Am: Sa, 17. Februar 2024
Alexei Anatoljewitsch Nawalny ist tot - das gab "seine" Gefängnisverwaltung am gestrigen Freitag bekannt. So hat dieser gerade einmal 47-jährige Mann "ausgekämpft". Er hatte politische Ziele - manche meinen, er wäre Christ geworden. Bemerkenswert jedenfalls ist sein konsequenter Einsatz für seine Ziele - bis in den Tod. Was lernen wir als Christen davon?
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(00:00:00)
Gestern wurde bekannt, dass der russische Kritiker Alexej Nawalny gestorben ist.
Das hat wohl die Gefängnisverwaltung mitgeteilt.
Der 47-Jährige war ja etliche Jahre inzwischen in Haft, zuletzt in einer Strafkolonie in
der russischen Polarregion.
Alexej Anatoljevich Nawalny, so wie dieser Mann mit vollem Namen wohl heißt, wurde am
4.
Juni 1976 in Butyn in der Nähe von Moskau geboren und hat gerade einmal 47 Jahre erlebt.
Er ist ein Mann, der für seine Ideale, für seine Kritik gestorben ist.
Er war bereit, für die Kritik, von der er genau wusste, dass sie ihn nie an die Spitze
des russischen Staates oder in die Regierung bringen würde, sogar zu sterben.
Sein Ideal war nicht ein christliches Ideal, sondern war ein politisches.
Das war ein ehrenwertes, ein heeres, ein ethisch in dieser Hinsicht jedenfalls, wobei wir ja
nichts über seine Person und sein Vorgehen direkt sagen können, weil zu wenig dafür
bekannt ist.
Aber sein Ziel war durchaus ehrenwert. (00:01:03)
Und wir erinnern uns daran, dass es in Gottes Wort auch manches gibt, was uns zeigt, wie
eine Bereitschaft von Gott geehrt wird, jetzt nicht für ein persönliches Ziel, sondern
um das Herrnwillen, bereit zu sein, sogar zu leiden bis hin zum Tod.
Wir denken an die Gemeinde, die Versammlung in Smyrna, von der gesagt wird in Offenbarung
2, Vers 10, sei getreu bis zum Tod und ich werde dir die Krone des Lebens geben.
Nun nochmal, wir können über die moralischen und die Glaubensüberzeugungen von Nawalny
nicht viel sagen.
Im letzten Prozess hat er tatsächlich auch Gottes Wort angeführt.
Er hat wohl gesagt, mit dem Glauben werde vieles einfacher.
Manche haben nur den Verdacht, dass das taktisch gewesen ist, damit man ihm nicht irgendwie
etwas unmoralisches vorwirft in seinem Leben.
Er hat in diesem Prozess auf Matthäus 5 Vers 6 die Bergpredigt zitiert, glückselig, (00:02:05)
die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden.
Ob das wirklich ein Leitspruch seines Lebens war, können wir nicht sagen.
Wir wissen jedenfalls, dass Gottes Wort für diejenigen, die um das Glaubenswillen für
Christus leiden, für solche, die bereit sind, aus Glaubensgründen sich für den Herrn Jesus
einzusetzen, dass sie einen großen Lohn bekommen.
Wir haben über die Krone des Lebens gelesen, Offenbarung 2, und das ist eine ganz besondere
Auszeichnung, die der Herr denen gibt, die um das Glaubenswillen, wie damals die Gläubigen
in Smyrna, die Gläubigen in einer ganzen Periode der christlichen Zeit und auch heute
in manchen Ländern, das ist die Auszeichnung, die sie bekommen werden von dem Herrn selbst.
Er wird ihnen gewissermaßen diese Krone aufsetzen, die sie allerdings nach Offenbarung 4 ihm
dann wieder zu Füßen legen werden.
Aber der Herr weiß zu schätzen, wenn in Ländern wie Russland, in Ländern wie China, wie Nordkorea
und anderen kommunistischen oder islamistischen Ländern, gläubige Christen, solche, die an (00:03:01)
Jesus Christus als an ihren Erretter glauben, wirklich um das Glaubenswillen bereit sind,
zu leiden, zu ihrem Glauben zu stehen, das ist ja bei uns in Deutschland nicht der Fall.
Wir haben ja vergleichsweise leichtes Leben hier, wir werden belächelt, wir werden verlacht,
vielleicht bekommen wir auch Nachteile, wenn wir wirklich zu der biblischen Wahrheit stehen
und nicht bei dem Gendern und bei dieser Identitätsfindung und so weiter, Diversity, mitmachen.
Aber das, was in diesen Ländern passiert, das sieht man an diesen politischen Gefangenen,
aber das gilt ja in vielen Ländern dieser Welt auch für solche, die um das Glaubenswillen
wirklich sich einsetzen.
Wir denken an Versen wie Matthäus 5 Vers 10.
