Machen Christen Medienpolitik?

Lesezeit: 2 Min.

Die Streichung stoße auf „allergrößtes Unverständnis", schreibt der VEF-Präsident und Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Ansgar Hörsting (Witten), in einem Brief an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen). Mit mehr als 800.000 Angehörigen seien die Freikirchen und die orthodoxen Kirchen in Baden-Württemberg „in fast jeder Kommune präsent". Der Rundfunkrat hat 74 Mitglieder und überwacht die Einhaltung des gesetzlichen Sendeauftrags der öffentlich-rechtlichen Anstalten. Er soll den Einfluss verschiedener gesellschaftlich relevanter Gruppen auf die Inhalte der Sender garantieren. Das Gremium wählt und berät zudem den Intendanten.

Nun stellt sich die Frage, was wir Christen überhaupt mit den säkularen Rundfunksendern zu tun haben. Ist es unsere Aufgabe, weltliche Sender zu kontrollieren? Leider ist das Kreuz Jesu für uns schon so weit weg, dass wir oft kein Empfinden mehr dafür haben, dass diese Welt Christus hinausgeworfen und gekreuzigt hat. Das ist keine andere Welt als diejenige, die uns auch heute noch umgibt.

Welche Aufgabe haben wir in dieser Welt? „Ihr seid das Licht der Welt" - wir leuchten in diese Welt, um Menschen zum Herrn Jesus zu führen. Das wird mit Hilfe von SWR oder HR oder WDR mit Sicherheit nicht gelingen. Das sind Sender, die von Ungläubigen geführt werden. Sie gehören zu dieser Welt, von der unser Retter gesagt hat: „Und wenn er [der Heilige Geist] gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht" (Joh 16,8). Das heißt, die Anwesenheit des Geistes Gottes auf der Erde ist der Beweis, dass diese Welt unter dem Gericht Gottes steht. Da ist nichts mehr zu verbessern - sie wartet unerbittlich auf ihr Gericht. Wollen wir diese Welt, die dem Gericht entgegengeht, verbessern? Das ist unmöglich.

Diese Welt besteht unter anderem aus der kulturellen und aus der politischen Welt. Damit wollen sich freie Gemeinden verbünden? Damit macht man sich mit dieser Gott feindlichen Welt eins. Man kann nur jeden Christen warnen, diesen Weg zu gehen. Er führt weg von Gott - niemals hin zu Ihm.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Das Markusevangelium - ein Überblick Manuel Seibel “Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes... Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus; und er ging hin an einen öden Ort und betete dort” (Markus 1,1.35). Artikel lesen
Markus 14,53-61 Manuel Seibel Der Herr Jesus wird nicht nur gefangengenommen, sondern auch zu seinen ungerechten Verklägern geführt. Aber nicht einmal der Versuch, mit falschen Zeugenaussagen Jesus zu verunglimpfen, gelingt den Feinden. Podcast anhören
Glaube und Politik(er) - das Beispiel des Nürnberger Kirchentags 2023 Manuel Seibel Kirche und Gläubige - das passt zusammmen. Kirchtag und Politiker inzwischen auch. Und wir machen mit und vermischen, was nicht zusammenpasst. Podcast anhören
Whistleblowergesetz unter Christen? Manuel Seibel Es ist eine seltsame Angewohnheit, auch unter Christen "Whistleblower" zu spielen. "Das ist ganz schlimm - dort oder bei dem - aber sag bloß nicht, von wem Du das gehört hast!" Wie gehen wir damit um? Podcast anhören
Buchbesprechung: Lastentragen – die verkannte Gabe (Christa und Dirk Lüling) Manuel Seibel Menschen, die nicht den „Alpha-Typen“ unserer Gesellschaft entsprechen und daher nicht so selbstbewusst und dominant auftreten, haben oft einen schweren Stand. Besonders sensible Menschen gehören dazu. Können sie im Dienst inmitten der ... Artikel lesen
Buchbesprechung: Egosex – was Porno mit uns macht (Christine Rammler) Manuel Seibel Seit vielen Jahren geben sich viele Menschen der Pornografie hin, besonders Männer. Bedauerlicherweise ist das Ansehen solcher Bilder und Filme auch ein großes Problem nicht nur für ungläubige, sondern auch für gläubige Menschen. Kann man von ... Artikel lesen