Wie wandelnde Leichen

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In einem aktuellen Bericht las ich jetzt von den „wandelnden Leichen“. Gemeint sind Menschen, die der Internet-Sucht verfallen sind. Ein Betreuer und Psychologe meinte zu ihnen: „Sie sehen aus wie wandelnde Leichen.“ Gemeint sind die Internet-Junkies, die täglich 10-15 Stunden im Internet stecken. Sie vergessen, sich zu waschen, zu essen und zu trinken. Für sie zählt nur noch eins: surfen, spielen, virtuelle Welt. Wenn man ihnen den Zugang zum Netz kappt, reagieren sie wie Drogenabhängige. Aber nach drei bis vier Wochen ohne Internet seien die Leute wieder klar im Kopf, so dass sie sich fragten, was eigentlich in ihrem Leben falsch laufe, so dieser Psychologe.

Bei ihnen geht es nicht immer um das gefährliche Thema Erotik im Netz. Oft sind es einfach die virtuellen Welten und Chatrooms, wo sie sich aufhalten. Aber viele bleiben doch immer wieder bei diesem einen Thema hängen ... Und damit sind wir wieder „bei uns allen“ angekommen.

Die Gefahr für das Auge

Welcher Internet-User kann bei diesem Thema nicht seine eigenen Erfahrungen nennen? Es gibt ihn, den Klick zuviel! Und vielleicht oder wahrscheinlich gibt es keinen, der nicht auch schon einmal diesen Klick getan hat. Vielleicht „zufällig“, ohne ihn wollen (wie man sich zuweilen selbst weismachen will). Es ist ja auch so, dass es heute fast keine „normale“ Seite gibt - selbst so genannte konservative Nachrichtenseiten sind keine Ausnahme - über die man auf eine unmoralische Seite stoßen kann.

Bis heute ist das Auge des Menschen eine Eingangstür für das Böse. Und das kann man schon in der Bibel nachlesen. Auch darin bestätigt sie, dass sie bis heute brandaktuell ist - in Fragen der Errettung wie in Fragen der Moral: „Denn alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen ... ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt“ (1. Johannes 2,16).

Vergiss nicht, dass Du über Deine Augen funktionierst!

Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht (und vielleicht gilt das noch stärker für Männer als für Frauen): Unsere Augen leiten uns - und häufig verleiten sie uns zum Bösen. Vielleicht hast Du es schon 1000mal gehört und es geht Dir gegen die Hutschnur. Aber es ist immer noch aktuell!

Wenn wir auf einem großen Plakat von einem umfänglichen „Angebot“ lesen und mit den Augen darauf schauen: Wenden wir uns angewidert ab, um nicht in unreinen Gedanken zu verharren? Oder kommen Begierden über sexuelle Spiele und Triebe in uns auf, denen wir „genüsslich“ nachgehen?

Schon Eva sah im Garten Eden, und das entfachte die Lust (zu sündigen) in ihrem Herzen. Sie hatte noch keine sündige Natur wie wir heute. Und dennoch wehrte sie sich nicht gegen diese Begierde.

Du wirst umgarnt - sei Dir dessen bewusst!

Wir heute werden von Versuchungen nur so umgarnt. Und das Internet - also gerade das Medium, in dem dieser Artikel steht - ist der beste Beweis. Man kann sich kaum wehren gegen solche furchtbaren Angebote. Pornos - davon rede ich! Auch die meisten e-mail-Anbieter locken tagsüber und besonders nach 10 Uhr auf ihren Werbeflächen mit zu kaufender oder herunterzuladender Erotik und Sexualität. Noch nie darauf geklickt? Ich möchte sage, dass ich Dir das fast nicht glauben kann. Ehrliche Antworten sind gefragt!

Was kann man tun? Man kann sich gewisse Schutzraster einbauen. Und das ist besser, als in die Sünde zu fallen! Denn es gehört zu dem Gebot der Schrift: Flieht die Hurerei (1. Korinther 6). Und das bedeutet, den größtmöglichen Bogen um alle Versuchungen zu machen, wenn wir es können. Das ist im übrigen auch das Eingeständnis, dass wir selbst nicht in der Lage sind, das Problem zu lösen. Das ist keiner von uns! Aber wir müssen dieses Problem erkennen! Und zugeben.

Entwickle eine Angst vor dem Klick zuviel

Auf alle Fälle sollten wir alle uns bewusst werden, dass es diesen Klick zuviel gibt. Und dass es nur der Unachtsamkeit in 1/1000 Sekunde bedarf, und wir sind mitten in der sündigen Welt. Mitten drin. Wir als Christen, für die Christus gestorben ist. Es genügt nicht zu bereuen! Denn es wird immer wieder passieren. Immer wieder! Unser Fleisch ist in der Lage, das Problem eine gewisse Zeit unter Kontrolle zu halten. Vielleicht ein paar Tage. Oder Wochen. Möglicherweise sogar ein paar Monate. Dann ist es wieder vorbei! Wir fallen zurück. Nur auf Christus zu stützen, auf sein Werk, darauf, dass der Geist Gottes in uns wohnt, so dass wir nicht sündigen müssen, sondern Ihm folgen können, hilft wirklich weiter! Stütze Dich auf Ihn! Wenn die Versuchung kommt, denk „einfach“ daran, dass Christus für jede Sünde unendlich viel leiden musste. Mit dem sterbenden Christus vor den Augen wirst Du nicht sündigen können! Oder?

Also: Es gibt hier nur ein Lösungsmittel: Man muss sich diese Sünde und Sucht eingestehen. Man muss sie dem Herrn Jesus bekennen. Und man muss von ihr lassen - man muss sie fliehen.

Rein erhalten

Bei diesen und anderen Angeboten gilt: Wir sollen uns rein erhalten. Die meisten Frauen haben eine regelrechte Abscheu vor Pornos. Zu Recht. Und sie sind entwürdigend für die abgebildeten Personen (selbst wenn sie es nicht merken), aber auch für uns Gaffer! Und eine solche Aktion verunehrt unseren Retter! Ist Er nicht gestorben, um uns von diesen Dingen zu lösen?

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