Einseitiges Mitgefühl? Wenn man mehr für öffentlich Leidende als für Unbekannte tut ...


Transkript der Audiodatei

Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00) Herzlich Willkommen zu einem Podcast, den ich überschreiben möchte mit einseitiges Mitgefühl. Anlass ist die Begebenheit, das Erlebnis des Tauchboots Titan, das in der Nähe des Titanic Wracks gefunden worden ist und anscheinend implodiert ist. Alle fünf Insassen kamen ums Leben und eine groß angelegte Suche dieser fünf Personen hat eben nicht dazu geführt, dass sie gerettet werden konnten, dass das Boot gerettet werden konnte, sondern nur, dass man feststellte, dass es eben implodiert ist und dass alle fünf Insassen tot waren. Das hat eben zu großen Diskussionen geführt, wieso wird so viel Geld investiert, um fünf Abenteurer zu suchen, um sie womöglich zu retten, während Verzweifelte, die auf Rettungsbooten unterwegs sind von Afrika nach Europa, um vor Verfolgungen zu fliehen, um ihr Leben zu retten, während man bei denen nicht einmal gestattet, dass sie anlegen können. (00:01:04) Ist das nicht unmoralisch, ist das nicht irgendwie unverhältnismäßig, dass man sich um die einen kümmert, um die anderen nicht, dass man bei den einen mitzittert und bei den anderen nicht. Und tatsächlich ist das ja ein Thema, mit dem wir zu tun haben. Wie beten wir für solche, die bekannt sind, sagen wir Witwen, Witwer, die durch ihren Dienst, durch den Dienst ihres Ehepartners, durch besondere Umstände ganz besonders im Mittelpunkt des Interesses stehen und viele andere, die mit einer viel größeren Herausforderung zu tun haben, die unbekannt sind, die nicht so viele Hilfen bekommen, die jetzt nicht Au-pair-Mädchen oder dergleichen bekommen, für die nicht so viel gespendet wird, für die nicht so viel gebetet wird, die im Hintergrund sind, die eben keiner kennt, die einfach in der Vergessenheit weiterleben. Ist das nicht unmoralisch, ist das nicht unverhältnismäßig? (00:02:03) Man könnte das auch beziehen auf solche, die falsche Dinge lehren oder falsche Dinge tun. Da sind auf der einen Seite die, die sehr bekannt sind und für die man kämpft, für die man sich einsetzt, für die man Partei ergreift, während andere, die nicht so bekannt sind, die das vielleicht nur am Ort tun, überhaupt gar nicht irgendwie Mitgefühl, solche Parteinahme erfahren, obwohl beide gleich verkehrt handeln. Wie ist das, solche, die in der Öffentlichkeit sind, die man sympathisch findet, für die streitet man und solche, die man unsympathisch findet, obwohl es vielleicht um dieselbe Sache geht, da kümmert man sich nicht drum, da ist einem egal, wenn auch solche, die sich damit beschäftigen, vielleicht Kritik üben. Nun ist tatsächlich ein Problem in unserem Leben, dass wir Unterschiede machen und dabei sollten wir ohne Ansehen der Person richten. Wie sagt der Apostel Petrus im Blick auf Gott und wenn ihr den als Vater anruft, der (00:03:05) ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeden Werk, Gott macht keinen Unterschied, ob bekannt oder nicht bekannt, ob Familie bekannt oder nicht bekannt, ob einen bekannten Dienst oder nicht bekannten Dienst, das macht keinen Unterschied für Gott, sollten wir da nicht von Gott lernen und wir kennen natürlich nur Einzelne und wenn jemand nicht in der Öffentlichkeit ist, nicht in der Öffentlichkeit gestanden hat, dann können wir natürlich auch nur dann von ihm irgendwie Notiz nehmen, wenn bekannt wird, dass er in Not ist. Aber prüfen wir unsere eigenen Gebete einmal, machen wir uns Gedanken, bemühen wir uns, solche auch vor Augen zu haben, die vielleicht sich abstrampeln Tag für Tag, die aber nicht so bekannt sind, geben wir für sie genauso viel wie für solche, die in der Öffentlichkeit stehen, vielleicht durch Lebensschläge, durch menschlich gesprochen Unglücke, die (00:04:01) da passiert sind oder hängen wir uns auch an diesen Titanzug und zittern mit für solche, die irgendwie in der Öffentlichkeit stehen, wo etwas bekannt gemacht wird, wo die Öffentlichkeit besonders auch instrumentalisiert wird und übersehen solche, die im verborgenen Leben müssen, die ihr Leben einfach abstrampeln, aber in Vergessenheit sind, wo sich keiner darum kümmert. Wie sagt Jakobus, Jakobus 2 Vers 4, habt ihr nicht unter euch selbst einen Unterschied gemacht und seid damit nämlich Richter mit bösen Gedanken geworden? Da wird ein Unterschied gemacht zwischen Armen und Reichen, zwischen solchen, die bekannt sind oder nicht, zwischen solchen, die einen bekannten Dienst tun oder nicht. Der gleiche Schreiber Jakobus sagt kurz danach in Kapitel 2 Vers 6, ihr aber habt den Armen verachtet, ihr aber habt den Armen verachtet. Ist es nicht auch so, dass für uns diejenigen mehr zählen, (00:05:01) die ein bekanntes Merkmal aufweisen, die einen bekannten Dienst tun oder in deren Familien ein bekannter Dienst getan wird, die vielleicht auch noch filmisch oder sonst wie verarbeitet werden und dass wir die übersehen, die eben im Verborgenen sind, die eben nicht