Der Schatz im Acker

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Das Bild, das diesem Gleichnis zugrunde liegt, ist einfach zu verstehen. Im Orient war es nicht unüblich, im Blick auf bevorstehende Gefahren Wertgegenstände zu vergraben. Dazu gehörte Schmuck genauso wie andere Kostbarkeiten. Es heißt, dass reiche Menschen ihren Besitz in drei Teile aufsplitteten. Ein Teil wurde für den täglichen Bedarf verwendet, ein zweiter wurde als Vorsorge für nicht vorhersehbare Ereignisse (z. B. eine Flucht) aufbewahrt. Ein dritter Teil wurde an sicherer Stelle vergraben.

Der Herr Jesus hatte nur wenige Verse zuvor den Acker mit der Welt verglichen. Es gibt keinen Anlass, hier eine andere Erklärung dafür zu suchen. In dieser Welt liegt ein Schatz verborgen, den Gott aber längst zuvor kannte. Damit sind nicht ungläubige Menschen gemeint, sondern Menschen, die Gott schon vor Grundlegung der Welt als solche erkannt hat, mit denen Er sich verbinden wollte. Mehr noch als das, Er hat sie aktiv auserwählt. Ihr Wert für Gott bzw. hier für den Herrn Jesus wird dadurch deutlich, dass Gott sie sogar vor Grundlegung der Welt bereits auserwählt hat (vgl. Eph 1,4).

Es wird in diesem Gleichnis nicht gesagt, wer den Schatz vergraben hat oder wann und zu welchem Zweck er dies getan hat. Allerdings lesen wir, dass dieser Schatz gleich zweimal verborgen wird. Das will uns sicher die außerordentliche Besonderheit dieses Schatzes demonstrieren. So wertvoll sind die Gläubigen für Gott.

Interessant ist auch, dass der Herr den Acker an dieser Stelle nicht „seinen Acker" nennt, wie Er das im Gleichnis vom Unkraut im Acker getan hat. Ist das nicht ein Hinweis darauf, dass Er sich erst durch sein Erlösungswerk die Welt (auch) als Mensch „erworben" hat?

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