Internetsucht unter Älteren - Unterstützung leisten


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(00:00:00) Immer mehr Ältere sind von Internetsucht betroffen, das las ich vor einiger Zeit in einem Artikel. Ständig am Handy oder Computer hängen, das ist eben nicht mehr nur ein Problem junger Leute, das ist es. Das ist nicht nur ein Problem von Eltern, das ist es leider. Man sieht das ja immer wieder, dass Väter und Mütter derart fast Sklaven gefangen sind durch ihre Geräte, dass sie gar keine Zeit mehr investieren in ihre Kinder, gar nicht mehr zuhören, keine Ohren haben, keine Aufmerksamkeit haben für die Kinder. Als Ursache wird bezeichnet die sogenannte Corona-Pandemie, die die Internetsucht bei älteren Menschen gefördert hätte. Ehrlicherweise muss man natürlich sagen, es ist nicht die Corona-Pandemie, sondern das ist das, was an vielen unsinnigen und auch verkehrten Maßnahmen in Verbindung mit dem Aufkommen, jedenfalls dem neuen Aufkommen von Corona geschehen ist und was dazu geführt hat, dass leider die Politik und die sogenannte Wissenschaft und die sogenannte Pädagogik (00:01:01) eben viele Menschen in die Einsamkeit getrieben hat. Das hätte, wäre ja nicht nötig gewesen, aber so ist es leider gewesen und das haben eben viele Maßnahmen bewirkt. Das führt jetzt dazu, dass wohl ältere Menschen viel mehr von digitalen Süchten betroffen sind als zuvor. Seit dem Jahr 2021 berichten Therapeuten, dass sie einen Zuwachs von 25 Prozent bei den Behandlungen von Erwachsenen im Alter von 30 bis 67 Jahren hätten. Jetzt fehlen natürlich die Zahlen, was da vorher war. Wenn das vorher ganz wenige Menschen waren, dann ist die Erhöhung natürlich eklatant, aber die Anzahl der Menschen ist vielleicht gar nicht so sehr gestiegen. Das muss man immer offen lassen, wenn keine Zahlen genannt werden. Im Rentenalter heißt es dann zusätzlich, sei die Einsamkeit ein großer Treiber für Digitalsüchte. Dann wird über Spiele und ein soziales Netzwerk gearbeitet und darüber versucht man dann eben irgendwie seine Einsamkeit loszuwerden. Anscheinend verbringen solche einsamen Menschen auch ältere eben acht bis zehn Stunden täglich (00:02:06) mit Chatten, mit sozialen Netzwerken, mit Computerspielen, mit Internetpornografie, sogar mit Internetpornografie auch in diesem hohen Alter. Das ist natürlich eine traurige Sache und mit anderen digitalen Dingen und sie verlassen sogar Lebensbereiche, die eigentlich wichtig sind für die persönliche Stabilität, auch noch Entwicklung. Warum sage ich das? Auf der einen Seite, damit wir solchen auch Gläubigen, denn das geht ja nicht an uns Gläubigen spurlos vorbei, dass wir solchen Gläubigen eine Hilfestellung sein können. Die erste Hilfestellung meine ich, die uns Gottes Wort gibt, ist das, was wir in Jakobus 1 lesen. Da sagt Jakobus, wenn jemand meint, er diene Gott und zügelt nicht seine Zunge, sondern betrügt sein Herz, dessen Gottesdienst ist nichtig, dessen Religion, dessen Glaubensleben können wir mal ganz allgemein sagen. Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser. (00:03:03) Und jetzt wären wir sicherlich, wenn wir den Text nicht kennen würden, würden wir sagen, oh ja, jetzt kommt die Anbetung Gottes oder dergleichen. Aber das meint Jakobus nicht. Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst ist, Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten. Waisen und Witwen zu besuchen. Und das ist, glaube ich, ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Frag dich doch bitte mal, wann du das letzte Mal als jüngerer Mensch, jedenfalls als nicht ganz so alter Mensch, eine alte, alleinstehende Person besucht hast oder eingeladen hast. Mir fällt das immer wieder auf, wenn ich selber unterwegs bin, reisen, dann ist die Zeit sowieso frei und dann besucht man. Aber wenn man am eigenen Ort ist, da ist man oft sehr nachlässig in dem Besuch von Alleinstehenden, von älteren Geschwistern, auch von älteren Ehepaaren, die eben nicht mehr so gut können. Und das ist jetzt mal ein Anlass, dass wir uns sagen, ist ja kein Wunder, dass sie sich (00:04:02) nur mit digitalen Medien beschäftigen, auch alte Leute. Wenn niemand sie mal besucht, für sie ist der Tagesablauf Tag für Tag gleich, die haben keine Arbeit mehr, man geht von Essen zu Essen und dazwischen, ja, was macht man? Wäre schön, wenn sie Gottes Wort lesen, aber wäre schön, wenn sie auch Gemeinschaft haben könnten. Nun kann nicht jeder von uns jeden Tag alle möglichen besuchen. Deshalb sage ich ja, wann hast du, wann habe ich das letzte Mal einen Witwe, einen Waisen, einen Witwer besucht, ein altes Ehepaar, das nicht mehr so gut kann, um ihnen eine Unterstützung zu sein. Wir wollen das für uns wirklich mal auf die Agenda nehmen, das muss man sich in ein Kalender eintragen, sonst passiert da nichts. Wir erleben das immer wieder, eine Woche ist vorbei und wieder kein Besuch und nächste Woche ist schon wieder vorbei und wieder kein Besuch. Das muss man sich vornehmen, das muss man sich rausschneiden, gerade wenn man beruflich tätig ist oder wenn man auch im Haushalt eine Verantwortung trägt, dann muss man sich ganz aktiv darum bemühen, sonst wird das nichts. (00:05:01) Und Gemeinschaft ist ein hohes Gut. Das ist ja das Kennzeichen der ersten Christen gewesen, dass sie in besonderer Weise Gemeinschaft miteinander gepflegt haben. Wir lesen das in Apostelgeschichte 2, wo Lukas davon berichtet, dass die ersten Christen verharrten in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft. Und das war praktische Gemeinschaft. Wir lesen, dass sie beisammen waren, die Glaubten waren beisammen und hatten alles gemeinsam. Und wenn sie täglich einmütig im Tempel verharrten und zu Hause das Brot brachen. Die haben wirklich Gemeinschaft gepflegt, das war nicht eine Worthülse, das war nicht irgendwie ein Bekenntnis allein, sondern das war Realität. Und unsere gerade Elterngeschwister, sie brauchen Gemeinschaft, sie haben eben keine Aufgaben, die sie jetzt außer ihrem Haus in der Regel wahrnehmen und da ist es gerade für sie wertvoll und nützlich und segensreich, wenn sie diese Gemeinschaft praktisch erleben dürfen. Und sie dürfen natürlich einladen, sollen sie auch tun, dürfen genauso Geschwister (00:06:01) besuchen und man kann sie nur ermutigen, das zu tun, ihrem Leben auch in dieser Hinsicht eine gute Struktur zu geben. Aber jetzt sind wir mal gefordert, sind wir solche, die wirklich die alten Geschwister, die einsamen, auch jüngere, die einsam sind, jüngere Alleinstehende zu besuchen, einzuladen, um diese Gemeinschaft zu pflegen, damit sie eben nicht auf solche Ideen kommen, weil sie sonst eben nichts haben, was sie beschäftigt. Ja klar, es gibt auch für einen Gläubigen genug Dinge, mit denen er sich sinnvoll beschäftigen kann, aber sind wir solche, die einen solchen Anstoß mal mitnehmen. Ich dachte, dass im Blick auf die Internetsucht, natürlich wollen wir auch ganz konkrete Hilfestellungen geben, wollen wir solchen alten Gläubigen Unterstützung anbieten, wenn sie merken, dass sie irgendwie in so eine Sucht hineinkommen, in eine solche Abhängigkeit, aber wir wollen eben auch alles tun, dass sie die Gemeinschaft pflegen können. Und vielleicht kann dieser Podcast auch für dich dazu mal der Anlass sein, dir ganz bewusst vorzunehmen und das vorweg in deinen Kalender einzutragen, elektronisch ist das ja immer am einfachsten, dass wir uns wirklich bemühen, die alten Geschwister, die Alleinstehenden (00:07:04) zu besuchen und zwar regelmäßig.
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