Auch für den Fall, dass jemand nicht am Brotbrechen teilnimmt, aber als Gläubiger regelmäßig Kontakt mit Gläubigen pflegt und in solchen Sünden lebt, von denen wir in 1. Korinther 5 und 6 lesen, hat Gott uns seine Gedanken mitgeteilt.
Auch für diese Frage finden wir die Antwort in 1. Korinther 5. „Nun habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer [Unzüchtiger] ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen nicht einmal zu essen. Denn was habe ich die zu richten, die draußen sind? Ihr richtet ihr nicht die, die drinnen sind? Die aber draußen sind, richtet Gott; tut den Bösen von euch selbst hinaus." (1. Kor 5,11-13).
Dort heißt es nicht, dass jemand, der am Brotbrechen teilnimmt und in Sünde lebt, auszuschließen ist. Sondern es geht um jemand, „der Bruder genannt wird". Das ist also jemand, der bekannt ist als ein Gläubiger. Unseren Glauben machen wir beispielsweise durch unsere Taufe deutlich. Oder wenn jemand über seine Bekehrung spricht und sich als (praktizierenden) Christ bezeichnet.
Gleiches gilt für solche, die früher einmal am Brotbrechen teilgenommen haben, sich dann aber in eine christliche Gemeinschaft oder Gruppe verabschiedet haben, in der es nicht so wichtig ist, wie man moralisch oder lehrmäßig sein Leben führt. Oder es geht um solche, die wie Demas den jetzigen Zeitlauf liebgewonnen haben (2. Tim 4,10) und auf diesem Weg dann nach einiger Zeit nicht mehr zu den Zusammenkünften kommen, und sich dann sogar auf einen sündigen Weg begeben.
Was dann?
Der Apostel Paulus zeigt uns, dass wir nicht jemand deshalb anders behandeln dürfen, weil er nicht am Brotbrechen teilnimmt. Es geht um jemand, der Bruder genannt wird. Wenn dieser in Sünde lebt, müssen wir nach genau denselben Anweisungen handeln, wie sie für den gelten, der am Brotbrechen teilnimmt. Wir dürfen mit einer solchen Person keinen Umgang pflegen, weil wir sonst praktischerweise unrein werden und in Gottes Augen Sauerteig sind, der sich und damit das Böse ausbreitet.
Immer wieder erlebt man, dass zu größeren Feiern - auch in Familien - solche mit eingeladen werden, die in Sünde leben. Man entschuldigt das damit, dass sie nicht am Brotbrechen teilnehmen. Oder dass man ihnen doch Liebe erweisen müsse, sonst kämen sie nieder wieder zurecht. Oder nur auf einem solchen Weg könnten sie noch einmal - möglicherweise auch ihre „Partner" - die gute Botschaft hören.
In eine solche Richtung aber lenkt Gott unsere Gedanken nicht. Es ist keine Liebe, wenn wir Gemeinschaft oder Umgang mit solchen Personen pflegen, die in Sünde leben. Wir würden ihnen viel mehr dadurch dienen, dass wir sie meiden, weil sie dadurch erkennen, dass etwas in ihrem Leben so schlimm ist, dass Gläubige nicht einmal mehr bereit sind, Kontakt mit ihnen zu halten. Wer dennoch - aus welchen Gründen auch immer - Kontakt hält, ist schlicht Ungehorsam gegenüber Gott und seinem Wort. Ist es von Gott gegebene Liebe, wenn wir nicht nach den Vorschriften von 1. Korinther 5 handeln? Das ist undenkbar.
Nun kann man jemand, der nicht am Brotbrechen teilnimmt, nicht vom Brotbrechen ausschließen. Daher wird man bei einer solchen Person, nachdem man sich mit ihr unterhalten und sie nicht von dem bösen Weg abbringen konnte, eine öffentliche Mitteilung an die örtliche Versammlung machen, damit alle wissen, dass sie mit der betreffenden Person keinen Umgang pflegen können. Auch hier gilt (noch einmal): Wer denn Umgang mit einer solchen Person pflegt, die in Sünde lebt, verunreinigt sich und bringt andere in Gefahr, sich ebenfalls zu verunreinigen. Diese Verantwortung wird ein Christ, der Gottes Wort ernst nimmt, nicht auf sich nehmen wollen.
Quelle: bibelpraxis.de/a1726.html