Der Tod lag vor Abel, ebenso wie das Gericht. Du wirst vielleicht sagen: Aber wie hat er das erfahren? Er hatte gehört, wie Gott mit seinen Eltern im Augenblick des Sündenfalls ein gerechtes Urteil gesprochen hatte. Seine Eltern hatten ihm zweifellos die traurige Geschichte der Sünde und ihres Gerichts erzählt, die in 1. Mose 3 beschrieben wird.
Auch du hast die Wahrheit vielleicht von deinen Eltern oder Großeltern gelernt. Ob sie in deinem Leben schon Früchte getragen hat, ist eine andere Frage. Gott weiß das, und du weißt es auch. Offensichtlich hatten die Eltern dieser beiden jungen Männer ihnen erzählt, wie sie aus dem Garten Eden vertrieben worden waren und wie Gott sie mit Tierhäuten bekleidet hatte. Abel hatte an diese Lektion geglaubt und großen Nutzen daraus gezogen, während Kain sie ignorierte.
Ich bin (war) ein Sünder
Man hört Abel sozusagen sagen: „Ich bin ein Sünder, ich bin zum Tode verurteilt, und ich weiß, dass der Lohn der Sünde der Tod ist; und der einzige Weg, wie ich mich Gott nähern kann, ist, indem ich den toten Körper eines sündlosen Opfers zwischen ihn und mich stelle; dieses Opfer will ich darbringen, und auf diesem Grund will ich mich ihm nähern.“
Durch GLAUBEN brachte er Gott „ein vorzüglicheres Opfer“ dar. Und er fand, dass es angenommen wurde. In seinem Handeln wird der Kern des Christentums vorweggenommen. Du siehst die Wahrheit des Kreuzes und des Todes des Herrn Jesus für arme Sünder wie dich und mich. Abels Handeln weist ganz einfach auf das Kreuz und den Tod des Erlösers anstelle des schuldigen Sünders hin. Das ist die Lehre, die ich aus seinem Handeln ziehe.
Abel redet – Kain schweigt
Kains Weg hingegen endet nur in Ablehnung, Tod und Gericht. Er führt niemals zu Gott. Abels Weg führt mit Sicherheit zu der Erkenntnis, von Gott angenommen zu sein: „Durch GLAUBEN brachte Abel Gott ein vorzüglicheres Opfer dar als Kain, wobei Gott Zeugnis gab zu seinen Gaben; und durch diesen redet er noch, obgleich er gestorben ist.“ Er gehört zu der wunderbaren Wolke von Zeugen für den Wert des Glaubens, die in Hebräer 11 zu finden ist.
Wenn ich Abel in den Zeugenstand stelle und frage: Abel, was hast du zu sagen? antwortet er: Ich bin angenommen. Von wem? Von Gott. Wie wurdest du angenommen: Aufgrund deiner Werke? Ich hatte keine; ich habe nichts als Sünde hervorgebracht. Auf diesem Grund bin ich angenommen. Durch den Glauben stellte ich zwischen meine schuldige Seele und Gott den toten Körper eines makellosen Opfers. Ich opferte den Erstling der Herde und das Fett – das Beste davon –, und Gott hat mich für gerecht erklärt. Er nahm mich in dem Wert und der Vortrefflichkeit meines Opfers an. Das ist ein gutes Zeugnis von einem toten Mann.
Kain ist auch tot, aber er redet nicht. Nein, Kain hat keine hilfreiche, fröhliche Stimme von den Toten. Gott gibt dir seinen Kommentar über ihn. Der Heilige Geist sagt: „Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen.“ Der Weg Kains ist der populäre Weg, merke dir das! Es ist der Weg, den 99 von 100 Menschen heute gehen. Geh die Straße entlang und frage den ersten Mann, den du triffst, ob er sicher ist, dass er auf dem Weg zum Himmel ist. Mit selbstgefälliger Selbstzufriedenheit wird seine Antwort lauten: „Niemand kann das mit Sicherheit wissen, aber ich tue mein Bestes. Ich bin religiös, nehme das Sakrament und gebe von meinem Vermögen für Gottes Werk. Was kann ich noch tun?“ Nimm den zweiten Mann, er wird sagen: „Ich mag es nicht, wenn mir diese Art von Frage gestellt wird. Natürlich bin ich nicht so, wie ich sein sollte, aber ich bin nicht so schlecht wie andere, und Gott ist barmherzig.“ Ein dritter Mensch wird dich und deine Frage mit Verachtung zurückweisen, und wenn du ihm das Evangelium vorlegst, wird er es beiseite schieben. Es ist eine ernste Zeit, in der wir leben.
Quelle: bibelpraxis.de/a6914.html