Glückselig die um der Gerechtigkeit Willen verfolgten, denn ihre ist das Reich der Himmel.
Nicht um ihrer politischen Ausrichtung willen, nicht um ihres politischen Willens wegen,
nicht weil sie vielleicht mit Recht sicherlich in Russland Dinge anprangern, die nicht sauber sind,
die nicht geradlinig sind, die nicht ehrlich sind, die nicht vertrauenswürdig sind,
die nicht gerecht sind, die nicht recht sind.
Aber hier geht es, in Gottes Wort, niemals um eine politische Aktivität. (00:04:04)
Wir werden nie zu Demonstrationen und dergleichen aufgerufen.
Das hat Nawalny getan und er hat das mit einem immensen Einsatz getan
und er war sich bewusst, was das bedeutete.
Wenn wir an die Giftangriffe denken, die ihm widerfahren sind, wie er vergiftet worden ist.
Wenn wir daran denken, wie ihm mitgespielt worden ist, wie viele Jahre er im Gefängnis
jetzt inzwischen verbracht hat und das mit 47 Jahren.
Das ist schon beeindruckend, wenn jemand bereit ist, dafür in dem Bewusstsein,
dass genau das auf ihn zukommen würde, zu leiden.
Das ist beeindruckend, was für ein Idealismus solche Menschen mitbringen.
Und man fragt sich, wie wir als Christen, die wir keinen Idealismus haben,
sondern die wir ein dankbares Herz haben im Blick darauf, dass jemand anders für uns,
nicht nur gestorben ist, nicht nur verfolgt worden ist, nicht nur gegeißelt worden ist,
nicht nur gekreuzigt worden ist, sondern bereit war, sogar die Gottesferne für sich auf sich zu nehmen.
Am Kreuz von Golgatha, der Herr Jesus Christus.
Ob wir dafür bereit sind, eine Antwort zu geben für ihn? (00:05:01)
Der Apostel Paulus oder die Apostelgeschichte sagt uns in Apostelgeschichte 14 Vers 22,
Paulus befestigte die Seelen und die Jünger und ermahnte sie, ihrem Glauben zu verharren
und dass wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen.
Also in das machtvolle Reich, wenn der Herr Jesus wiederkommen wird.
Und die Frage, sind wir dafür bereit?
Wenn so ein Mensch für seine weltlichen Ideale, für seine weltlichen Ziele stirbt,
dann ist das schon irgendwie eine Frage, die wir uns stellen wollen.
Und ich nehme mal ein paar, sechs Lehren aus dem, was mich beschäftigt,
wenn ich jetzt mitbekommen habe, dass dieser Mann sicherlich an den Folgen der Martha in dem Gefängnis,
er hat ja auch eine besonders scharfe Gefängnisstrafe bekommen,
vielleicht auch verbunden mit einem bewussten Verzicht auf das eine oder andere Essen, Fasten und so weiter.
Wenn man das so vor sich hat, was kann man für Lehren ziehen, daraus ziehen?
Nun, man kann sogar für weltliche Ziele sterben, man kann dafür bereit sein.
Und wir fragen uns, sind wir bereit, für den Glauben, für Christus Jesus uns einzusetzen? (00:06:04)
Nun, für weltliche Ziele sogar bereit zu sein zu sterben, ist immer noch kein Beweis für den guten Kampf.
Wir denken an 2. Timotheus 4, wo der Apostel Paulus in Vers 7 sagt, ich habe den guten Kampf gekämpft.
Also, für ein Ziel bereit zu sein zu sterben, bedeutet nicht, dass es der gute Kampf.
Wenn wir bereit sind, Feindschaft, Anfeindung, Kritik auf uns zu nehmen,
heißt das bei weitem nicht, dass wir den guten Kampf kämpfen.
Das muss schon ein Kampf sein, der in Übereinstimmung mit Gottes Wort ist,
der aus dem neuen Leben hervorkommt, der durch den Geist Gottes bewirkt ist
und nicht einfach, was wir uns ausdenken.
Zweitens, was zeigen wir für eine Konsequenz, wenn wir an so einen Menschen denken,
der mag er gläubig gewesen sein, wir wissen das nicht, wir wünschen es ihm, dass er jetzt im Paradies ist,
aber das ist er nur, wenn er an den Herrn Jesus Christus geglaubt hat,
wenn er wirklich seine Sünden bekannt hat, wenn das nicht eine politische Äußerung war über Matthäus 5,
sondern wenn das wirklich seine Herzensäußerung war, dann wird er dort sein.
Aber wir fragen uns, was haben wir für eine Konsequenz in unserem Leben? (00:07:02)
Ist das wirklich so, dass wir sagen können nach Judas 3,
dass wir für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben bereit sind zu kämpfen,
wozu Judas, der Bruder des Herrn Jesus, uns ausdrücklich inspiriert durch den Geist Gottes auffordert.
