Psalm 63 – Bleib dran, Er hält Dich! (5) - eine Andacht

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Als David diesen Psalm schreibt, ist er auf der Flucht vor seinem eigenen Sohn Absalom - die heiße Wüstensonne brennt auf ihn herab, es drohen Gefahren und seine eigene Zukunft ist von Ungewissheit geprägt. Aber in dieser akuten Not schildert uns David etwas von seinem tiefen Verlangen nach Seinem Gott, der für ihn alles bedeutet.

Die ganz praktische Folge seines tiefen Verlangens und seiner Freude an Gott selbst war, dass seine Seele an Gott hing und Gott ihn aufrecht erhielt und bewahrte.

An Gott zu hängen bedeutet, an Ihm zu kleben, an Ihm zu haften, mit Ihm aufs Engste verbunden zu sein. David wusste sich so eng mit Seinem Gott verbunden. Wir werden in Gottes Wort aufgefordert, Gott anzuhangen: „Sondern dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr anhangen, so wie ihr getan habt bis auf diesen Tag." (Josua 23,8)

Erwähnenswert ist vielleicht auch, dass das gleiche Wort (dabak) in der Bibel dazu benutzt wird, um die enge Beziehung zwischen Mann und Frau in der Ehe zu beschreiben (1. Mose 2,24). Die innigste Gemeinschaft im menschlichen Zusammenleben - eine Einheit. Wenn wir als Jünger des Herrn Jesus Ihm nachfolgen wollen, dann ist es wichtig, dass kein Abstand zwischen uns und unserem Herrn besteht. Wir müssen Ihm unmittelbar nachfolgen, um Ihn nicht aus dem Blick zu verlieren. Denn nur dann, wenn Du weißt, wo Dein Herr ist, kannst Du dort sein.

Der Jünger Petrus folgte seinem Herrn einmal von weitem (Lukas 22,54), danach verleugnete er Ihn. Wir verurteilen Petrus nicht, denn wir kennen uns selbst und wissen, dass wir oft erbärmlich versagen, aber wir wollen von ihm lernen. Es geht darum dranzubleiben! Bleib nah bei Deinem Herrn, Er hat uns Seine Fußspuren hinterlassen, durch die Er uns zeigt, wie wir Ihm praktisch folgen können (1. Petrus 2,21-23). Bist Du auf Abstand zu Deinem Herrn oder bleibst Du dran? Steht etwas zwischen uns Deinem Herrn, was Dir den Blick auf Ihn versperrt?

Die Kraft, um dem Herrn Jesus nachzufolgen, kommt von Gott selbst. David erlebte die Treue Gottes, indem Er ihn mit all seiner Macht bewahrte und aufrechterhielt. Nur so blieb er mit Gott aufs Engste verbunden. Die Rechte Gottes spricht von Seiner Macht und Stärke, Seiner Fürsorge, mit der uns stützt, umfasst und leitet (Psalm 118,15.16; 139,10; etc.).

„Die Rechte des HERRN ist erhoben, die Rechte des HERRN tut mächtige Taten." (Psalm 118,15)

Wenn Du Gott liebst, wie David es tat, und dem Herrn Jesus nachfolgst, bist Du nicht auf dich allein gestellt. Gott steht Dir mit Seiner Allmacht zur Seite. Du könntest Ihm gar nicht wirklich nachfolgen, wenn Er nicht da wäre. Auch dann wenn wir schwach sind, der Atem schwer und die Puste ausgeht, dann hält Er uns aufrecht. Er hilft Dir, wenn Du meinst, nicht Schritt halten zu können. Gottes Rechte hält uns aufrecht, wenn Wüstenzeiten kommen und die Annehmlichkeiten des Lebens nicht greifbar sind - wenn wir durch Leid gehen.

David beschreibt diese wunderschöne Wechselbeziehung: Seine Seele hängt an Gott und Er hält ihn aufrecht. Das ist der „Doppelgriff Gottes"! Diese Beziehung zu Gott kann niemand lösen.

„Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer wider uns? [...] Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?" (Römer 8,31)

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