Lesezeit: 2 Min.

Eine kananäische Frau kam zum Herrn Jesus und wollte von Ihm als Messias Hilfe erfahren. Der Herr Jesus antwortet ihr nicht, weil sie lernen musste, dass Er nicht ihr Messias war, sondern der des Volkes Israel. Aber weder von diesen Worten noch von der Ablehnung der Jünger lässt sich diese Frau abweisen. Weiter bittet sie um seine Hilfe. Daraufhin antwortet der Herr das oben zitierte Wort.

Er weiß, dass diese Frau bereit ist, in ihrem Glauben noch weiter zu gehen. Sie stellt gewissermaßen eine Vorerfüllung des Wortes von Petrus dar: „Die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es nötig ist, betrübt seid durch mancherlei Versuchungen; damit die Bewährung eures Glaubens viel kostbarer als die des Goldes, das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird, befunden werde zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi“ (1. Pet 1,6.7). Der Herr prüfte den Glauben dieser Frau, wie Er viele hunderte Jahre zuvor den Glauben von Abraham getestet hatte, um diesen umso herrlicher hervorstrahlen zu lassen.

Das erkennen wir aus der demütigen Antwort dieser Frau: „Sie aber sprach: Ja, Herr; und doch fressen die Hunde von den Brotkrumen, die von dem Tisch ihrer Herren fallen.“ Sie spricht Jesus nicht mehr als Messias an, sondern als Herrn. Sie bleibt sich bewusst, dass Er Autorität über sie besitzt. Und sie gibt zu, dass sie zu exakt den Hunden gehört, von denen Jesus gesprochen hat. Sie ist zufrieden mit den Brotkrumen, die vom Tisch herunterfallen. Diese Reste der Mahlzeit der Kinder, also des Volkes Gottes, reichen aus, um auch die Heiden mit dem Segen zu versorgen, den sie nötig haben.

Sie macht keine Ansprüche mehr geltend, sie bekennt sich zu der verworfenen Stellung der Heiden und nimmt dankbar die Gnade an, die Gott ihr schenken möchte. Eine hohe Meinung von sich selbst ist oft gepaart mit schwachem Glauben, eine demütige Gesinnung dagegen mit starkem Glauben.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Gott braucht DICH! Manuel Seibel Erst liest man vom Engel Jahwes, der Gideon erscheint. Dann merkt man allerdings, dass dieser Engel des Herrn Gott selbst ist. Er offenbart sich diesem jungen Mann, der sich für Gottes Volk einsetzt. Gideon ist davon so beeindruckt, dass er sich ... Video ansehen
Der Unverstand der Jünger – der Glaube der Frau Manuel Seibel „Und seine Jünger traten herzu und baten ihn und sprechen: Entlass sie, denn sie schreit hinter uns her“ (Mt 15,23) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
Als Jugendlicher mannhaft handeln (FMN; der Herr ist nahe) Ernst Eugen Hücking „Wacht, steht fest im Glauben; seid mannhaft, seid stark!“ (1. Korinther 16,13). Artikel lesen
Den Glauben beerdigen – die Botschaft Judas' Manuel Seibel Judas schreibt exakt über unsere Zeit heute. Es gibt nach wie vor viele Christen. Aber was haben sie mit wahrem Christentum noch zu tun? Sie beerdigen den Glauben, die Glaubenswahrheit und eine Beziehung mit Jesus Christus. Das, was sie womöglich ... Video ansehen
Kind Gottes werden - Akt Gottes oder Glaube des Menschen? Michael Hardt Eines der größten Geschenke, die Gott uns als Gläubigen gibt, ist, dass wir Kinder Gottes sind. Es ist ein Beweis der Größe und der Art seiner Liebe. Aber wie wird man überhaupt ein Kind Gottes? Was kommt zuerst, Gottes souveränes Handeln ... Video ansehen
Nur jeder Vierte glaubt, dass Gott in Christus Mensch wurde Manuel Seibel Ist es eigentlich wichtig, ob Jesus Christus Gott ist oder nicht? In der Tat, das ist grundlegend, entscheidend. Umso erstaunlicher, dass es selbst unter praktizierenden Christen nur eine Minderheit zu geben scheint, die daran glaubt ... Podcast anhören