Geld und Ehe - eine Herausforderung


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(00:00:00) Geld in der Partnerschaft ist ein großes Problem oder kann zu einem großen Problem werden. Und da gibt es Fehler, die wir machen können als Eheleute, als Verlobte, die gerade in diesem Bereich zu großen Konflikten führen. Früher oder später werden wir immer mit Geld Herausforderungen zu tun haben und da ist es gut, wenn man sich möglichst früh damit befasst. Da gibt es zum Beispiel die finanzielle Untreue. Ausgangspunkt dieses Podcasts ist ein Artikel, den ich in der Neuen Züricher Zeitung vor einiger Zeit gelesen habe, der sich diesem Thema einmal gestellt hat. Was ist finanzielle Untreue? Zum Beispiel wird als Beispiel genannt, dass ein Ehemann bei Zugfahrten regelmäßig ein Ticket der ersten Klasse löst, obwohl er weiß, dass seine Ehefrau solche Extravaganzen als Geldverschwendung ansieht. Solche finanziellen Untreuen können natürlich banal sein, aber kann bis zu gravierend sein. (00:01:01) Das kann sich um Kleinigkeiten handeln oder auch zu großen Dingen. Es ist interessant, dass eine amerikanische Zeitung, ein Nachrichtenmagazin, US News & World Report herausgefunden hat, dass drei von zehn befragten Angaben finanzielle Treue als Täter oder Opfer erlebt zu haben. Am häufigsten haben Partner offenbar besondere Einkäufe, Bankkonti oder Schulden verheimlicht. Das zeigt uns, wie wichtig Ehrlichkeit in der Ehe ist, auch und gerade im Blick auf finanzielle Angelegenheiten. Ich nehme mal drei Verse aus Gottes Wort, die uns dabei eine Hilfe sein können. 1. Johannes 3 Vers 18 Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit. Wir können da so sagen, ach ja, es gibt gar keine Probleme, wir sind doch alle auf einer Linie, wir als Ehepaar, wir als Familie und in Wirklichkeit kann das total anders aussehen. Kann ich versuchen zu verheimlichen, wo ich alles einkaufe, das ist übrigens auf beiden (00:02:03) Seiten wahrscheinlich unterschiedliche Bereiche, wo man sich diese Extravaganzen, wo man sich das gönnt, wo man versucht, das auch ein bisschen zu verschleiern. Solange das mit Bargeld funktioniert, merkt das keiner, heute bei den Einkaufen im Internet wird das vielleicht schwieriger. Aber da kann ich etwas vorspielen, vorgaukeln, was nicht Realität ist. Und wenn man da noch zwei getrennte Konten hat, dann merkt das der andere auch gar nicht so richtig schnell. 2. Sprecher 11 Vers 3 Die Unstreiflichkeit der Aufrichtigen leitet sie, aber die Verkehrtheit der Treulosen zerstört sie. Wenn ich verkehrt bin, wenn ich verkehrt rede, wenn ich falsch rede, wenn ich etwas vorgaukle, was nicht wahr ist, dann kann ich nicht nur mich selbst zerstören, dann bin ich nicht nur untreu, sondern dann kann ich eine Beziehung, kann ich eine Ehe zerstören. Und machen wir uns nichts vor. In einem anderen Zusammenhang sagt der Jesus, wir lesen das in Lukas 12 Vers 2, Es ist aber nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt und verborgen, was nicht erkannt werden wird. (00:03:04) Wie oft hat man das erlebt, gerade wenn es um Eheberatung, um Seelsorge in diesem Bereich geht, dass der Herr auf einmal Dinge offenbar gemacht hat. Da geht es nicht nur um Untreue im moralischen Bereich, eine Frau mit einem anderen Mann, ein Mann mit einer anderen Frau, sondern auch in diesem finanziellen Ding. Auf einmal kommt es heraus und dann ist nicht nur der Haussegen schief, sondern dann ist alles schief. Dann kommt es zu höchsten Problemen. Also finanzielle Untreue, lassen wir uns darauf nicht ein als Ehepaare, sondern gehen wir das Thema an, indem wir ehrlich und transparent miteinander umgehen, das ist viel einfacher und löst viele Probleme, die es sonst später gibt, gerade schon im Vorhinein. Dann zweitens gibt es unter Christen, aber überhaupt unter Menschen, aber gerade unter Christen auch die Angewohnheit, unangenehme Diskussionen über das Geld zu scheulen, dass man sich damit eben nicht beschäftigt in dem gemeinsamen Gespräch und das ist einfach (00:04:04) unweise, das ist einfach unklug. Geld kann ein ganz, ganz großes Problem sein, das findet man immer wieder im Eheberatungsbereich und deshalb ist es viel, viel besser, wenn man gegenseitige Transparenz schafft, wenn man Probleme miteinander bespricht, wenn man unterschiedliche Auffassungen merkt, dass man das anspricht und ausspricht. Vielleicht kommen wir nicht hundertprozentig überein in dieser Frage, aber mein Ehepartner soll wissen, was ich dazu denke und soll wissen, warum ich so denke und vielleicht auch so handele und lasst uns diese Themen ansprechen. Und dann gibt es etwas, was man genannt hat, Finanzen im Blindflug, das ist, dass man unterschiedliche Ausgabeverhalten hat, dass man unterschiedliche Art und Weise hat, mit Geld umzugehen, das kann an der Erziehung liegen, da gibt es Kinder, die erzogen werden und überhaupt keine Beziehung zum Geld haben, die wissen gar nicht, dass Dinge in dieser Welt Geld kosten und die geben (00:05:01) einfach Geld aus. Da gibt es andere, die aus reichen Verhältnissen kommen, für