Du bist - so wie ich - den Weg Kains gegangen und bist immer noch auf diesem Weg, oder du bist Abel gefolgt. Ich wage zu behaupten, dass sie die beiden Anführer des gesamten Menschengeschlechts sind; und jeder Leser, jeder Mensch auf der Erde in diesem Augenblick, wandelt entweder auf dem "Weg Kains" oder ist in die Fußstapfen Abels getreten.
Wehe ihnen!
Aber, um die Wahrheit zu sagen, es kann kein guter Weg sein, von dem uns gesagt wird: „Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen“ (Judas 11). Bist du noch auf dem „Weg Kains“ oder hast du deinen Weg in den Fußstapfen Abels gefunden? Was ist der Unterschied zwischen diesen beiden Männern? Der eine kannte den Weg zu Gott nicht, der andere schon. Kain kannte den göttlich bestimmten Weg in Gottes Gegenwart nicht. Abel kannte diesen Weg und nahm ihn. Gott gibt uns, daran zweifle ich nicht, in den ersten Kapiteln der Geschichte des Menschen auf Erden ein Bild von dem, was ihn auf seinem ganzen Weg kennzeichnen würde.
Kain war der älteste Sohn Adams, und Abel war der zweite. Man hat angenommen, dass sie Zwillingsbrüder waren, aber ob das stimmt oder nicht, sie kamen einer nach dem anderen. Sie lebten zusammen, wuchsen zusammen auf und hatten die gleichen Möglichkeiten, Gottes Gedanken kennenzulernen – so wie heute vielleicht Geschwister gibt, die die gleichen Chancen haben, das Evangelium kennenzulernen. Aber der eine ist durch die Gnade Gottes gottesfürchtig und der andere nicht. Glücklich ist der Mann, der gottesfürchtig ist. Glücklich ist der Mann, der auf dem Weg Abels ist. „Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen“, sagt die Schrift. Und was war der Weg Kains? Es war der Weg der Natur, eine rein natürliche Religion ohne den Glauben an die Offenbarung, die Gott gegeben hatte.
Gott nahen – ein guter Gedanke!
Kain war von Beruf ein Ackerbauer. Abel war ein Schafhirte. Kain war ein Ackerbauer, ein Landwirt, wenn man so will, und sein Herz war sehr mit dem Boden beschäftigt, den er bearbeitete. „Und es geschah nach Verlauf einer Zeit, da brachte Kain dem Herrn eine Opfergabe von der Frucht des Erdbodens“ (1. Mo 4,3). Er begann zu denken, dass er sich Gott nähern müsse. Das war ein guter Gedanke. Welcher Mensch würde es wagen zu sagen, dass es nicht gut sei, sich Gott zu nähern?
Kain hatte Recht mit seinem Gedanken, aber er hatte Unrecht mit seiner Art, dies zu tun. Er wollte sich Gott nähern. Denkt daran, dass auch du Gott begegnen musst. Du musst Gott begegnen. Jeder Mensch muss Ihm früher oder später begegnen, wenn nicht in der Zeit, dann in der Ewigkeit. Jeder, der diese Zeilen liest, muss Gott begegnen. Unabhängig von deinem Alter, deinem Stand, deinem Rang in der Gesellschaft oder deiner Stellung in dieser Welt du musst mit Gott sprechen, du musst Gott begegnen und mit Gott zu tun haben. Die Frage ist: Welchen Weg wirst du zu ihm nehmen, um angenommen zu werden?
Mit der eigenen Anstrengung zu Gott?
Beachte: Kain nähert sich Gott mit einer Opfergabe von der Frucht des Feldes – dem Produkt seiner eigenen Arbeit –, und auf der anderen Seite finden wir, dass „Abel auch von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett brachte. Und der Herr blickte auf Abel und sein Opfer; aber auf Kain und sein Opfer blickte er nicht“ (V. 4.5).
Es könnte nichts Deutlicheres und Gegensätzlicheres geben als dieses Handeln Gottes gegenüber diesen Opfern und den Opfernden, die sie brachten. Den einen nimmt Er an, den anderen verwirft Er. Kain ist der verworfene Mann, während Abel der angenommene Mann ist. Worin lag der Unterschied? Sie waren beide Söhne der gleichen Eltern. Sie waren beide die Nachkommen desselben Vaters und derselben Mutter. Sie waren beide Sünder. Ihre Eltern hatten gesündigt, und auch sie waren Sünder. Gott hat in seinem Wort erklärt, dass „alle gesündigt haben“ und auch wir haben gesündigt. Kain und Abel fühlten sich von Gott entfernt, aber sie wollten sich Gott nähern - im Klartext, sie wollten Anbeter sein.
Quelle: bibelpraxis.de/a6912.html