
Als David diesen Psalm schrieb, wurde er verfolgt, gejagt - sein eigenes Leben stand auf dem Spiel. Ohne Nahrung und Wasser war er der heißen Wüstensonne ausgesetzt - was blieb ihm da eigentlich noch? Was hatte das Leben noch zu bieten? Gab es noch etwas Erstrebenswertes für ihn als ihm alles Lebenswerte genommen war? Wir wollen für unser Leben daraus lernen, dass David sich in dieser äußerst notvollen Situation an SEINEN Gott wandte.
"Gott, du bist mein Gott!"
Davids Worte machen die persönliche Beziehung zu SEINEM Gott deutlich - er weiß sich geliebt und liebt deshalb seinen Gott (1. Joh 4,16.19). Auch Du bist von DEINEM Gott geliebt - So wie Du bist (Zeph 3,17). Wenn Du Gott durch den Herrn Jesus als Deinen Erlöser kennst, dann ist er auch DEIN Gott. Nein, ich möchte sagen, Er ist dann noch viel mehr für Dich: Er ist Dein Vater! Und du bist Sein Kind (1. Joh 3,1).
Gott ist nicht "irgendein" Gott, Er ist kein fremder, unbekannter Gott, sondern Er will Dein Gott sein. Dein Gott, den Du persönlich erfahren kannst, Der Dir mit Seiner ganzen Macht und Stärke zur Seite steht. "Mein Gott" - Er gibt Halt in unserem Leben, wenn alles andere keinen Halt mehr gibt. "Mein Gott" - Er kennt mich und Dich durch und durch, versteht unsere Gefühle und Motive, die vielleicht kein anderer versteht (Ps 139). Nichts, aber auch wirklich gar nichts, ist vor ihm verborgen.
Kennst Du Ihn so? Viele Glaubensmänner und -frauen kannten Gott genau so - auch in der Bibel finden wir einige Beispiele dafür: Thomas bekannte, als er den Herrn Jesus nach seiner Auferstehung erkannte: "Mein Herr und mein Gott!" (Joh 20,28)
Es ist ergreifend und anspornend zugleich, aus welch leidenschaftlicher Sehnsucht heraus, David mit Seinem Gott spricht.
"Früh suche ich dich."
Davids Verlangen nach seinem Gott war so stark, dass er Ihn früh suchte. Das bedeutet auf der einen Seite, dass er Gott mit einem aufrichtigen Herzen, aus einer tiefen inneren Überzeugung heraus suchte. Gott zu suchen, können wir nicht mal eben nebenbei erledigen. Gemeinschaft mit Gott und der Wunsch, Ihn kennenzulernen, erfordert Zeit und ein aufrichtiges Verlangen. Es gibt keine "Schnellversion" zu geistlichem Tiefgang und tieferer Erkenntnis Gottes. Gott früh zu suchen, bedeutet aber auch, Ihn früh am Tag zu suchen. Bevor der Alltag mit seinen vielseitigen Herausforderungen losgeht, dürfen wir Zeit mit Ihm selbst verbringen - im Gebet und mit Gottes Wort. Selbst unser Herr Jesus stand frühmorgens auf, um zu beten! (Mk 1,35)
Wir sollen Gott früh im Leben suchen. Wie viel verschwendete Zeit liegt vielleicht schon hinter uns, bevor wir anfangen, Gott zu suchen und Ihm den ersten Platz einzuräumen? - Der König Josia war 16 Jahre alt, als er anfing, den Gott seiner Väter zu suchen. Das war der Anfang einer radikalen Hingabe an Gott! (2. Chr 34,3)
Die Tatsache, dass David alles genommen bekam, was zum normalen Leben eben dazu gehörte, vermehrte in David die Sehnsucht nach Gott. David sehnte sich mit allem, was ihn als Mensch ausmachte, nach seinem Gott. Nichts anderes als Gott selbst, konnte seine Seele, seinen inneren Menschen zufrieden stellen.
Suche Deinen Gott früh!
Quelle: bibelpraxis.de/a2764.html