christian Rosenthal Paulus hat im Römerbrief wichtige und grundlegende Belehrung gegeben. Am Ende dieses Briefes nennt er viele Namen und lässt viele Grüße ausrichten. Das zeigt, wie sehr er interessiert war an den Römern, denen er diesen Brief schreibt und die er ... Video ansehen
Einfach mal reinrennen in eine Beziehung oder Ehe? Manuel Seibel Wird ein Christ einfach mal eine Beziehung eingehen und blind in die Ehe hineinrennen? Bestimmt nicht! Das Wissen, dass Gott uns segnen möchte, schützt uns nicht vor falschen Entscheidungen. Natürlich darf der Wunschpartner schön aussehen. Aber ... Video ansehen
Die Versammlung Gottes (57) - Die Beziehung der örtlichen zur weltweiten Versammlung - Praktische Konsequenzen Manuel Seibel Handeln in Einheit, die Einheit des Geistes bewahren im Band des Friedens - was heißt das eigentlich in den praktischen Konsequenzen? Wir wollen ja auf der Grundlage des Wortes Gottes handeln, wie auch die ersten Christen auf dieser Grundlage ... Podcast anhören
Auf diesen Felsen (Die gute Saat; FMN)! Die gute Saat "Auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung (oder: Gemeinde) bauen" (Matthäus 16,18). Artikel lesen