Johannes der Täufer war der Vorläufer des Herrn Jesus. Er hatte Ihn getauft und durch seine Worte den Herrn Jesus als Sohn Gottes und Richter, als erhabene Person eingeführt. Inzwischen war er durch den bösen König Herodes gefangengenommen worden. Die Gefängnisse damals sahen anders aus als die heutigen in Deutschland.

Es besteht für uns kein Anlass, auch nur in irgendeiner Weise abschätzig von Johannes dem Täufer zu reden. Wenn wir bedenken, in was für einer Zeit er lebte, und in was für einer Treue er Gott trotz Ablehnung gedient hat - der Geist Gottes schweigt darüber auch nicht -, dann wissen wir, wie weit wir hinter ihm zurückbleiben. Zudem wollen wir uns erinnern, dass wir viel mehr Vorrechte und Offenbarungen des Herrn haben und kennen als er; und dennoch sind wir solche, die viel mehr zweifeln, als dies Johannes je getan hat. Dabei haben wir viel weniger Anlass dafür.

Dennoch finden wir in diesen Versen Worte aus seinem Mund, die bezeugen, dass er in dieser Situation nicht auf der Höhe seines früheren Glaubenslebens stand. Wir können das gut verstehen. Er hatte Jesus angekündigt. Er hatte Ihm den Weg bereitet. Er hatte in wunderbarer Weise von Ihm gezeugt und von seinen Wundern gehört (oder diese sogar gesehen). Aber für seine Treue wurde Johannes dann ins Gefängnis geworfen.

Auch wir können im Glauben Zweifel bekommen, wenn es nicht so läuft, wie wir das gehofft und uns vorgestellt haben. Dann darf uns die Begebenheit mit Johannes helfen. Der Herr tadelt Johannes nicht, Er vergisst auch die Treue von Johannes nicht. Er offenbart sich in seiner ganzen Herrlichkeit. Denn wenn wir von Ihm erfüllt sind, werden unsere Herzen glücklich!
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