die eben Geld auch in diesem Sinn kein Engpass gewesen ist und die dann anders handeln und solche, die aus vielleicht ärmeren Verhältnissen kommen, wo mit jedem Cent oder früher Pfennig gerechnet werden musste, wo man eben auch anders mit dieser Frage umgeht, unterschiedliche Ausgabeverhalten und da sollte man nicht im Blindflug denken, jeder wird schon so denken wie ich in der Ehe, nein, das sollte man miteinander besprechen und sollte man abgleichen und sollte man sich möglichst auch annähern. Dabei ist nicht meine Auffassung richtig oder ihre, seine Auffassung richtig, sondern man muss gemeinsam zu einem Wertesystem kommen, zu einer gemeinsamen Überzeugung. Der Punkt 1 ist also, man muss gemeinsam entscheiden, man muss nicht über jede Kleinigkeit gemeinsam entscheiden, aber man muss den Grundsatz, muss man gemeinsam festlegen als Ehepaar und vor allen Dingen sollte man darüber reden. Nur wenn man redet, können Probleme erkannt werden und aus der Welt geschafft werden, (00:06:02) können Konflikte angesprochen und auch gelöst werden. Zweitens, ich empfehle dringend, das schon in der Verlobungszeit anzusprechen oder ich nenne das mal anzufassen, dieses Thema, am besten mit einem Ehepaar, einem Eltern-Ehepaar, das gewisse Erfahrungen hat, was geistig ist, was moralische Autorität besitzt, um von ihren Erfahrungen zu lernen, um auch das moderiert zu bekommen. Das ist gut, wenn man schon in der Verlobungszeit sich dessen bewusst ist, dass das zu einem Problem werden könnte. Drittens, wenn etwas aufgefallen ist, dann lasst uns offen als Ehepaar darüber sprechen, lasst es uns offen ansprechen. Hinter der Hand darüber zu denken oder mit anderen darüber zu reden, das zerstört eine Veränderung. Nein, offen ansprechen. Und zwar nicht im Streit, sondern einfach, indem wir die Unterschiede einfach mal transparent machen für uns selbst, für uns als Ehepaar oder als Familie, bei unseren Kindern, weil es ja dann oft so ist, dass der eine mehr wie der Vater, der andere wie die Mutter ist. Lasst uns die ansprechen und lasst uns nicht in die Situation kommen, dass wir meinen, (00:07:05) wir sind jetzt immer angegriffen oder wir greifen den anderen an, sondern dass man dann in einer halbwegs nüchternen Weise, besonnenen Weise darüber redet und zu einem gemeinsamen Ergebnis kommt. Und nochmal, nicht der eine oder der andere hat recht, weil es einfach unterschiedliche Prägungen sind, Traditionen vielleicht auch. Lasst uns das gemeinsam miteinander besprechen. Und lasst uns viertens nicht übersehen, dass wir damit rechnen müssen, dass wir mit zunehmenden Trennungsraten auch unter Christen zu rechnen haben, nicht weil das gut ist, nicht weil das hinnehmbar ist, sondern weil wir natürlich in einer Zeit leben, wo Frauen immer mehr und immer länger arbeiten und gearbeitet haben, wo wir erleben, dass Ehefrauen und auch Mütter zum Teil parallel mit ihren Kindern, also wenn die noch nicht in der Schule sind oder in der Schule sind, auch arbeiten und damit eine gewisse Selbstständigkeit haben, eine gewisse Unabhängigkeit haben und die hat in dieser Welt dazu geführt, dass die Scheidungsraten massiv nach oben gegangen sind. Und wir glauben doch nicht, dass wir uns von dieser Entwicklung abkoppeln können, wie (00:08:03) schon oft erkannt und gesagt, wir sind da oft 10, 20 Jahre hinter der Gesellschaft, aber das kommt eben bei uns auch an. Und dadurch, dass eben auch gläubige Frauen immer stärker selber arbeiten und damit selbstständig sind und damit unabhängig sind finanziell, wird das dazu führen, dass wenn sie der Meinung sind, die Ehe ist nicht mehr tragbar aus ihrer Sicht, dass sie leider, und wir haben das erlebt, dann eben aus einer Ehe rausgehen. Das ist Sünde. Das ist unbiblisch, das ist böse, aber so ist es leider und dessen sollte man sich bewusst sein, auch darüber sollte man reden, auch weil das eben mit der finanziellen Seite zu tun hat. Wichtig ist, dass wir dieses Themenfeld miteinander in Frieden, in Liebe behandeln, damit das nicht zu einer Störung in der Ehe führt und damit auch Gebete verhindert. Uns Männern wird ja gesagt in 1. Petrus 3 Vers 7, Ihr Männer, wohnt bei ihnen, den Frauen, nach Erkenntnis, als bei einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, ihnen Ehre gebend als solchen, die auch Miterben (00:09:02) der Gnade des Lebens sind, damit eure Gebete nicht verhindert werden. Weißt du, wenn wir im Streit sind als Ehepaar, wie soll Gott dann Gebete hören, erhören, annehmen können? Das ist ja undenkbar. Sollen wir in diesem Punkt weise sein, wollen in gottgemäßer Weise damit umgehen. Gott sagt uns nicht, wir sollen so ausgeben oder so ausgeben, sondern er möchte, dass wir das in Harmonie miteinander besprechen, dass wir das Thema nicht außen vor lassen, dann wird es nämlich irgendwann krachend in unserer Ehe kommen, sondern dass wir in Liebe vor dem Herrn und miteinander darüber reden, dann werden wir zu gemeinsamen, guten Lösungen kommen, die den Herrn ehren und die auch uns Freude machen.
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