Eine folgenschwere Verwechselung

Lesezeit: 2 Min.

„Und Lot hob seine Augen auf und sah die ganze Ebene des Jordan, dass sie ganz bewässert war (bevor Jehova Sodom und Gomorra zerstört hatte) gleich dem Garten des Herrn, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hin" (1. Mo 13,10).

Wir wollen uns dieses Mal den Vergleich in unserem Ausgangsvers noch einmal näher anschauen. Zunächst sah Lot die ganze bewässerte Ebene des Jordan und vergleicht diese mit dem Garten des Herrn. Danach schließt er einen zweiten Vergleich an: „Wie das Land Ägypten. Aber waren der Garten des Herrn und das Land Ägypten nicht totale Gegensätze? Wie kann man solche Gegensätze als Vergleich einer einzigen Sache gebrauchen?

Für Lot war es offenbar kein Problem. Das Land Ägypten hatte er auf dem Weg mit Abram kennengelernt. Er wusste, wie es dort aussah. Doch was ist mit dem Garten des Herrn? Aus diesem hatte Gott den Menschen weggeschickt und ließ ihn fortan bewachen, so dass der Mensch keinen Zugang dorthin mehr hatte (1. Mo 3, 23.24). Offensichtlich ist von diesem wunderbaren Garten aber weiterhin erzählt worden, so dass auch Lot davon wusste. Er hatte davon klare Vorstellungen, auch, dass dieser Garten weitaus besser war als der andere Teil Kanaans, wo die bewässerte Ebene des Jordan fehlte. Dadurch kommt er dazu, den Garten des Herrn auf eine Stufe mit dem Land Ägypten zu stellen, wo es den Nil gab, und trifft in der Folge eine Entscheidung, die für Ihn sehr negative Folgen hatte.
Wir wollen jedoch nicht bei Lot stehen bleiben. Könnte uns es nicht ebenso ergehen? Die Dinge dieser Welt haben wir vor Augen, die himmlischen Dinge sind für unsere natürlichen Augen nicht sichtbar und scheinen manchmal weit entfernt zu sein. Hinzu kommt, dass unser geistiges Urteilsvermögen abnimmt, wenn wir ohnehin mit den Dingen dieser Welt liebäugeln. Und auf einmal meinen wir, das diese oder jene Sache durchaus dem entsprechen würde, was nach Gottes Gedanken ist. Vielleicht hat es sogar einen christlichen Anstrich. Und dennoch können die Dinge uns großen Schaden bringen. Wollen wir deshalb bemüht sein, die himmlischen und geistlichen Dinge nicht nur vom Hören-Sagen zu kennen? Wir sollten sie wirklich in unserem Leben kennenlernen. Sonst werden auch wir etwas verwechseln und als von Gott gegeben oder als von Gott für gut befunden ansehen, was in Wirklichkeit gegen Ihn und zu unserem Schaden ist.
Möchte Gott uns ein gesundes Urteilsvermögen schenken und erhalten.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Petrus wie Satan Manuel Seibel „Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihn zu tadeln, indem er sagte: Gott behüte dich, Herr! Dies wird dir nicht widerfahren!“ (Mt 16,21.22) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
Zu aller Zeit betend "Zu aller Zeit betend mit allem Gebet und Flehen in dem Geist und hierzu wachend in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen." (Eph. 6,18) Artikel lesen
„Wo, Herr...?“ Michael Hopp Wir dürfen unserem Herrn Fragen stellen, aufrichtige Fragen. Eine dieser Fragen ist die Frage nach seinem Aufenthaltsort. Das taten auch schon andere. Aus den Antworten des Herrn können wir viel lernen ... Artikel lesen
Weizen oder Lolch? (FMN) "Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg" (Matthäus 13,25). Artikel lesen
Sich entscheiden Manuel Seibel "Ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde werden seine Hausgenossen sein" (Mt 10,35.36) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
Der Bundespräsident zweifelt an Gottes Wort und lehrt es doch Manuel Seibel Wie kann man mit Zweifeln umgehen? Jeder Mensch, auch jeder Gläubige, kennt dies. Aber wenn ich Zweifel an Gottes Wort habe, bin ich der Falsche, um die Schrift zu verkündigen und zu erklären. Genau das aber tat Frank-Walter Steinmeier, der ... Podcast anhören