Sind wir bereit, wirklich mit aller Konsequenz für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen,
sei es der persönliche Glaube, sei es der gemeinschaftliche Glaube.
Nochmal, in Deutschland fordert das von uns nicht, das Leben ins Risiko zu geben,
aber es fordert eben Konsequenz.
Es fordert, dass man Nachteile bereit ist auf sich zu nehmen,
selbst unter Gläubigen, die da andere Auffassungen haben.
Drittens, es kommt nicht nur auf das Was an, sondern es kommt auch auf das Wie an.
Das finden wir immer ein Gotteswort.
Natürlich ist das Was das ganz besonders Bedeutsame,
aber es reicht nicht, den richtigen Kampf an sich vor Augen zu haben und zu führen,
sondern es ist genauso wichtig, dass wir auch in den Mitteln das rechte Maß finden.
2. Korinther 10 Vers 3.
Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, obwohl wir Menschen sind, kämpfen wir nicht nach dem Fleisch. (00:08:05)
Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich,
mächtig zur Zerstörung von Festungen, in denen wir Vernunftsschlüsse zerstören
und jede Höhe, die sich erhebt, gegen die Erkenntnis Gottes
und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus.
Sind wir wirklich an der rechten Art und Weise unterwegs
oder ist das nicht manchmal fleischlich?
Müssen wir uns selbst fragen, wie viel fleischliche Vorgehensweise wir haben.
Viertens, am Ende ist entscheidend, kämpfen wir für Christus, kämpfen wir mit Christus.
Nicht mit fleischlichen Mitteln, sondern ist das wirklich eine Sache, die uns um Christus geht
oder wollen wir selbst etwas für uns haben?
Wollen wir selbst Ehre, vielleicht von Menschen bekommen,
vielleicht auch im Blick auf Christus?
Aber geht es uns um das eigene Ich?
Ich kann kämpfen und selber etwas da für mich haben wollen.
Wir müssen ja zugeben, dass bei uns die Motive oft gemischt sind.
Ein bisschen Christus, vielleicht sogar viel Christus,
aber auch ein bisschen oder vielleicht sogar sehr viel Ich.
Da wollen wir uns fragen, ist das wirklich für Christus?
Ist das in Gemeinschaft mit Christus?
Und ist das nach seinen Maßstäben des Wortes Gottes? (00:09:03)
Lasst uns fünftens das Leben ausgehend vom Richterstuhl des Christus,
2. Korinther 5, 10 führen.
Lasst uns bewusst sein, dass wir für alles einmal offenbar werden.
Da werden auch meine Motive vor dem Herrn sichtbar werden.
Da wird mir selbst deutlich werden, vielleicht deutlicher als heute,
was das wirkliche Motiv meines Handels, meines Kämpfens, meiner Dienstausführung sein wird.
Und da sollte man heute schon bedenken, von diesem Zeitpunkt aus
sollte man heute sein Leben betrachten, sein Handeln betrachten,
seine Passivität betrachten, seine Aktivität betrachten.
Wird das alles rein beurteilt werden?
Wir brauchen uns nicht auf die Schulter zu klopfen.
Das bringt sowieso nichts.
Wir brauchen auch nicht in uns hinein zu horchen.
Das bringt auch nichts.
Wir wollen uns fragen, ist das wirklich für und mit Christus?
Ist das ausgehend von dem, was Christus dazu sagt?
Und dann wollen wir abschließend angesichts dieser Hingabe für solche
weltlich-politisch-hehren Ziele uns noch einmal verdeutlichen, was der Jesus sagt.
Wir lesen das in Markus 8 Vers 35.
Denn wer irgendein Leben erretten will, wird es verlieren. (00:10:02)
Wer aber irgendein Leben verlieren wird, ummeinet und das Evangeliumswillen wird es erretten.
Was ist der Maßstab?
Was ist der Ziel?
Ist es um Christiwillen?
Ist es um das Evangeliumswillen?
Bin ich bereit, mein Leben einzusetzen?
Apostel Johannes sagt sogar, das Leben zu geben für die Brüder.
Sind wir dazu bereit?
Wir müssen uns jetzt nicht die Frage stellen, ob ich bereit bin zu sterben.
Aber was bin ich bereit einzusetzen, um meiner Brüderwillen, um das Herrnwillen,
um das Evangeliumswillen?
Ist das wirklich das, was vor meinem Herzen ist?
Oder suche ich einen Platz für mich?
Suche ich mich zurückzulehnen?
Suche ich Ehre für mich?
Suche ich Ansehen für mich?
Suche ich Geld für mich?
Vermögen?
Lasst uns da angesichts dieses Todes doch prüfen, was unsere Motive sind,
was unsere Ziele sind, was unser Vorgehen ist.