in der Öffentlichkeit stehen, denen man nicht einen Platz in der Öffentlichkeit gibt. In Gottes Augen gibt es eben nicht so etwas wie menschliche Größe. Wie sagt der Jesus in Matthäus 23 Vers 11, der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. Wir machen den Größten dadurch groß, dass wir ihn in den Mittelpunkt stellen. Der Herr aber sagt, der Größte soll der Diener von allen sein. In Sprüche 22 Vers 2 reiche und arme begegnen sich, der Herr hat sie alle gemacht. Das ist ein Trost auch für solche, die vielleicht damit auch irgendwie ein Problem haben, dass ihre Nöte, dass ihre Herausforderungen irgendwie (00:06:02) gar nicht gemerkt werden. Sie können sozusagen keinen Brief in die Öffentlichkeit schreiben über ihre Herausforderungen, da interessiert sich keiner für. Andere, die in der gleichen Situation sind, durch bestimmte Umstände sind bekannt und können darüber schreiben, können darüber sprechen und jeder ist irgendwie betroffen, wenn er hört, was der oder die jetzt für Herausforderungen hat, damit zu kämpfen hat. Wir wollen die einen nicht übersehen und wollen die anderen nicht überhöhen. Wir wollen für die Gläubigen ohne Ansehen der Person, wollen wir ein Herz haben, wollen für sie beten, wollen für sie eintreten, wollen, wo es uns möglich ist, auch Hilfestellungen geben, sei es materieller Art, sei es in anderer äußerlicher Art, wollen aber nicht mit dazu beitragen, dass die Abenteuerlustigen, dass die, die durch bestimmte Umstände bekannter sind, dadurch auch mehr gefördert werden, mehr Unterstützung erhalten, während die anderen, die in gleicher Weise zu kämpfen (00:07:02) alleine mit ihrem Herrn sind. Es ist nochmal ein Trost für solche, die übersehen werden, die nicht so auffallen in der Masse, die nicht so einen bekannten Namen haben, die nicht so eine bekannte Vergangenheit haben. Für sie ist es ein Trost, dass der Herr sie nicht übersieht. Und das möchte ich dir ausdrücklich zurufen, dass der Herr für dich das gleiche Mitempfinden, das gleiche Mitgefühl, die gleiche Hilfestellung hat und gibt, wie für diejenigen, die einen bekannten Namen haben, die vielleicht einen bekannten Dienst getan haben oder in ihrer Familie ein solcher getan worden ist. Der Herr hat das gleiche Mitgefühl für dich. Ja, er kümmert sich in ganz besonderer Weise um dich und du sollst nie den Eindruck haben, dass du allein stehst. Aber wir als Gläubige, wir wollen uns in dem Bewusstsein verhalten, dass der Herr wirklich von uns wünscht, dass wir in gleicher Weise für den Bekannten und den Unbekannten, für den Reichen und den Armen, für den Begabten und den Unbegabten, für den, der in der Öffentlichkeit steht und der, der im Verborgenen ist, wollen wir eintreten und wollen gerade ein Herz entwickeln für solche, die in der Öffentlichkeit nicht (00:08:05) so bekannt sind, wollen uns um sie in besonderer Weise kümmern. Denn wie der Herr Jesus in der sogenannten Bergpredigt sagt, wenn wir in dem Verborgenen helfen, wenn wir bei solchen sind, die eben nichts zählen, dann wird der Lohn in besonderer Weise von seiner Seite groß sein.
Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Was wir als Christen aus dem Fall "Aiwanger" lernen können Manuel Seibel Der Fall "Hubert Aiwanger" hat in den Medien und in der Politik hohe Wellen geschlagen. Das ist und kann nicht unser Thema sein. Aber wir können in unterschiedlicher Richtung manches aus diesem Fall lernen. Hier sind ein paar Aspekte, die es für ... Podcast anhören
Satan - gefährlich, harmlos, oder besiegt? Michael Hardt Wie kann es sein, dass Satan laut Bibel ein besiegter Feind ist? Er ist doch mächtig und höchst aktiv! Jeden Tag lesen wir Schlagzeilen von Krieg, Folterung, Missbrauch, Mord, Vergewaltigung und vieler Dinge mehr. Die Antwort ist: Beides ist wahr. ... Video ansehen
Ich habe abgetrieben: Lieb-los? Hoffnung-los? Vergebungs-los? Alles aus? Manuel Seibel Gott sieht uns von Anfang an im Mutterleib als „Menschen“ an. Dennoch gibt es viele, leider auch manchmal Christen, die ein solch kleines Wesen: eine Person, ein Baby, ein Geschöpf Gottes!, abgetrieben haben. Ein echtes Wunder ... Das ist etwas ... Video ansehen
Kindererziehung Michael Hopp Wer Kinder hat, weiß, wie herausfordernd diese Aufgabe ist. Und wer erwachsene Kinder hat, erst recht. Gottes Wort gibt uns auch zu diesem Thema wichtige Impulse. Artikel lesen
Es tut weh! Leiden in 1. Petrus Manuel Seibel Ein wichtiges Thema des ersten Petrusbriefs sind Leiden. Der Herr Jesus hat gelitten, nicht nur für uns, sondern auch als ein Beispiel. Wenn wir Ihm nachfolgen wollen, müssen wir bereit sein, Ablehnung vonseiten der Menschen zu akzeptieren. Gott ... Video ansehen
Haben bekennende Christen mehr Angst als andere? Manuel Seibel Wie sieht es mit unserem Vertrauen auf den Herrn aus? Die Corona-Zeit hat offenbar gezeigt, nicht gut. Viele Christen horten aus Angst Lebensmittel und andere Vorräte. Und die sogenannten Freikirchen stehen hier auf Platz 1. Ein Alarmzeichen! Podcast anhören