
Die Jünger hatten vergessen, Brote auf eine Schifffahrt mitzunehmen, die sie zusammen mit dem Herrn begonnen hatten. Jetzt dachten sie, dass Er sie deswegen tadelt. Aber wenn der Herr den Jüngern auch ihren kleinen Glauben nennen muss – und wie oft muss Er das auch bei uns tun –, so neigt Er sich doch zu ihnen herab. Er zeigt ihnen nämlich zunächst, dass jede Sorge um die materielle Versorgung vollkommen unnötig war. Sie hatten doch inzwischen schon zweimal erlebt, in was für einer wunderbaren Weise der Herr 5.000 und dann auch 4.000 Menschen versorgt hatte. Warum zweifelten sie daran, dass Er dies immer wieder auch für sie tun könnte?
Allerdings sollten wir bedenken, dass wir keinen Grund haben, mit Fingern auf die Jünger zu zeigen. Wie oft haben wir selbst die gütige Hand unseres Herrn erlebt. Aber schon kurze Zeit später scheinen wir alles vergessen zu haben. Leider hat uns Erfahrung oft nicht klug gemacht. Wir sind so sehr mit unseren materiellen Bedürfnissen und Sorgen beschäftigt, dass wir keinen Blick mehr für das Unsichtbare haben, kein Vertrauen zu unserem Herrn im Himmel, dass Er immer in der Lage ist, uns zu versorgen, wie und wo Er will. Dieses Vertrauen dürfen wir neu entstehen lassen. Wir müssen lernen, nicht von unseren menschlichen Überlegungen bzw. überhaupt vom Menschen auszugehen, um dann zu versuchen, uns zu Gott zu erheben. Besser gingen wir immer von der Sichtweise Gottes aus, der sich dem Menschen gegenüber in wunderbarer Weise offenbart. Aber solange wir nicht die Beziehung von allem zu Christus bzw. die Beziehung von Christus zu allem ins Auge fassen, können wir gar nichts richtig verstehen. Die Offenbarung Gottes in Christus unberücksichtigt zu lassen war, schon immer ein großer Fehler der Menschen.
Quelle: bibelpraxis.de/a3054.html