Pavel war mehr als ein Penner

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Die Rede ist von einem 33-jährigen Mann, der in Mannheim lebte. Vor dem Hauptbahnhof, um die Litfasssäule auf dem Willy-Brandt-Platz. Er ist einer von 18.000 Menschen in Deutschland, die obdachlos sind, also normalerweise kein Dach über dem Kopf haben. Neben 247.000 anderen Menschen, die auch als obdachlos gelten, aber in Wohnheimen unterkommen.

Oft handelt es sich um Menschen, die über Jahre schwarz arbeiten, irgendwann keine Jobs mehr finden und dann abrutschen, oft verbunden mit Alkohol. Nicht jeder dieser Menschen ist so kommunikativ wie Pavel. Er sprach mit den Leuten – und diese mit ihm. Er war bekannt – und doch unbekannt. Vielleicht wollte er keine Hilfe, vielleicht aber war auch keiner von uns da, der mal ein Ohr auch für solche Menschen hat.

Es ist eine Gefahr, dass entschieden lebende Christen nur Kontakte suchen in einem Milieu, das man vielleicht nicht als solches bezeichnen würde: Krawattenträger, Akademiker, ordentlich (aus)gebildete, gekleidete Menschen, usw. Aber es gibt mehr, die dieser Gruppe nicht angehören als umgekehrt. Ob wir den Bezug zur „Basis“, wie man schon mal sagt, verloren haben?

Ob Pavel auf das Angebot der guten Botschaft eingegangen wäre? Ich weiß es nicht. Aber er hat mit Menschen gesprochen. Haben wir mit ihm gesprochen?

„Tu das Werk eines Evangelisten“, sagt Paulus an Timotheus (2. Tim 4,5). Wie leicht entschuldigen wir uns damit, dass wir keine Evangelisten sind. Mag sein. Aber wollen wir die Menschen auf der Straße (alle) vor die Hunde gehen lassen?

Zur Zeit des Herrn waren es die Pharisäer, die nicht ansprechbar waren für den Herrn und seine Jünger. Aber die Zöllner und Sünder, die haben Ihm zugehört. Vielleicht gibt es davon auch welche in Deiner Stadt. Fast vor Deiner Haustür …

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