Die Pharisäer waren zu Jesus gekommen, um sich über seine Jünger zu beschweren, da diese am Sabbat Ähren beim Gehen durch die Kornfelder abgepflückt hatten. Das war nach dem Gesetz Gottes überhaupt nicht verboten. Aber die Juden hatten zusätzliche Gebote eingeführt, die das untersagten.
Der Herr Jesus hatte den Pharisäern schon gesagt, dass auch „ihr" großer König David an einem Sabbat Schaubrote gegessen hatte (1. Samuel 21,7).
Nun bringt der Herr ein zweites Argument zugunsten seiner Jünger. Er bezieht sich dabei auf eine direkt im Wort Gottes verankerte Notwendigkeit. Hatte nicht Gott angeordnet, dass Aaron Sabbat für Sabbat Schaubrote backen und vor dem HERRN zurichten sollte (vgl. 3. Mo 24,8)? Wie stand es mit den vielen Opfern, welche die Priester dem Herrn gerade am Sabbat zu opfern hatten (vgl. z.B. 4. Mo 28,9)? Wahrscheinlich wurden besonders am Sabbat mehr Opfer als an anderen Tagen dargebracht, da hier das Volk Zeit zum Opfern hatte. Die Priester nun waren schuldlos, die Jünger aber nicht?.
Mit diesen beiden Hinweisen verdeutlicht der Herr Jesus die Selbstgerechtigkeit und Widersprüchlichkeit seiner Ankläger, die vorgaben, das Gesetz zu kennen. In Wirklichkeit zeigten sie nur, dass sie in völliger Unkenntnis Gottes und seines Messias lebten. Sprachen nicht die Opfer selbst von der Barmherzigkeit Gottes dem Menschen gegenüber, indem Er seinem Volk trotz dessen Sünden einen Weg wies, von Gott angenommen zu werden? Gott bewahre uns davor, in einem Richtgeist wie die Pharisäer andere zu verurteilen, womöglich unter dem Deckmantel falscher Heiligkeit und mit Maßstäben, die über die Schrift hinausgehen und den Fehler beim anderen suchen. Wenn wir füreinander beten und das Wohl des anderen auf dem Herzen haben, werden wir auf gesegnete Weise miteinander umgehen.
Quelle: bibelpraxis.de/a2565.html